"Es war eine Entscheidung für den VfB"
Thomas, ab der kommenden Saison wirst Du das Trikot des VfB tragen. Was waren die Gründe für Deinen bevorstehenden Wechsel nach Stuttgart?
Thomas Hitzlsperger: "Der VfB bietet sportlich erstklassige Perspektiven. Es ist eine junge Mannschaft mit großem Potenzial. Ich glaube, dass mit diesem Team viel möglich sein kann. Deshalb habe ich mich auch für den VfB entschieden."
Und damit gegen Deine "zweite Heimat" England.
Thomas Hitzlsperger: "Es war keine Entscheidung gegen England bzw. gegen Aston Villa, sondern eine für den VfB. Ich habe mich in England sehr, sehr wohl gefühlt. Es war damals der richtige Schritt, aus Deutschland wegzugehen und eine neue Herausforderung zu suchen. Meine Zeit in Birmingham hat mich in vielerlei Hinsicht weitergebracht. Darüber bin ich froh und auch dankbar, dass es so gekommen ist. Aber jetzt freue ich mich auf eine neue Aufgabe."
Inwieweit spielte bei Deiner Entscheidung, nach Deutschland zurückzukehren, die WM im kommenden Jahr eine Rolle?
Thomas Hitzlsperger: "Es ist ganz klar, dass jeder Spieler davon träumt, bei der WM im eigenen Land dabei sein zu können. Dies wird nur dann möglich sein, wenn man konstant im Verein zum Einsatz kommt. Ich habe mit unserem Teammanager David O´Leary bei Aston Villa lange gesprochen, da mich auch Aston Villa gerne behalten hätte. Aber letztlich habe ich in Stuttgart die besseren Perspektiven gesehen."
Seit wann stand Dein Entschluss, zum VfB zu wechseln, fest?
Thomas Hitzlsperger: "Die Entscheidung ist sicher nicht spontan oder auf den letzten Drücker gefallen. Der Entschluss, nach Stuttgart zu wechseln, ist schon länger in mir gereift. Ich hatte gute Gespräche mit Trainer Matthias Sammer sowie den VfB-Managern Herbert Briem und Jochen Schneider. Danach war für mich alles klar."
Ein Bayer im Schwabenland. Passt das?
Thomas Hitzlsperger: "Ja, warum denn nicht? Schließlich bin ich ja nicht der erste dort. Markus Babbel ist auch noch da und bei Philipp Lahm hat es doch ebenfalls bestens geklappt."
Wen in der VfB-Mannschaft kennst Du denn schon?
Thomas Hitzlsperger: "In erster Linie natürlich die Nationalspieler. Mit Andreas Hinkel hab ich schon in der U15 zusammen gespielt. Zudem waren wir schon von klein auf Gegner bei den Spielen der Jugendmannschaften des VfB und der Bayern. Und Kevin, Timo und Philipp habe ich dann bei der A-Auswahl kennen gelernt."
Siehst Du Dich als Nachfolger von Philipp Lahm?
Thomas Hitzlsperger: "Ich halte nichts davon, Spieler miteinander zu vergleichen. Jeder Spieler hat seine individuellen Stärken und muss deshalb auch entsprechend anders beurteilt werden. Aber ich finde es in jedem Fall sehr schade, dass Philipp nächste Saison nicht mehr beim VfB sein wird."
Weshalb der VfB auch einen Nachfolger als Linksverteidiger sucht. Eine Position, auf der Du zuletzt in der Nationalmannschaft gespielt hast.
Thomas Hitzlsperger: "Das stimmt. Ich habe die letzten beiden Spiele auf dieser Position gemacht und war zufrieden, dass ich dabei zweimal über die volle Spielzeit gehen konnte."
Wo würdest Du denn am liebsten spielen?
Thomas Hitzlsperger: "Im halblinken oder im zentralen Mittelfeld. Ich denke, dass ich da meine Stärken am besten einbringen kann."
Und die sehen wie aus?
Thomas Hitzlsperger: "Ich hoffe, dass die VfB-Fans im nächsten Jahr sagen werden, dass sich mein Wechsel gelohnt hat."
Wann hätte sich denn aus Deiner Sicht ein Wechsel zum VfB gelohnt? Wenn am Ende der kommenden Saison ein Titel rausspringt?
Thomas Hitzlsperger: "Irgendwann einen Titel mit dem VfB zu gewinnen, ist sicher eines meiner Ziele. Wichtig ist, dass die Mannschaft die Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen wird. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen. Und wenn dies klappt, wovon ich ausgehe, wird es in Stuttgart auch wieder mal einen richtigen Grund zum Feiern geben."