@GLAVOVIC
---glaubst du wirklich,dass das interesse an der buli in sachsen oder thüringen nachlässt,nur weil in meckpom ein club absteigt?.....ich meine,im zweifelsfall sind das doch sowieso fast allles bayern-"fans"---
Nein, das glaube ich nicht, das weiß ich. Sicher es gibt sehr viele Bayern-, aber auch Schalke-Fans in den neuen Ländern, die aufgrund ihrer Fanzugehörigkeit die Bundesliga weiter verfolgen werden. Aber sicherlich mit weniger Interesse. Ich bin auch Bayern-Fan. Dennoch verliert die Bundesliga in der kommenden Saison auch für mich an Bedeutung. Sämtliche Bayern- und Schalke-Fans (einen Bremen-Fan gibt es da noch) in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft interessieren sich an den Bundesliga-Spieltagen in gleicher Weise für das Resultat „ihres“ Clubs wie auch für das von Hansa. Ich rede jetzt nicht von Jugendlichen, bei denen sicherlich das Interesse an Hansa nicht mehr so groß ist. Aber für ein Gros der über 20-jährigen und noch mehr für die älteren Menschen stand und fällt die Bundesliga mit einem Club, der ihre Herkunft repräsentiert.
---der willst du damit andeuten,dass es noch eine so stark ausgeprägte "ddr-identität" gibt?
DAS wäre dann in der tat etwas,was mir WIRKLICH schwer fallen würde zu verstehen.---
Das hat nichts mit „DDR-Identität“ zu tun. Ich denke, es ist selbstverständlich, das die Menschen im Osten ein Wir-Gefühl entwickeln, nicht nur, wenn es um den Fußball geht. Man wird dort doch überall untergebuttert (Wenn ich nur höre, dass die Gewerkschaften (zu Recht) 3,5 % mehr Lohn für die Arbeitnehmer der Stahlindustrie im Westen herausgeholt haben, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Die Arbeitnehmer im Osten, die mehr Stunden in der Woche arbeiten, kriegen jetzt schon nur 70 % des Westniveaus…Folge: Die Diskrepanz wird immer größer). Verstehst du, die Leute, die es geschafft haben, das Land wieder zu vereinigen, sind es satt, in diesem Land in jeglicher Hinsicht - warum auch immer - ausgegrenzt zu werden. So auch jetzt aus der Bundesliga. Wenn kein „Ost-Club“ mehr in der Deutschland repräsentierenden ersten Liga spielt, dann ist das in gewisser Hinsicht ein Schlag ins Gesicht eines jeden „Ossis“, sei er aus Sachsen, Thüringen oder sonst wo...
---die tatsache,dass es z.b. in schleswig-holstein,hessen oder im saarland keinen 1.ligisten gibt,lässt mich vergleichsweise kalt.
bin ich jetzt ein schlechter wessi---
Nein, sicherlich nicht, aber du kennst es nicht anders. Die Leute in den neuen Ländern haben jahrelang Erstliga-Fußball erlebt und nun nur noch in ihrer Erinnerung. Die Vereine, die vor 20 Jahren noch mit Nationalspielern bestückt in den Europacup-Wettbewerben gegen Barcelona & Co. spielten, dümpeln heute in den Niederungen des deutschen Fußballs. Das ist schwer verdaulich, für alle die es anders kennen. Das Schlimme ist, das sämtliche Ost-Clubs davon betroffen sind, nicht nur 1, 2 oder die Hälfte. Alle. Fakt ist, das auf absehbare Zeit kein Club in den neuen Ländern die Möglichkeit haben wird, Fußball auf Topniveau erleben zu können. Und das ist sehr traurig. Ob dies überhaupt anders hätte kommen können, weiß ich nicht, will ich gar bezweifeln, dennoch ist es verständlich, dass viele Menschen in den neuen Ländern sich einmal mehr faktisch unterrepräsentiert sehen, wie in vielerlei anderer gesellschaftlicher Hinsicht auch.
---glaubst du wirklich,dass das interesse an der buli in sachsen oder thüringen nachlässt,nur weil in meckpom ein club absteigt?.....ich meine,im zweifelsfall sind das doch sowieso fast allles bayern-"fans"---
Nein, das glaube ich nicht, das weiß ich. Sicher es gibt sehr viele Bayern-, aber auch Schalke-Fans in den neuen Ländern, die aufgrund ihrer Fanzugehörigkeit die Bundesliga weiter verfolgen werden. Aber sicherlich mit weniger Interesse. Ich bin auch Bayern-Fan. Dennoch verliert die Bundesliga in der kommenden Saison auch für mich an Bedeutung. Sämtliche Bayern- und Schalke-Fans (einen Bremen-Fan gibt es da noch) in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft interessieren sich an den Bundesliga-Spieltagen in gleicher Weise für das Resultat „ihres“ Clubs wie auch für das von Hansa. Ich rede jetzt nicht von Jugendlichen, bei denen sicherlich das Interesse an Hansa nicht mehr so groß ist. Aber für ein Gros der über 20-jährigen und noch mehr für die älteren Menschen stand und fällt die Bundesliga mit einem Club, der ihre Herkunft repräsentiert.
---der willst du damit andeuten,dass es noch eine so stark ausgeprägte "ddr-identität" gibt?
DAS wäre dann in der tat etwas,was mir WIRKLICH schwer fallen würde zu verstehen.---
Das hat nichts mit „DDR-Identität“ zu tun. Ich denke, es ist selbstverständlich, das die Menschen im Osten ein Wir-Gefühl entwickeln, nicht nur, wenn es um den Fußball geht. Man wird dort doch überall untergebuttert (Wenn ich nur höre, dass die Gewerkschaften (zu Recht) 3,5 % mehr Lohn für die Arbeitnehmer der Stahlindustrie im Westen herausgeholt haben, dann versteh ich die Welt nicht mehr. Die Arbeitnehmer im Osten, die mehr Stunden in der Woche arbeiten, kriegen jetzt schon nur 70 % des Westniveaus…Folge: Die Diskrepanz wird immer größer). Verstehst du, die Leute, die es geschafft haben, das Land wieder zu vereinigen, sind es satt, in diesem Land in jeglicher Hinsicht - warum auch immer - ausgegrenzt zu werden. So auch jetzt aus der Bundesliga. Wenn kein „Ost-Club“ mehr in der Deutschland repräsentierenden ersten Liga spielt, dann ist das in gewisser Hinsicht ein Schlag ins Gesicht eines jeden „Ossis“, sei er aus Sachsen, Thüringen oder sonst wo...
---die tatsache,dass es z.b. in schleswig-holstein,hessen oder im saarland keinen 1.ligisten gibt,lässt mich vergleichsweise kalt.
bin ich jetzt ein schlechter wessi---
Nein, sicherlich nicht, aber du kennst es nicht anders. Die Leute in den neuen Ländern haben jahrelang Erstliga-Fußball erlebt und nun nur noch in ihrer Erinnerung. Die Vereine, die vor 20 Jahren noch mit Nationalspielern bestückt in den Europacup-Wettbewerben gegen Barcelona & Co. spielten, dümpeln heute in den Niederungen des deutschen Fußballs. Das ist schwer verdaulich, für alle die es anders kennen. Das Schlimme ist, das sämtliche Ost-Clubs davon betroffen sind, nicht nur 1, 2 oder die Hälfte. Alle. Fakt ist, das auf absehbare Zeit kein Club in den neuen Ländern die Möglichkeit haben wird, Fußball auf Topniveau erleben zu können. Und das ist sehr traurig. Ob dies überhaupt anders hätte kommen können, weiß ich nicht, will ich gar bezweifeln, dennoch ist es verständlich, dass viele Menschen in den neuen Ländern sich einmal mehr faktisch unterrepräsentiert sehen, wie in vielerlei anderer gesellschaftlicher Hinsicht auch.