Strittige Szenen in der Bundesliga Saison 2014/2015

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Ansonsten:
Der Elfer war ein Elfer, denn der Gegenspieler hat den Bayernspieler getroffen. Ob der Bayernspieler dabei den Ball mit dem Fuß oder mit dem Kopf gespielt hat, spielt keine Rolle.
Das ist meine Meinung. Die ich nicht als erwiesene Wahrheit darstelle, denn ich bin besser als die Pisser im Doppelkorn.

Der dreifache Weltschiedsrichter Markus Merk war übrigens der Meinung, dass es kein Elfer war. Aber ist auch nur seine Meinung. :zwinker3:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also bitte, erstens ist es völlig wurscht (der FC Bayern wird so oder so mit Vorsprung Meister und Hannover steigt so oder so nicht ab) und zweitens gehört es nicht in diesen Thread... :hammer:
 

Dosamma

Celtic.
Der dreifache Weltschiedsrichter Markus Merk war übrigens der Meinung, dass es kein Elfer war. Aber ist auch nur seine Meinung. :zwinker3:

Gut, dann stehe ich halt relativ alleine da, aber mir leuchtet die Interpretation "gefährliches Spiel" überhaupt nicht ein. Sind niedrige Kopfbälle jetzt irregulär? Darf man den Gegner jetzt treten und wird man dafür sogar belohnt? Usw.
 

atreiju

Bekanntes Mitglied
Teammitglied
@Dosamma:

Laut Regelwerk handelt es sich um gefährliches Spiel, wenn ein Spieler andere oder sich selbst dahingehend gefährdet, dass eine Verletzung entstehen kann.

Bei einem Fallrückzieher wird auch gefährliches Spiel gepfiffen, wenn der Gegenspieler nicht berührt wird, aber nicht zum Ball gehen kann ohne dass sein Kopf oder ein anderes Körperteil getroffen werden kann.

Bei hohem Bein besteht genauso die Gefahr, dass ein Gegenspieler, der den Ball köpfen will, getroffen werden kann.

In dieser Situation war der Kopf zu tief, das gilt auch als gefährliches Spiel, weil der Gegner bei der natürlichen Bewegung zum Ball eben den Kopf treffen könnte und dadurch der Spieler sich selbst gefährdet. Genau das ist ja hier passiert, der Kopf ist so tief, dass er eben beim Versuch den Ball mit dem Fuss zu klären getroffen wird. Ist laut Regelwerk eben auch gefährliches Spiel und entsprechend zu ahnden.
 

Dosamma

Celtic.
@Dosamma:

Laut Regelwerk handelt es sich um gefährliches Spiel, wenn ein Spieler andere oder sich selbst dahingehend gefährdet, dass eine Verletzung entstehen kann.

Bei einem Fallrückzieher wird auch gefährliches Spiel gepfiffen, wenn der Gegenspieler nicht berührt wird, aber nicht zum Ball gehen kann ohne dass sein Kopf oder ein anderes Körperteil getroffen werden kann.

Bei hohem Bein besteht genauso die Gefahr, dass ein Gegenspieler, der den Ball köpfen will, getroffen werden kann.

In dieser Situation war der Kopf zu tief, das gilt auch als gefährliches Spiel, weil der Gegner bei der natürlichen Bewegung zum Ball eben den Kopf treffen könnte und dadurch der Spieler sich selbst gefährdet. Genau das ist ja hier passiert, der Kopf ist so tief, dass er eben beim Versuch den Ball mit dem Fuss zu klären getroffen wird. Ist laut Regelwerk eben auch gefährliches Spiel und entsprechend zu ahnden.

Diese Argumentation habe ich vielfach gehört und gelesen. Nur ergibt sie keinen Sinn. Meine Meinung: Natürlich muss ein Stürmer aus jeder Höhe köpfen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden.
 

atreiju

Bekanntes Mitglied
Teammitglied
Gestern waren bei Sport1 die ehemaligen Spieler Strunz, Helmer und Gaudino sich selten einig, dass dies ein Musterbeispiel für gefährliches Spiel ist. Strunz hat auch aus Spielersicht erklärt, warum dies korrekt ist, die Regel so auszulegen und zu halten.

Ein so tiefer Kopf, genau so wie ein zu hohes Bein/Fuss führt zu einem natürlichen Reflex beim Gegenspieler zurück zu ziehen und zu einer verlangsamten Reaktion, weil man den Gegner oder sich selbst eben nicht verletzen will.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Die Argumentation ist so ja auch nicht ganz vollständig. Denn es kommt auch darauf an wer die Gefährdung einleitet. Sprich: Der Verteidiger kann beim Flugkopfball nicht schnell noch reingrätschen, und dann "gefährliches Spiel!" rufen. Und umgedreht kann der Angreifer nicht einfach den Kopf runter halten um gegenüber einem klärendem Verteidiger selbiges zu Reklamieren.

Die Szene mit Lewandowski ist ein Grenzfall, weil der Stürmer hier zuerst am Ball ist, und der Verteidiger nicht einfach nur diesen klären will, sondern Lewandowski am Kopfball hindern. Wenn Lewandowski etwas später zum Ball geht, und der Verteidiger ihn bei einem Klärungsversuch trifft wäre es eindeutig gefährliches Spiel von Lewa. So aber geht er zuerst zum Ball, und der Strafstoß als Folge des Fouls ist wohl berechtigt. Aber wie gesagt...sowas ist eine Sache von Sekundenbruchteilen.
 

Adi Preißler

Zweitnick
Ähnlich sind ja die Diskussionen zum Elfer. Wenn der Schiri hier pfeift, hätte er sogar noch rot geben müssen - gar nicht auszudenken, was dann losgewesen wäre. Aber klar, auch das war eine krasse Fehlentscheidung, denn schließlich darf ein Stürmer nicht zum Flugkopfball ansetzen, wenn er Gefahr läuft, von irgendwo einen Stiefel abzubekommen.

Hat der Gegenspieler eigentlich das Recht, irgendein Körperteil des Stürmers zu treten, ohne dass es einen Elfer gibt? Die Frage wurde noch gar nicht erörtert, wäre aber schon mal interessant. Der Hannoveraner trifft nicht den Ball, aber dafür Lewandowski. Spielt es da eine Rolle, ob er den Fuß oder den Kopf trifft?

Du hast keine Ahnung, die Regeln sind eindeutig.
 

Adi Preißler

Zweitnick
Diese Argumentation habe ich vielfach gehört und gelesen. Nur ergibt sie keinen Sinn. Meine Meinung: Natürlich muss ein Stürmer aus jeder Höhe köpfen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden.

Doch, natürlich ergibt diese Regel Sinn. Andernfalls sehen wir ab sofort lauter tieffliegende Stürmer, die hoffen beim Anspiel durch den Fuß des Verteidigers getroffen zu werden, damit sie einen Elfer bekommen. Absurd! Genauso, wie ein zu hoher Fuß gegebenenfalls zu einem gefährlichen Spiel führt, kann das ein sehr tief angesetzter Kopfball.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
^^ eindeutig schon.

Aber ob den Leuten dies auch gefällt? Hier mal die DFB Regeln zum Thema "gefährliches Spiel"

Gefährliches Spiel
Als gefährliches Spiel gilt jede Aktion beim Spielen des Balls, durch die jemand
verletzt werden könnte (einschließlich des Spielers selbst), die sich in der Nähe
eines Gegners zuträgt und diesen aus Angst vor einer Verletzung daran hindert,
den Ball zu spielen.
Ein Fallrückzieher oder Scherenschlag ist erlaubt, sofern nach Ansicht des
Schiedsrichters dadurch kein Gegenspieler gefährdet wird.
Gefährliches Spiel liegt nur vor, wenn kein Körperkontakt zwischen den Spielern
erfolgt. Kommt es jedoch zum Körperkontakt, gilt die Aktion als Vergehen und
wird mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet. Bei gefährlichem
Spiel mit Körperkontakt hat der Schiedsrichter zudem zu prüfen, ob auch unsportliches Betragen vorliegt.

Da kann man letztlich alles rein interpretieren, von: "Das war kein gefährliches Spiel" bis hin zu "Hannover hätte Freistoß bekommen müssen".

Aber am Ende zählt immer welche Aktion wie bewertet wird. Geht der Stürmer erst zum Ball, so ist seine Aktion als regelkonform zu werten. Und da hilft dann auch nicht wenn der Verteidiger den Flugkopfball noch mit gestrecktem Bein blockieren mag oder in den Fallrückzieher reinspringt.

Umgedreht darf der Stürmer eben auch nicht den Klärungsversuch des Verteidigers dadurch unterbinden, dass er riskant anspringt und dieser aus Angst vor Verletzung seiner selbst oder des Angreifers zurückzieht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Wie gesagt - nicht zwingend. Kommt halt drauf an wessen Aktion zuerst startet.

Lewandowski ist zumindest klar zuerst am Ball - geht auch zuerst dorthin. Das spricht wie gesagt gegen ein Foul von ihm. Aber es ist einfach eine arge Grauzone, was sich ja auch in den Regeln zeigt bei der Aussage "ein Gegenspieler ist in der Nähe". Sowas ist halt immer Interpretationssache. Der Schiri muss entscheiden ob der Spieler zum Ball geht ohne dabei einen Gegenspieler oder sich selbst zu gefährden. Dabei ist aber wie gesagt nicht wichtig ob am Ende eine Gefahr entsteht (sprich, ob da noch jemand angeflitzt und reingegrätscht kommt, oder einfach nur selbst mit hohem Risiko zu werke geht), sondern nur wie die Situation war als die Aktion gestartet war.

(Auch die Höhe des Beins oder Kopfes ist wie gesagt nicht von Belang und in den Regeln nicht festgelegt - wenn man auf der Grasnarbe köpfen will darf man dies)
 

German_Ice

Bekanntes Mitglied
Geht ja nicht darum, wer zuerst am Ball ist. Bei hohem Bein kann ich auch klar vor dem Gegenspieler an der Pille sein und es ist trotzdem gefährliches Spiel. Genauso gefährdet Lewandowski nun mal sich selbst wenn er so hingeht, mit dem Klärungsversuch des Verteidigers muss er in der Situation logischerweise rechnen.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Nein, muss er nicht. Das ist ja gerade der Punkt. Was er nicht machen darf ist einen bereits gestarteten Klärungsversuch damit verhindern, dass er sich selbst in Gefahr bringt. Aber in dem Fall kommt der Ball von vorn, Lewandowski geht auf diesen zu und trifft ihn. Das ist eine andere Situation als wenn beide aufeinander zurennen, Lewa köpft den Ball weg und der andere zieht das bereits zum Ball gehende Bein zurück weil er ihn nicht verletzen will. Was Lewandowski tun muss ist darauf achten ob seine Aktion den Gegenspieler oder ihn selbst gefährdet. Aber nicht ob seine Aktion dies tut wenn der andere eine andere Aktion machen würde. Darum ist wichtig wer da was tut, und wann er es tut - zum Ball mit dem Kopf gehen solang dieser frei spielbar ist: Kein Problem. Mit dem Kopf zum Ball gehen während jemand anderes den schon klären will? Nicht erlaubt.

Das Problem ist, dass Leute immer noch mit "Kopf zu tief" argumentieren, auch wenn dies von den Regeln nicht gedeckt ist. Dort geht es halt um die Aktion, man muss eine aktive Bewegung machen und sich oder andere damit bewußt gefährden. Aber dafür reicht halt nicht aus zu sagen "es könnte ja später noch ein Klärungsversuch kommen" - die Gefährdung muss schon da sein wenn man die Aktion startet.

In diesem Fall kommt der Gegenspieler von hinten, versucht einfach nur noch (zu spät) an den Ball zu kommen. Und schafft das nicht, trifft nur den Gegenspieler.

Damit es keinen Elfmeter gibt muss man hier ein Foul von Lewandowski vermuten. Und dafür wäre es mir nicht eindeutig genug, gibt es zu viele Dinge die dagegen sprechen. Aber wie gesagt: Es ist eine Grauzone, die Regeln sehen hier Spielraum für den Schiri vor um zu entscheiden wer da wen gefährdet. Kommt Lewa etwas später, so gibt es Freistoß in die andere Richtung.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Doch, natürlich muss er damit rechnen, dass der Verteidiger den Ball, der sich in Knöchelhöhe befindet mit dem Fuß spielen wird.

Rein regeltechnisch? Nein. Da muss er nur darauf achten ob der Verteidiger den Ball auf Knöchelhöhe (eigentlich waren es so ca. 60cm, was für Knöchel hast du denn? ^^) spielen will. Jetzt im Moment. Weder muss der Angreifer "damit rechnen", das der Verteidiger ihm nachlaufen wird wenn er auf den Ball zugeht, noch das dieser von hinten versucht den Ball wegzuhauen.

Wie gesagt: Gefährliches Spiel ist es wenn 2 Dinge zusammenkommen. Der Spieler setzt sich oder andere bewußt einer Verletzungsgefahr aus - und es findet keine Berührung statt weil der Gegenspieler zurückziehen muss.

Beides ist in diesem Fall durchaus fragwürdig, eben weil es nicht ausreicht zu sagen "da könnte noch wer kommen". Der muss schon da sein, muss bereits versuchen den Ball zu spielen.

Und da ist zu spät kommen halt genauso blöd wie beim normalem Foul bei dem man auch nur versucht den Ball zu spielen, und dummerweise der Gegenspieler zuerst da ist. Aber wie gesagt: Durch die Berührung ist das ganze rein regeltechnisch eigentlich ja ohnehin schon hinfällig - ab da gelten ja wieder die normalen Regeln fürs Foulspiel.
 
Oben