Nicht wieder so ein Horrorfilm
FUSSBALL: FCK morgen in Freiburg - Aus der 1:3-Hinspielabfuhr lernen
KAISERSLAUTERN (osp). So einen Schock wollen die „Roten Teufel" nicht wieder erleben: In der Hinrunde wurden sie als Opfer einer Fußball-Demonstration vorgeführt und verloren 1:3. Morgen (14 Uhr) im Zweitliga-Schlager beim aufstrebenden SC Freiburg will der 1. FC Kaiserslautern eine solche Abfuhr mit allen Mitteln verhindern.
In voller Länge durften sich die FCK-Profis die Partie gegen 1860 München noch einmal auf Video betrachten - ein Streifen, der aufzeigte, wie viel Spiel- und Freiraum die „Löwen" genossen haben. Es gilt die Lehren für morgen zu ziehen, betont Wolfgang Wolf. „Wenn du die Freiburger lässt, spielen sie dich an die Wand", warnt der Trainer vor dem traditionellen Angstgegner, der nach desaströser Hinserie mit 20 Punkten aus acht Spielen das beste Rückrundenteam stellt. Und selbst noch aufsteigen kann.
„Das ist eine Riesenmöglichkeit, selbst drei wichtige Punkte zu holen. Wir haben da was gutzumachen, wissen was uns erwartet", betont Tamás Hajnal, der Lauterer Mittelfeldregisseur, der am Donnerstag seinen 26. Geburtstag gefeiert hat. Die Freiburger habe er vor der Saison eigentlich zu den Top-Favoriten in puncto Aufstieg gezählt, berichtet Hajnal, der dieses Ziel unbedingt mit dem FCK erreichen will. Der ungarische Nationalspieler wird mit dem Bundesligisten Hannover 96 in Verbindung gebracht, soll eine Ausstiegsklausel aus seinem bis 2008 laufenden Vertrag besitzen. „Ich habe mit niemandem von Hannover 96 gesprochen", beteuert der 26-Jährige, „ich bin mit dem festen Ziel hergekommen, aufzusteigen und mit dem FCK in der Ersten Liga zu spielen."
Dafür schiebt Hajnal im Training Extra-Schichten, versucht sich mit großem Fleiß wieder an seine glänzenden Leistungen aus der Hinrunde heran zu arbeiten. Die „FCK-Krankheit", ein hinterhältiges Grippevirus, hatte den 1,65-Meter-Mann zu Beginn der Rückrunde zweimal völlig matt gesetzt.
Für die ganze Mannschaft und insbesondere für ihn persönlich gelte es, durch Kampfgeist wieder Grundlagen für bessere spielerische Elemente zu schaffen. „Wir müssen im Mittelfeld mehr Zweikämpfe gewinnen", fordert der Spielmacher sich selbst und seine Kollegen, wünscht sich „mehr überraschende Momente".
Den 2:1-Sieg am Montag gegen 1860 München und seine Freistoßvorlage zu Marcel Ziemers 1:1-Ausgleichstor bewertet Hajnal als wichtigen Schub, obwohl „wir wissen, dass nicht alles so funktioniert hat, wie man es sich wünscht". Vor allem die vielen leichten Abspielfehler sollen schleunigst abgestellt werden. „Das darf in Freiburg nicht passieren. Da kann ruhig auch mal ein Ball ganz schmucklos auf die Tribüne fliegen", unterstreicht Trainer Wolf und nimmt vor allem die Außenbahnspieler Sven Müller und Grégory Vignal in die Pflicht, sich zu steigern.
In Freiburg ist auch Sebastian Reinert auf dem rechten Flügel wieder eine Alternative. Nach über zweimonatiger Verletzungspause gehört der 19-Jährige morgen wieder zum Kader. Noureddine Daham trainierte nach Gürtelrose am Donnerstag erstmals wieder mit der Mannschaft. Ein Einsatz kommt aber für den Angreifer noch zu früh. Noch zwei Wochen krankgeschrieben ist Azar Karadas. Ismael Bouzid ist nach Gelb-Rot-Sperre wieder im Kader, der sich seit gestern in Kirchzarten im Schwarzwald vorbereitet. Wolf will die Startformation vom Montag nur minimal verändern.
Während Hajnal mit Ungarn der erste Gegner überhaupt einer eigenständigen Nationalmannschaft Montenegros ist und dann auf Moldawien trifft, plant der FCK in der Länderspielpause nach dem Freiburg-Match zwei Tests im Hinblick auf den Saison-Endspurt und das große Ziel, das Hajnal mit den Pfälzern erreichen will. Dann wäre Hannover wohl endgültig passé.
ron.de