Das Prinzip Hoffnung
FUSSBALL: FCK-Ass Meißner wartet auf die Antwort in der Trainerfrage
KAISERSLAUTERN (zkk). Rückenstärkung für Platzhalter Wolfgang Funkel: Sportdirektor Michael Schjönberg sitzt am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth neben dem Interimstrainer auf der Bank des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. „Ich bin ein Teil der Mannschaft", verkündet Schjönberg. Und beschwört die letzte Chance. Er hat die Aufstiegshoffnung noch nicht begraben.
Die ersten Fragezeichen sind ausradiert: Ismael Bouzid, Moussa Ouattara und Silvio Meißner stehen dem FCK wieder zur Verfügung. Auf das Ja von Steffen Bohl, der den gesperrten Tamás Hajnal ersetzen könnte, hofft Wolfgang Funkel. Mathieu Beda, der sich mit Adduktorenproblemen plagt, soll heute nach einem Härtetest entscheiden, ob er am Sonntag dabei ist.
„Wir spielen mit zwei zentralen Spitzen, entweder im 4-4-2 oder mit der Raute", kündigt der bisherige Co-Trainer Funkel im Spiel eins nach Wolfgang Wolf an. Für die Besetzung in der Spitze gibt es drei Kandidaten: Emeka Opara, Marcel Ziemer, der sich gestern im Training recht treffsicher zeigte, und der wieder aufblühende Noureddine Daham. Gute Chancen, die linke Außenbahn zu bespielen räumt Funkel Josh Simpson ein. Rechts stehen Stefan Lexa, der in Burghausen gut spielte, und Sebastian Reinert in Konkurrenz, der gestern Flagge zeigte. Neben dem gesetzten Silvio Meißner könnte Steffen Bohl agieren. Ist Kapitän Beda an Bord, dürfte die Abwehrkette von Sven Müller und Ismael Bouzid ergänzt werden.
Kopfzerbrechen bereitet die linke Außenverteidigerposition: Grégory Vignal als Linksfuß wäre ob der Gelb-Sperre von Axel Bellinghausen eigentlich prädestiniert, stellt den Trainer „aber nicht hundertprozentig zufrieden". „Greg ist nicht eng genug am Mann", moniert Funkel. Bei Ecken und Freistößen ist der Franzose aber meist gefährlich und könnte mit Schusskraft helfen. Fällt Vignal durchs Sieb, könnte Sven Müller nach links rücken, Bouzid rechts spielen.
„Wir haben nichts mehr zu verlieren. Die Spieler sind konditionell fit. Wir müssen versuchen, die Zuschauer auf unsere Seite zu bringen", bekundet Funkel, der seine Rolle klar als die der Übergangslösung definiert. „Man muss sich selbst einschätzen können. Ich stehe nicht so gern im Vordergrund, ich bin seit 1998 Co-Trainer und ich mache diese Arbeit gern", betont der 48-Jährige.
Gerne spielen würde Steffen Bohl, der in Burghausen wegen einer Wadenzerrung pausieren musste, und sich noch nicht richtig fit fühlt. „Wir dürfen jetzt nur noch von Spiel zu Spiel denken", mahnt der 24-Jährige. Das Aus für Trainer Wolf bedauert der Allrounder. „Ich habe gerne bei ihm trainiert, wir hatten keine Probleme. Er hat mich zum Profi gemacht. Aber wir hatten zuletzt keinen Erfolg, haben nicht mehr gut gespielt. So ist dann dieses Geschäft", reflektiert der vielseitige Spieler das Geschehen der ereignisreichen Woche.
Spielen kann und spielen wird Silvio Meißner. „Gott sei dank", bemerkte Wolfgang Funkel mit Blick auf den Mittelfeldmotor. „Wir müssen unseren Zuschauern zeigen, dass wir mehr können als zu verlieren oder unentschieden zu spielen. Darum geht es zuerst einmal", betont der 34-Jährige.
Auch nach Wolfs Entlassung soll die Leihgabe vom VfB Stuttgart als Kopf einer jungen Mannschaft gehalten werden, unterstreicht Michael Schjönberg. Meißner will sich aber erst entscheiden, wenn die Trainerfrage beantwortet ist. „Dann muss man sich unterhalten und sehen, ob das Sinn macht", äußert der „Schaffer".
Vorstand, Sportdirektor Schjönberg und Manager Frank Aehlig arbeiten an der Lösung der Nachfolge von Wolfgang Wolf. „Ein gewisser Druck ist da", gesteht Vereinschef Erwin Göbel mit Blick auf offene Personalfragen im Kader der Zukunft. Namen wollen die Verantwortlichen auf dem Betzenberg weder nennen oder dementieren. So geistert der Name Thomas Dooley am „Betze". In der Schweiz ließ Ciriaco Sforza, der Trainer des FC Luzern, verlauten, es sei „eine Ehre für mich, dass mein Name überhaupt genannt wird." Eine Überraschung könne es werden - so wie bei der Kür Schjönbergs zum Sportdirektor, orakelte Vereinschef Göbel. Michael Schjönberg fiebert seiner Rückkehr ins Fritz-Walter-Stadion entgegen. „Mein Kind und meine Frau werden da sein", sagt der 40-Jährige, der inzwischen auch ein Domizil für seinen „Clan" in Schallodenbach gefunden hat.
Quelle:
DIE RHEINPFALZ