Was mich so prinzipiell an der ganzen Sache ein wenig verwundert: Im Grunde gab es von Anbeginn der "Klinsmannschen Ära" keinen echten Konkurrenzkampf um die Torwartposition, da er vom ersten Tag an klar zum Ausdruck gebracht hat, dass Kahn seine Nummer Eins sei, Lehmann der Herausforderer und Hildebrand die Nummer Drei.
Somit war die Reihenfolge im Grunde vom ersten Tag an festgelegt, es konnte kein Neuer hereinrutschen (obwohl wir in Deutschland viele erstklassige Keeper haben), aber in dieser Reihenfolge eigentlich auch keiner auf- und absteigen.
Dieser scheinbare Kampf um die Nummer Eins ist erst kürzlich aufgekommen und mehr oder minder deshalb, weil Kahn reihenweise danebengreift, während Lehmann Bestleistung um Bestleistung darbietet.
Wenn Klinsmann jetzt letzten Endes doch noch seine ursprüngliche Reihenfolge kurz vor der WM über den Haufen wirft (und damit wohl Kahn vergrault), dann hätte er gleich von Beginn an einen ECHTEN Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition aussprechen können.
Meine Theorie ist eigentlich eher die, dass Kahn in den Gedankenspielen von Löw und Klinsmann bis zuletzt die Nummer Eins war und es auch geblieben wäre, hätte er sich nicht unter dem entstandenen Druck derart in die Hosen gemacht. Eigentlich ein jeder hatte damit gerechnet, dass Kahn in dieser Situation wieder zu Höchstleistung aufläuft (gerade das machte ihn in der Vergangenheit immer stark), doch genau jetzt bricht er so kurz vor der Ziellinie regelrecht ein.
Wenn sich Lehmann jetzt nicht noch einige ganz dummen Fehlgriffe leistet, kommt Klinsmann aufgrund der erbrachten Leistungen einfach nicht drumrum, ihn zu bringen. Hätte sich aber Kahn nach dem "ausgesprochenen Konkurrenzkampf" (wann eigentlich
?) in gewohnter Manier präsentiert, wäre er absolut die unumstrittene Nummer Eins gewesen.
So erscheint es mir zumindest äußerst plausibel...