Auszug aus einem Spott1-Artikel:
So kennt man ihn - mal wieder ganz große Unterhaltung...
Rehhagels Medienschelte
Jegliche Kritik wollte er von sich abprallen lassen.
Rehhagel steigerte sich und setzte gezielt provokante Spitzen gegen die Journalisten, die ihn vor der Partie auf Grund seiner Spielweise heftig kritisiert haben.
Von Retro-Riegel, Grusel-Fußball und dem Griff in die Mottenkiste war die Rede, als Rehhagel gegen die Schweden mit Libero und Manndeckern spielen ließ.
"Wir wollten natürlich besser abschneiden, aber wir sind in einer Gruppe mit Spanien und Schweden. Dass wir nicht alle Spiele mit 3:0 gewinnen werden, war mir als Fachmann klar."
Dolmetscher mit schwerem Stand
Ob die griechische Presse dabei alles mitbekam, war "Rehakles", der mit seinem Team 2004 überraschend Europameister wurde, egal.
Immer wieder fiel er dem Dolmetscher ins Wort und polterte drauf los. Nach sieben Jahren als Hellenen-Coach spricht Rehhagel noch immer kein Wort griechisch.
"Wir haben an einem großen europäischen Fußballfest teilgenommen. Es werden auch andere noch ausscheiden. Italien oder Frankreich wird ausscheiden! Am Ende werden zwei übrig bleiben."
"König Otto" in Rage
Der Vulkan drohte auszubrechen, Rehhagel redete sich in Rage: "Was war mit Frankreich - die kriegen gegen Holland vier Stück. Was ist mit denen, können die kein Fußball spielen, oder was?"
Nachdem er eine Frage akustisch nicht verstanden hat oder verstehen wollte, war es mit der Besonnenheit ganz vorbei.
Ob er Respekt vor den Diskussionen habe, die in jetzt in Griechenland erwarten, wurde er gefragt.
Ausflug in die Philosophie
Die Antwort: "Die Gedanken, die sie haben, die kenne ich. Ich bin nämlich viel älter als Sie. Was Sie im Kopf haben, das weiß ich längst, bevor Sie es ausgesprochen haben", gab er sich allwissend.
Einmal in Fahrt, war Rehhagel nicht mehr aufzuhalten.
"In Griechenland ist doch die Demokratie erfunden worden. Da kann jeder sagen, was er will. Und wir leben in Deutschland auch in einer Demokratie", sagte der 69-Jährige: "Ich sage auch, was ich will. Das lasse ich mir nicht verbieten. Schreiben Sie und sagen Sie auch das, was Sie wollen."
"Wunder geschieht nicht alle 14 Tage"
Auch zu den Erwartungen an einen Titelverteidiger hatte er eine Erklärung parat.
"2004 hat es einmal ein Wunder gegeben. Wunder gibt es vielleicht ein Mal in 30 Jahren. Deswegen nennt man das ein Wunder", erklärte "Rehakles": Und ein Wunder geschieht nicht alle 14 Tage. Sonst wäre es ja kein Wunder."
Keine Fragen zur Zukunft
Fragen nach seiner Zukunft und einem eventuellen Rücktritt blockte er rigoros ab. "Wir haben noch ein Spiel gegen Spanien, darauf werden wir uns vorbereiten. Alles weitere wird sich dann zeigen."
Einmal holte er noch aus: "Die Akropolis steht schon seit 3000 Jahren. Wenn wir alle in 200 Jahren nicht mehr da sind, dann steht die immer noch da", spielte er die aktuellen Entwicklungen herunter.
"Okay, das war’s für heute", sagte er daraufhin und beendete die Pressekonferenz eigenständig. Die griechischen Journalisten quittierten den vorzeitigen Abgang mit höhnischem Gelächter.
Mit der Aktualität wird sich Rehhagel jetzt wohl oder übel auseinandersetzen müssen. Lange Zeit war er unantastbar, nun hat er sich angreifbar gemacht.
So kennt man ihn - mal wieder ganz große Unterhaltung...