WM-Eröffnungs-Gala abgesagt!

Bissl Off-Topic aber...

Wie soll die ganze Welt "vergessen", was frueher mal in Deutschland passiert ist und so weiter, wenn ssie bei fast jeder Gelegenheit an die Geschichte erinnern anstatt ne Feier zu veranstalten, die eher nach vorne schaut?


Ansonsten, ist es jetzt die "normale" Eroeffnungsfeier, die abgesagt wird oder dieses Extrafest wie bei ner Olympiade?


mfg Werdna
 
Baldrick schrieb:
Vielleicht wollte er auch einfach nur in in Reminiszenz and Albert Speer ein paar Flakscheinwerfer aufstellen... :floet:

oder der noch nicht ganz genesene Koller hätte den Zatopek gegeben :zucken:

edit:
Fußball-WM

Heller und Pfennig

Keine Lust auf eine Blamage - warum die Fifa die WM-Gala in Berlin wirklich abgesagt hat. Von Thomas Kistner

Herrn Kistner sei am Rande gesagt, dass Herr Schicklgruber zwar 33 sein Regime errichtete, die Spiele aber erst 36 in Berlin stattfanden. So viel klugscheiß muss sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

ammian

Aktives Mitglied
Die "spannendste und aufsehenerregendste Show nach dem Krieg in Deutschland", wie das Event einst vom WM-Organisationskomitee umschrieben wurde, drohte aus Fifa-Sicht offenbar aus dem Ruder zu laufen.

Super! Die größte Party seit 1945! Wirklich sehr geschmackvoll. :suspekt:

Viele Menschen nervt das Brimborium drumherum. Auch hat die Fifa erkannt, dass eine um zwei Tage vorangestellte Eröffnungsfeier den Direktvergleich mit olympischen Eröffnungsshows anträte - da fiele es womöglich schwer, den Sportshowprofis mit dem Konzept des Chefillusionisten Heller die Schau zu stehlen.

Diese Erkenntnis hätte man auch für deutlich weniger Geld gewinnen können. :hammer: :lachtot:
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Heute stand in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung eine Zusammenfassung des Programms. Die wollte ich euch nicht vorenthalten, damit ihr euch selber ein Bild machen könnt, deshalb hab' ich sie kurz abgetippt:

Surrealer Fußball

UFOs, Brecht, Dylan: Was Heller für die WM geplant hatte


Was immer man von André Heller halten mag: Die 90-Minütige Eröffnungsgala, deren künstlerischer Leiter er war, hätte an Pathos, Irrsinn und entfesselter Phnatasie wohl alles Vergleichbare übertroffen. Geplant hatte Heller, das gesamte Spielfeld in eine Riesige, mit allen nur erdenklichen Bildern, Farben und Mustern bespielbaren LED-Screen zu verwandeln, die zugleich als Bühne für die 13 000 Akteure gedient hätte. Filmszenen sollten auf das Spielfeld wie auch - von unten - auf das Innendach des Stadions projiziert werden, das auch für kopfunter gespielte Szenen dienen sollte. Eine weitere Bühne war am Marathontor vorgesehen. Sie sollte wie eine Zunge bis aufs Spielfeld hinunterführen.
Eröffnet hätte die Gala die Sopranistin Jessye Norman mit "Dich, teure Halle , grüß ich wieder" aus dem "Tannhäuser". In einem speziellen Kostüm auf einer Hebebühne stehend, hätte sie sich dabei in eine Riesin von 16 Metern Höhe verwandelt. Anschließend war eine Parade von Figuren aus der deutschen Geschichte vorgesehen - der Größe des Stadions wegen jeweils in 30-facher Ausführung: Heino und der Struwwelpeter, der verpackte Reichstag und Ludwig II. mit Richard Wagner an der Hand. Das sollte sich fortsetzen mit Projektionen des zerstörten Berlin und dem Aufmarsch einer Roboterarmee, deren Monitorköpfe Chaplin im "Großen Diktator" gezeigt hätten. Skulpturen und Tinguely-artige Maschinen wären durch das Stadion paradiert. Eingespielt werden sollten unter anderem ein von Therese Giese rezitiertes Brecht-Gedicht und ein Song von Marlene Dietrich.
"Der Rasen, der immer nur getreten wird, schlägt zurück" - so beschreibt Heller das dann folgende surrealistische Fußballspiel zwischen "Grasmenschen" und "auf Maschinen montierten" Fußballspielern mit vier Beinen. Dem surrealen sollte der historische Fußball folgen. Sämtliche noch lebende Weltmeister sollten einlaufen, während der Bildschirm im Boden Fernsehaufzeichnungen der wichtigsten Spielmomente gezeigt hätte - teilweise elektronisch verfremdet.
Anschließend sollte die "offizielle" Fifa-Zeremonie stattfinden. Heller hat sämtliche Friedensnobelpreisträgerinnen eingeladen, Wasser aus ihrer Heimat nach Berlin zu bringen. Die Szene sollte im Ausbruch eines Geysirs kulminieren, der eine sieben Meter große Kugel in die Höhe schleudert. Der bemannte, von unsichtbaren Propellern angetriebene Globus sollte auf unerklärliche Weise im Stadion umherfliegen und sich dabei in einen Fußball verwandeln - bis er den Wm-Pokal in seinem Inneren offenbart hätte, der so hell geleuchtet hätte, dass "jeder im Stadion seine Augen hätte schließen müssen", so Heller.
Nun sollte eine 30-minütige Weltmusikrevue stattfinden, durch die Peter Gabriel mit einer eigenen Komposition geführt hätte. Zu deren Finale hätten 1500 Percussionisten tausende Tänzer begleitet - bis ein markerschütternder Schrei das Getrommel beendet hätte. Nach minutenlanger Dunkelheit wäre schließlich Bob Dylan mit einer Solonummer aufgetreten, gefolgt von einem Feuerwerk, das der chinesische Starpianist Lang Lang synchron - in dem für ihn typischen rasanten Tempo - am Klavier begleitet hätte. Mit einer Party, musikalisch bestritten von den Black Eyed Peas, sollte der Abend zu Ende gehen.
Jörg Häntzschel
Mir scheint, die Stiftung Warentest wusste, was sie tat, als sie die unzureichenden Fluchtwege monierte. :suspekt:
 

Baldrick

Póg mo thóin
die bunte Kuh schrieb:
Heute stand in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung eine Zusammenfassung des Programms. Die wollte ich euch nicht vorenthalten, damit ihr euch selber ein Bild machen könnt, deshalb hab' ich sie kurz abgetippt:

Mir scheint, die Stiftung Warentest wusste, was sie tat, als sie die unzureichenden Fluchtwege monierte. :suspekt:

Ich glaube noch am gleichen Abend wäre der Weltsicherheitsrat zusammengetreten und hätte Deutschland kollektiv für plem plem erklärt.
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Nach minutenlanger Dunkelheit wäre schließlich Bob Dylan mit einer Solonummer aufgetreten, gefolgt von einem Feuerwerk, das der chinesische Starpianist Lang Lang synchron - in dem für ihn typischen rasanten Tempo - am Klavier begleitet hätte. Mit einer Party, musikalisch bestritten von den Black Eyed Peas, sollte der Abend zu Ende gehen.
Das wäre m.E. schon absolut ausreichend gewesen. Der Rest klingt einfach skurril. Roboterarmeen mit Chaplins Konterfei? :suspekt: Wieviele hätten bitteschön Chaplin erkannt und hätten nicht gedacht dass es Hitler wäre? Auf die Reaktionen wär ich gespannt gewesen. :lachtot:
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Vatreni schrieb:
Das wäre m.E. schon absolut ausreichend gewesen. Der Rest klingt einfach skurril. Roboterarmeen mit Chaplins Konterfei? :suspekt: Wieviele hätten bitteschön Chaplin erkannt und hätten nicht gedacht dass es Hitler wäre? Auf die Reaktionen wär ich gespannt gewesen. :lachtot:
Positive Kritiken im Iran, im Gaza-Streifen und im West-Jordan-Land. :spitze:
 

Erwin Schlipkoweit

Possierliches Tierchen
Surrealer Fußball

UFOs, Brecht, Dylan: Was Heller für die WM geplant hatte

Was immer man von André Heller halten mag: Die 90-Minütige Eröffnungsgala, deren künstlerischer Leiter er war, hätte an Pathos, Irrsinn und entfesselter Phnatasie wohl alles Vergleichbare übertroffen. Geplant hatte Heller, das gesamte Spielfeld in eine Riesige, mit allen nur erdenklichen Bildern, Farben und Mustern bespielbaren LED-Screen zu verwandeln, die zugleich als Bühne für die 13 000 Akteure gedient hätte. Filmszenen sollten auf das Spielfeld wie auch - von unten - auf das Innendach des Stadions projiziert werden, das auch für kopfunter gespielte Szenen dienen sollte. Eine weitere Bühne war am Marathontor vorgesehen. Sie sollte wie eine Zunge bis aufs Spielfeld hinunterführen.
Eröffnet hätte die Gala die Sopranistin Jessye Norman mit "Dich, teure Halle , grüß ich wieder" aus dem "Tannhäuser". In einem speziellen Kostüm auf einer Hebebühne stehend, hätte sie sich dabei in eine Riesin von 16 Metern Höhe verwandelt. Anschließend war eine Parade von Figuren aus der deutschen Geschichte vorgesehen - der Größe des Stadions wegen jeweils in 30-facher Ausführung: Heino und der Struwwelpeter, der verpackte Reichstag und Ludwig II. mit Richard Wagner an der Hand. Das sollte sich fortsetzen mit Projektionen des zerstörten Berlin und dem Aufmarsch einer Roboterarmee, deren Monitorköpfe Chaplin im "Großen Diktator" gezeigt hätten. Skulpturen und Tinguely-artige Maschinen wären durch das Stadion paradiert. Eingespielt werden sollten unter anderem ein von Therese Giese rezitiertes Brecht-Gedicht und ein Song von Marlene Dietrich.
"Der Rasen, der immer nur getreten wird, schlägt zurück" - so beschreibt Heller das dann folgende surrealistische Fußballspiel zwischen "Grasmenschen" und "auf Maschinen montierten" Fußballspielern mit vier Beinen. Dem surrealen sollte der historische Fußball folgen. Sämtliche noch lebende Weltmeister sollten einlaufen, während der Bildschirm im Boden Fernsehaufzeichnungen der wichtigsten Spielmomente gezeigt hätte - teilweise elektronisch verfremdet.
Anschließend sollte die "offizielle" Fifa-Zeremonie stattfinden. Heller hat sämtliche Friedensnobelpreisträgerinnen eingeladen, Wasser aus ihrer Heimat nach Berlin zu bringen. Die Szene sollte im Ausbruch eines Geysirs kulminieren, der eine sieben Meter große Kugel in die Höhe schleudert. Der bemannte, von unsichtbaren Propellern angetriebene Globus sollte auf unerklärliche Weise im Stadion umherfliegen und sich dabei in einen Fußball verwandeln - bis er den Wm-Pokal in seinem Inneren offenbart hätte, der so hell geleuchtet hätte, dass "jeder im Stadion seine Augen hätte schließen müssen", so Heller.
Nun sollte eine 30-minütige Weltmusikrevue stattfinden, durch die Peter Gabriel mit einer eigenen Komposition geführt hätte. Zu deren Finale hätten 1500 Percussionisten tausende Tänzer begleitet - bis ein markerschütternder Schrei das Getrommel beendet hätte. Nach minutenlanger Dunkelheit wäre schließlich Bob Dylan mit einer Solonummer aufgetreten, gefolgt von einem Feuerwerk, das der chinesische Starpianist Lang Lang synchron - in dem für ihn typischen rasanten Tempo - am Klavier begleitet hätte. Mit einer Party, musikalisch bestritten von den Black Eyed Peas, sollte der Abend zu Ende gehen.
Jörg Häntzschel

g.P. schrieb:
na, finanziell nicht.. aber ich mag heller als künstler, und finds schade, dass das ganze abgeblasen wird, weil ich eigentlich denke, dass er ne ganz schöne veranstaltung geplant hat...

:suspekt:
Ja nee iss klar.....
:lachtot:
 

Kaiserkrone90

„Geht's raus und spielt's Fußball.“
Teammitglied
Erwin Schlipkoweit schrieb:
:suspekt:
Surrealer Fußball

UFOs, Brecht, Dylan: Was Heller für die WM geplant hatte

Was immer man von André Heller halten mag: Die 90-Minütige Eröffnungsgala, deren künstlerischer Leiter er war, hätte an Pathos, Irrsinn und entfesselter Phnatasie wohl alles Vergleichbare übertroffen. Geplant hatte Heller, das gesamte Spielfeld in eine Riesige, .....
Danke! - Erwin

jetzt weis man wenigstens mal, wofür die 25 Mio. € ausgegeben werden sollten.
:suspekt: naja
 

Zoni

Herthafan aus Überzeugung
Jungs, wenn man das so liest: Schade das die abgesagt wurde.... Hätte was gegeben, und langsam versteh ich dann auch die Eintrittspreise.... nenene, ob der Heller Drogen nimmt????
 

ammian

Aktives Mitglied
die bunte Kuh schrieb:
Heute stand in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung eine Zusammenfassung des Programms. Die wollte ich euch nicht vorenthalten, damit ihr euch selber ein Bild machen könnt, deshalb hab' ich sie kurz abgetippt:

Mir scheint, die Stiftung Warentest wusste, was sie tat, als sie die unzureichenden Fluchtwege monierte. :suspekt:

Danke für den informativen Artikel! :spitze: :hand:
Die 15000 orangen Wehrmachtshelme der Holländer waren also vermutlich gar kein geschmackloser Scherz, sondern Teil der Show! :zwinker3:
Der hier skizzierte Ablauf ist so aberwitzig, dass es schon fast wieder schade ist, dass es jetzt doch nicht stattfindet. Da reiht sich wirklich ein Highlight ans nächste: Marschierende Hitlerroboter, ein zurückschlagender Rasen und wasserlassende Friedensnobelpreisträger, womit zumindest der tiefere Sinn des Wassergrabens im Olympiastadion jetzt geklärt wäre. :floet:
 

neo1968

Anarchist aus Prinzip
FIFA zahlt jetzt für Eröffnungsfest in Berlin

Nach Absage der für den 7. Juni terminierten WM-Gala beteiligt sich der Weltverband FIFA finanziell am stattdessen in Berlin geplanten Eröffnungsfest. In einem Brief sagte der Weltverband Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit die Zahlung von einer Million Euro für die Zeremonie vor dem Brandenburger Tor zu.

"Die FIFA hofft, mit dieser Geste ein Zeichen des Goodwills in und für Berlin gesetzt zu haben und freut sich darauf, mit der Stadt Berlin nun gemeinsam positiv das WM-Jahr zu bestreiten", heißt es in einer Pressemitteilung. Die FIFA will sich allerdings nicht aktiv an der Gestaltung des Festes beteiligen und wird auch nicht durch einen offiziellen Vertreter präsent sein.

Statt der durch die FIFA offiziell wegen Rasenproblemen abgesagten Gala in der Hauptstadt wird deren künstlerischer Leiter Andre Heller die offizielle Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in München am 9. Juni vor dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica (18 Uhr) leiten und dabei auch Teile des künstlerischen Programms Berliner Schau übernehmen.

(c) sid

Hülfe, jetzt wird der Heller von München aus auf den Rest der Menschheit losgelassen. :help: :help: :help:

Heller ist doch Österreicher, oder? :suspekt: :suspekt:
 

ammian

Aktives Mitglied
neo1968 schrieb:
Hülfe, jetzt wird der Heller von München aus auf den Rest der Menschheit losgelassen. :help: :help: :help:

Bleibt nur abzuwarten, welcher Teil der elefantösen Show uns nun doch nicht erspart bleibt. Vielleicht könnte mal jemand eine Umfrage hierzu erstellen? :zwinker3:
 
Zuletzt bearbeitet:
Surrealer Fußball

UFOs, Brecht, Dylan: Was Heller für die WM geplant hatte

Was immer man von André Heller halten mag: Die 90-Minütige Eröffnungsgala, deren künstlerischer Leiter er war, hätte an Pathos, Irrsinn und entfesselter Phnatasie wohl alles Vergleichbare übertroffen. Geplant hatte Heller, das gesamte Spielfeld in eine Riesige, mit allen nur erdenklichen Bildern, Farben und Mustern bespielbaren LED-Screen zu verwandeln, die zugleich als Bühne für die 13 000 Akteure gedient hätte. Filmszenen sollten auf das Spielfeld wie auch - von unten - auf das Innendach des Stadions projiziert werden, das auch für kopfunter gespielte Szenen dienen sollte. Eine weitere Bühne war am Marathontor vorgesehen. Sie sollte wie eine Zunge bis aufs Spielfeld hinunterführen.
Eröffnet hätte die Gala die Sopranistin Jessye Norman mit "Dich, teure Halle , grüß ich wieder" aus dem "Tannhäuser". In einem speziellen Kostüm auf einer Hebebühne stehend, hätte sie sich dabei in eine Riesin von 16 Metern Höhe verwandelt. Anschließend war eine Parade von Figuren aus der deutschen Geschichte vorgesehen - der Größe des Stadions wegen jeweils in 30-facher Ausführung: Heino und der Struwwelpeter, der verpackte Reichstag und Ludwig II. mit Richard Wagner an der Hand. Das sollte sich fortsetzen mit Projektionen des zerstörten Berlin und dem Aufmarsch einer Roboterarmee, deren Monitorköpfe Chaplin im "Großen Diktator" gezeigt hätten. Skulpturen und Tinguely-artige Maschinen wären durch das Stadion paradiert. Eingespielt werden sollten unter anderem ein von Therese Giese rezitiertes Brecht-Gedicht und ein Song von Marlene Dietrich.
"Der Rasen, der immer nur getreten wird, schlägt zurück" - so beschreibt Heller das dann folgende surrealistische Fußballspiel zwischen "Grasmenschen" und "auf Maschinen montierten" Fußballspielern mit vier Beinen. Dem surrealen sollte der historische Fußball folgen. Sämtliche noch lebende Weltmeister sollten einlaufen, während der Bildschirm im Boden Fernsehaufzeichnungen der wichtigsten Spielmomente gezeigt hätte - teilweise elektronisch verfremdet.
Anschließend sollte die "offizielle" Fifa-Zeremonie stattfinden. Heller hat sämtliche Friedensnobelpreisträgerinnen eingeladen, Wasser aus ihrer Heimat nach Berlin zu bringen. Die Szene sollte im Ausbruch eines Geysirs kulminieren, der eine sieben Meter große Kugel in die Höhe schleudert. Der bemannte, von unsichtbaren Propellern angetriebene Globus sollte auf unerklärliche Weise im Stadion umherfliegen und sich dabei in einen Fußball verwandeln - bis er den Wm-Pokal in seinem Inneren offenbart hätte, der so hell geleuchtet hätte, dass "jeder im Stadion seine Augen hätte schließen müssen", so Heller.
Nun sollte eine 30-minütige Weltmusikrevue stattfinden, durch die Peter Gabriel mit einer eigenen Komposition geführt hätte. Zu deren Finale hätten 1500 Percussionisten tausende Tänzer begleitet - bis ein markerschütternder Schrei das Getrommel beendet hätte. Nach minutenlanger Dunkelheit wäre schließlich Bob Dylan mit einer Solonummer aufgetreten, gefolgt von einem Feuerwerk, das der chinesische Starpianist Lang Lang synchron - in dem für ihn typischen rasanten Tempo - am Klavier begleitet hätte. Mit einer Party, musikalisch bestritten von den Black Eyed Peas, sollte der Abend zu Ende gehen.
Jörg Häntzschel

WOW.

Ich habe ja schon viel Irrsinn erlebt, gesehen, gelesen, aber der Heller setzt dem Ganzen die Krone auf. Wenn der keinen an der Waffel hat dann weiss ich nicht mehr...

Bravo FIVA!
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
neo1968 schrieb:
Hülfe, jetzt wird der Heller von München aus auf den Rest der Menschheit losgelassen. :help: :help: :help:

Heller ist doch Österreicher, oder? :suspekt: :suspekt:
Glaubst du, er will mit seiner Roboterarmee in Polen einmarschieren, während im Stadion minutenlang Dunkelheit herrscht und alle Welt abgelenkt ist? Ich trau' dem alles zu. :hand:
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Ok - Berlin hat es gut getroffen. Hellers "Gala" bleibt ihnen erspart - und für eine richtige Feier zahlt die Fifa was dazu.

Ich hoffe nur bei der neuen Eröffnungsfeier in Berlin wird noch mal jemand das Programm überwachen.

In den bemannten Fussball hätten wir den Heller wohl auch reinpacken sollen...
 
Zuletzt bearbeitet:

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Hier noch ein Vorschlag der Süddeutschen Zeitung zur Integration von Teilen des Berliner Programms in die Münchner Eröffnungsfeier: :spitze:

Plattlin’ in the wind

Warum nicht das Berliner WM-Programm einfach in München durchziehen? Ein Vorschlag für eine preisgünstige Kurzversion - komplett mit Lothar, MV und natürlich Bob Dylan.
Von Christof Kneer

Zuletzt hieß es, André Heller würde nun doch keine Elemente seiner abgesagten Berliner WM-Gala in die Münchner Eröffnungszeremonie hinüberretten. Schade eigentlich. Mit ein bisschen Anstrengung wäre es kein Problem gewesen, aus Teilen des Superdupermegaevents eine 20-minütige, preisgünstige Kurzversion für München zu basteln, die den Rasen so schont, dass Deutschland anderthalb Stunden später gegen Costa Rica trotzdem 8:0 gewinnt.

Aber vielleicht überlegt es sich Heller ja noch mal – hier ein kleiner Vorschlag, der sich streng an den Originalelementen und -künstlern orientiert, die Heller für Berlin eingeplant hatte.

16.30 Uhr: Peter Gabriel kann aus Kostengründen nicht persönlich erscheinen, was aber kein Problem ist. Statt dessen wird sein Hit „Sledgehammer“ aufgelegt, wobei die LP nicht auf 33 Umdrehungen, sondern auf 45 abgespielt wird. Das spart Zeit, und mit den Zahlen ’33 und ’45 ist gleichzeitig auch die deutsche Vergangenheit abgedeckt.

16.33 Uhr: Die ursprünglich geplante Videoshow – deutsche Phänomene von Struwwelpeter über Heino bis zum verpackten Reichstag – muss leider auch entfallen. Anstelle von Struwwelpeter tritt der ebenso frisierte Rudi Völler auf, statt Heino kommt Gerhard Mayer-Vorfelder und singt Blau, blau, blau blüht der Enzian. Und statt des verpackten Reichstags erinnert eine Einblendung an die unverpackte Frankfurter WM-Arena, in die es hineinregnet.

16.36 Uhr: Mitten in die Regenbilder erscheint Bob Dylan auf dem Rasen und singt A hard rain’s gonna fall – für den Rasen ist Dylans Auftritt kein Problem, weil Dylan sich in etwa so wild bewegt wie der verpackte Reichstag.

16.38 Uhr: Der rasenschonende Dylan präsentiert ein Medley seiner brandaktuellen, kaum 40 Jahre alten Hits. Kurz vor Schluss kommen ein paar Schuhplattler aufs Spielfeld und singen mit ihm gemeinsam seinen größten Erfolg Plattlin’ in the wind.

16.40 Uhr: Um die Schuhplattlerschäden zu reparieren, tritt als Greenkeeper ein Loddarmaddäus auf und interviewt sich beim Stopfen der Löcher selbst.

16.45 Uhr: Statt des Brandenburger Tors wird der Viktualienmarkt auf den Rasen projiziert.

16.45 Uhr: Um den Gegner des Eröffnungsspiels zu ehren, betritt Jürgen Klinsmann das Feld und macht eine Powerpoint-Präsentation über das Geschäftsprinzip von Starbucks, die wo auch Costa-Rica-Kaffee verwenden.

16.46 Uhr: Entfallen muss Hellers Idee, wonach Friedensnobelpreisträger auftreten und Wasser aus ihrer Heimat mitbringen. Stattdessen kommt der friedliebende Uli Hoeneß und trägt eine Rostbratwurst quer über den Rasen.

16.47 Uhr: Ein Herr von der Stiftung Warentest erscheint, um einen Vortrag über die Bedeutung der Fluchtwege ins Stadioninnere zu halten. Aber keiner hört ihm zu. Nach Hoeneß’ Auftritt sind die Zuschauer bereits zu den umliegenden Imbissbuden geflohen.

16.48 Uhr: Um die Zuschauer zurückzuholen, tritt kurzfristig noch mal Rudi Völler auf. Er zwinkert freundlich und sagt, dass es keine Kleinen mehr gibt. Das Stadion ist wieder voll.

16.49 Uhr: Der Höhepunkt der Show naht, und er wird viel besser als in Berlin. Dort hätte sich ein unbemannter, fliegender Globus in einen Fußball verwandeln sollen, und aus seinem Inneren sollte dann der Weltpokal hervorleuchten. In München reicht Franz Beckenbauer. Der ist bemannt und strahlt als Stiftung-Warentest-geprüfte Lichtgestalt mehr als jeder andere.

16.50 Uhr: Die anspruchsvollste Nummer kommt am Ende: Klinsmann lässt wie mit Zauberhand ein Tor rotieren, und Oliver Kahn haut Jens Lehmann mit dem Sledgehammer eins auf den Struwwelpeter. Die Mannschaften kommen aufs Spielfeld.

(SZ vom 19.01.2006)
 
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