Manchester United diskutiert Ideen für mehr Stimmung
Manchester United will die Stimmung im Old Trafford verbessern und sich dabei womöglich auch die Bundesliga zum Vorbild nehmen. Dabei gäbe es ein viel effektiveres Mittel.
75.643 Zuschauer passen ins Old Trafford, doch allzu häufig ist das eher zu sehen denn zu hören. Auch José Mourinho betitelte Manchester Uniteds Heimstätte unlängst als "ruhiges Stadion". Was also tun?
Laut englischen Medienberichten will der Klub gemeinsam mit den Fans diskutieren, wie sich die Stimmung bei den Heimspielen verbessern ließe. Kursierende Vorschläge: Megaphone und Instrumente wie etwa in der Bundesliga oder das Verteilen von Broschüren mit den Songtexten. Über die Einführung von "sicheren" Stehplätzen wird beim englischen Rekordmeister schon seit Jahren debattiert, bislang ohne konkretes Ergebnis. Noch sind sie in England allerdings auch per Gesetz verboten.
Eine Maßnahme für eine bessere Atmosphäre hat ManUnited inzwischen bereits getroffen: Seit einiger Zeit gibt es in einer Kurve des Stadions eine "singing section", also die Zusammenführung solcher Fans, die die Mannschaft lautstark anfeuern wollen. Die Verbesserung hielt sich in Grenzen; erst als der Bereich im FA-Cup-Viertelfinale gegen Brighton am Samstag (2:0) dorthin verlegt wurde, wo im Normalfall die Gästefans sitzen, waren die Gesänge jener United-Fans nachhaltiger zu hören.
Ein Mittel für mehr Stimmung, das sich - neben mitreißenderem Fußball - als besonders effektiv erweisen könnte, taucht in der Diskussion indes nirgends prominent auf: günstigere Eintrittspreise. Es ist Tatsache, dass sich gerade im Old Trafford ein regelrechter "Fußballtourismus" entwickelt hat, während sich weniger wohlhabende und vor allem auch jüngere Anhänger aus der Region die Tickets beim umsatzstärksten Klub der Welt kaum noch leisten können.
jpe