Sollte es statt Elfmeter öfter mal einen indirekten Freistoß geben?

Schabbab schrieb:
Ich denke die Szene wäre ein gutes Beispiel für die Grenzen des Videobeweises, denn da kann wirklich auch in der Zeitlupe keiner 100%ig genau sagen wie es gelaufen ist. Genauso beim Elfer für Italien vs. Australien. Aber es gibt andere Szenen und da muss eingegriffen werden, allein schon um den Schiris, die oft doch ziemlich überfordert sind, die Arbeit zu erleichtern.
Werdna schrieb:
Wobei nach dem Spiel zu untersuchen obs ein Elfmeter war eh schwachsinnig waere.
Wie sähe eigentlich die praktische Umsetzung des Videobeweises aus?
A: Schiri pfeift nach strittiger Strafraumszene sofort ab – Was aber, wenn nach Ansicht der Bilder nicht auf Strafstoß entschieden würde? Schiedsrichterball im Strafraum? :gruebel:
B: Schiri begutachtet die Szene bei der nächsten Unterbrechung – Was aber, wenn die nächste Unterbrechung ein durch die Portugiesen erzieltes Kontertor wäre? :gruebel:
 

Schabbab

in Therapie
malhatma schrieb:
Wie sähe eigentlich die praktische Umsetzung des Videobeweises aus?
A: Schiri pfeift nach strittiger Strafraumszene sofort ab – Was aber, wenn nach Ansicht der Bilder nicht auf Strafstoß entschieden würde? Schiedsrichterball im Strafraum? :gruebel:
B: Schiri begutachtet die Szene bei der nächsten Unterbrechung – Was aber, wenn die nächste Unterbrechung ein durch die Portugiesen erzieltes Kontertor wäre? :gruebel:
All das sind sicher Fragen, die vorher geklärt werden müssen. Ich stehe dem Videobeweis auch gespalten gegenüber. Einerseits befürworte ich ihn, damit dieses eklige Geschwalbe aufhört oder auch Brutaloaktion wie die von Boulahrouz gegen Ronaldo adäquat geahndet werden können, andererseits ist es natürlich schwer, so was in ein laufendes Spiel einzubauen ohne ständig Unterbrechungen aller Art zu haben, denn das will auch niemand. Ich denke vor dem Dilemma steht die FIFA/UEFA auch und deshalb scheuen sie den Videobeweis wie der Teufel das Weihwasser.
 
malhatma schrieb:
Wie sähe eigentlich die praktische Umsetzung des Videobeweises aus?
A: Schiri pfeift nach strittiger Strafraumszene sofort ab – Was aber, wenn nach Ansicht der Bilder nicht auf Strafstoß entschieden würde? Schiedsrichterball im Strafraum? :gruebel:
B: Schiri begutachtet die Szene bei der nächsten Unterbrechung – Was aber, wenn die nächste Unterbrechung ein durch die Portugiesen erzieltes Kontertor wäre? :gruebel:

Ich find man kann den Videobeweis so garnicht nutzen. Im Endeffekt wuerde da auch der Schiedsrichter (oder ein anderer Mensch) subjektiv urteilen. Vielleicht mit ein paar Fehlern weniger aber viele Szenen waeren dennoch strittig. Dann kaemen eben die Unterbrechungen dazu, und davon haben wir eh schon genug im Fussball.

Also Videobeweis fuer mich hoechstens bei Tor/Nichttor und dann eben um Schwalben, Taetigkeiten und aehnliches nachtraeglich zu ahnden.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Moonracker schrieb:
irgend ein trainer forderte kürlich statt gelber karten lieber 10 min zeitstrafen im spiel - was sol so ein mist ?

Zeitstrafen gab es vor etlichen Jahren schon mal im Amateurfußball.
Wirklich bewährt hatte es sich aber nicht.

Ich bin auch dafür, den Fußball so zu lassen, wie er ist und wünsche mir Schiris, die auch in KO-Spielen oder einem WM-Endspiel den Mut haben, ggf. in der 90. Minute einen diskussionswürdigen und spielentscheidenden Elfer zu geben. Indirekten Freistoß anstelle von Elfer halte ich für Unsinn.

Gegen Videobeweise kann man sich heute bei den unzähligen TV-Kameras in der Bundesliga und darüber allerdings kaum noch sträuben. Wenn jede Mannschaft beispielsweise einmal pro Spiel oder maximal einmal pro Halbzeit die Möglichkeit hätte, einen Videobeweis zu fordern, würde es den Spielfluss nicht stören, da strittige Szenen ohnehin zu Rudelbildung u.ä. führen.
Öfter als einmal pro Halbzeit je Team dürfte man den Videobeweis aber nicht erlauben, sonst wird es chaotisch.

Eine Patentlösung ist der Videobeweis ohnehin nicht. Im Eishockey sind viele Szenen auch nach „Videodiskussion“ höchst umstritten. Elfmeter wie jener bei Australien-Italien sind ja selbst nach 1.000 Superzeitlupen umstritten, da es halt grenzwertige Auslegungssachen sind.
Grundsätzlich machen Fehlentscheidungen einen Teil der Faszination des Fußballs aus und gehören zum "Gesamtpaket".
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Mal ganz abgesehen von den Szenen, die selbst nach 20 Zeitlupen und Wiederholungen noch strittig sind. Würde der Videobeweis die Schiedsrichter nicht auch manipulierbar machen? Es ist gerade bei Elfmeterentscheidungen ja oft so, dass es aus der einen Perspektive aussieht wie eine Schwalbe aus der anderen Richtung aber ein vermeintlich glasklares Foul vorliegt. Was passiert, wenn der Schiedsrichter die be- oder entlastende Perspektive nicht zu sehen bekommt?
 

TheRealPunisher

Nietzsche-Fan
Der Erste Schritt muß sein, die unsägliche Tatsachenentscheidung einzuschränken. Wenn ein Schieri eine klare Tätlichkeit nur mit Gelb ahndet, ist es auf einmal keine mehr?

Schwalben sollten auch nach dem Spiel noch, unabhängig von der Schierientscheidung betrachtet und geahndet werden, innerhalb des Strafraums mit 3 Spielen Serre, außerhalb mit einem Spiel. Nur so bekommt man wieder Ordnung ins Spiel.

Desweiteren sollte die Mannschaft eines gefoulten Spielers nicht damit bestraft werden, solange mit einem Mann weniger zu spielen wie die Behandlung dauert, sondern der foulende Spieler sollte Ihm außerhalb des Spielfeldes Gesellschaft leisten...

MFG
TRP
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
TheRealPunisher schrieb:
Desweiteren sollte die Mannschaft eines gefoulten Spielers nicht damit bestraft werden, solange mit einem Mann weniger zu spielen wie die Behandlung dauert, sondern der foulende Spieler sollte Ihm außerhalb des Spielfeldes Gesellschaft leisten...
grundsätzlich eine gute Idee, aber ich habe Zweifel, dass das dem Fairplay dienlich ist. Dadurch würden möglicherweise die fünfachen Saltos mit 3 1/2 Schrauben und anschließendem raustragen lassen und 5 Sekunden später wieder putzmunter aufs Feld laufen eher zu- als abnehmen.
 
ich denke nicht, dass es absoluter quatsch ist... der gedanke ist sogar sehr gut...
nur leider bringt das ganze ein paar hier schon angesprochene probleme mit sich: der schiri bekommt noch mehr ermessensspielraum => er steht noch mehr in der kritik...
auf der andern seite sind solche situationen für mich mit etwa einer notbremse vergleichbar... auch hier kommt es drauf an, ob eine klare torchance verhindert wurde oder nicht.......... und das funktioniert ja eigentlich ganz gut...
 

TheRealPunisher

Nietzsche-Fan
derMoralapostel schrieb:
grundsätzlich eine gute Idee, aber ich habe Zweifel, dass das dem Fairplay dienlich ist. Dadurch würden möglicherweise die fünfachen Saltos mit 3 1/2 Schrauben und anschließendem raustragen lassen und 5 Sekunden später wieder putzmunter aufs Feld laufen eher zu- als abnehmen.

Was dann automatisch mindestens ein Spiel Sperre nach sich ziehen würde, siehe den ersten Teil meines Posts...

MFG
TRP
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
TheRealPunisher schrieb:
Was dann automatisch mindestens ein Spiel Sperre nach sich ziehen würde, siehe den ersten Teil meines Posts...
war jetzt natürlich auch überspitzt formuliert, um die Problematik mal mit einem realistischen Beispiel zu beschreiben (damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt, nehme dazu ich nicht mehr aktive Spieler):
Olaf Thon wird an der Seite des Strafraums von Jürgen Kohler gefoult. Thon liegt am Boden und denkt "super Position für eine Freistoßflanke, aber der Kohler hat bis jetzt alles rausgeköpft", also bleibt er liegen und lässt sich behandeln, wodurch er und Kohler für den Freistoß vom Platz sind.
Schwalbe wars keine, also kann er dafür nicht gesperrt werden und ob er behandelt werden muss, kann auch niemand beurteilen, Schmerzen sieht man ja keinem an.
Die Idee an sich ist wirklich nicht verkehrt, nur glaube ich, dass die "Missbrauchsmöglichkeiten" zu groß sind.
 
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