Sasic freut sich auf Marcelinho
TuS Koblenz bekommt im DFB-Pokal Bundesligist Hertha BSC Berlin zugelost - "Tolles Geschenk für die Zuschauer"
Dem großen Fußball-Fest im Stadion Oberwerth steht nichts mehr im Wege: Bei der Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal war das Losglück auf Seiten von TuS Koblenz, die sich auf Bundesligist Hertha BSC Berlin freuen darf.
KOBLENZ. Es ging am Samstag schon langsam auf Mitternacht zu, als Fußball-Nationalspielerin Steffi Jones endlich zur Tat schritt, um im Rahmen der Auslosung der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals ihrer Funktion als "Glücksgöttin" nachzukommen. Für die rund 100 Fans, die im TuS-Dorf ausharrten, um live das ZDF-Sportstudio zu verfolgen, wen man denn nun am 20. oder 21. August im Stadion Oberwerth begrüßen kann, sollte sich das Warten lohnen: Mit Hertha BSC Berlin bekam der Koblenzer Fußball-Regionalligist wahrlich einen renommierten Gegner zugelost, der eine stattliche Kulisse garantieren dürfte.
"Super, absolut super", freute sich TuS-Trainer Milan Sasic über das glückliche Händchen von Jones, "das ist ein tolles Geschenk für die Zuschauer, die uns immer den Rücken gestärkt hatten". Angesichts der zu erwartenden Prominenz aus der Hauptstadt mit den Stars um Marcelinho, Gilberto, Bastürk & Co. konnte es Sasic denn auch locker verkraften, dass seine ursprüngliche Wunschliste ein Fall für den Papierkorb wurde. "Erst Rostock, dann Bochum und dann die Bayern", hatte der TuS-Coach zwei Stunden vorher im Scherz gesagt, ehe er anschließend schon mal einen Einblick in die Mannschaftssitzung vor der Partie gab: "Wir haben vollen Respekt vor einem Bundesligisten, aber selbstverständlich werden wir da auch unsere Chance suchen."
Bis es soweit ist, wird nun aber erst einmal jede Menge Arbeit auf TuS-Manager Stefan Kuntz und Geschäftsstellenleiter Uwe Koschinat zukommen, die die Organisation stemmen müssen. "Ein absolutes Traumlos, nach Bayern, Schalke oder Dortmund das Beste, was uns passieren konnte", meinte Kuntz gestern am Telefon, nachdem er am Samstagabend unter den Zuschauern des ZDF-Sport-studios das Prozedere verfolgt hatte. "Wir werden uns jetzt schnell zusammensetzen und alles in die Wege leiten", so Kuntz, "wir müssen uns mit der Hertha auf einen Termin einigen, mit dem DFB verschiedene Dinge abklären, und, und, und." Ende der Woche will man auf Seiten der TuS schlauer sein, auch im Hinblick auf den zu erwartenden Ansturm im KartenVorverkauf.
Unter den Wartenden im TuS-Dorf hinter der Haupttribüne verfolgte natürlich auch TuS-Vorsitzender Bruno Gauggel vor der installierten Leinwand das muntere Ziehen der Kugeln und freute sich auf den anstehenden Zahltag: "Ein tolles Event für die Fans in der Region, da wird sicher einiges los sein."
Wie gut es Steffi Jones mit den Koblenzern meinte, wurde übrigens beim nächsten Griff der Fußball-Nationalspielerin in die überdimensionale Lostrommel deutlich. Da bescherte sie nämlich dem folgenden Amateurverein FC St. Pauli als Gegner den Provinz-Zweitligisten Wacker Burghausen. Sven Sabock
Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz, Region Nord vom 11.07.2005, Seite 13.
TuS sucht weiter Offensiv-Personal
Testspieler durchgefallen - Deutliche Erfolge
KOBLENZ. Die Vergabe der letzten freien Plätze im Kader von Fußball-Regionalligist TuS Koblenz zieht sich hin. Neben Ex-Bundesliga-Profi Marco Villa (Mönchengladbach, Nürnberg) konnten auch die zuletzt getesteten Sebastian Meyer (24, zuletzt Chemnitzer FC) und Eric Aygemang (Kickers Emden, 25) offenbar nicht den Eindruck vermitteln, der TuS entscheidend weiterhelfen zu können.
Eine Verpflichtung ist demnach ebenso kein Thema wie bei Björn Brunnemann (24, Energie Cottbus), dessen Vorspielen bei der TuS offenbar nicht mehr als ein Missverständnis war. "Ich wollte ihn am Wochenende unter Wettkampfbedingungen sehen, für ihn kam das aber nicht in Frage", so TuS-Trainer Milan Sasic, "das ist natürlich keine Basis für eine Zusammenarbeit."
Trainer und Manager Stefan Kuntz sind aber guter Dinge, bis zum am Freitag beginnenden Trainingslager die gesuchten Akteure für die rechte offensive Seite sowie den Sturm unter Vertrag nehmen zu können. "Das Ganze ist in der aktuellen Phase natürlich ein Pokerspiel", so Kuntz, "aber wir haben ja vom Spielermaterial her eine Basis, auf der wir aufbauen können."
Unterdessen rundeten zwei Testspiele die erste Trainingswoche ab, einem 5:0 bei Rheinlandligist TuS Argenthal folgte gestern Abend ein Erfolg beim "Blitz-Turnier" in Dreis/Dörbach. "Wir haben viel gearbeitet, die Präzision hat darunter gelitten", fasste Sasic den Auftritt am Samstag zusammen, bei dem er in der zweiten Halbzeit die komplette Elf austauschte. Dem 2:0 zur Pause durch Tore von Mujakic und Aygemang folgten weitere Treffer von Dzaka und zweimal Richter, was den Trainer aber dennoch nicht überzeugen konnte.
Weitaus runder lief da schon das Turnier in der Eifel, wobei die TuS über jeweils 2x25 Minuten zunächst zu einem 5:0 gegen Rheinlandligist FSV Salmrohr kam, ehe im Finale ein ebenso souveränes 4:0 gegen die Gastgeber folgte, die zuvor überraschend Regionalligist Eintracht Trier eliminiert hatten. "Man konnte eine erhebliche Steigerung zum Argenthal-Spiel feststellen" resümierte TuS-Sportwart Peter Simon den Sonntag, "die Leistung der Mannschaft hat sich sich doch deutlich von der Konkurrenz abgehoben". (sab)
Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz, Region Nord vom 11.07.2005, Seite 13