Wo steht Deutschland wirklich?

Kaiserkrone90

„Geht's raus und spielt's Fußball.“
Teammitglied
Baldrick schrieb:
Ich denke auch, daß Klinsmann bereits resigniert hat. Nach der Weltmeisterschaft verfallen wir wahrscheinlich zurück in die alten Zeiten. Einen wirklichen Umbruch wird es erst dann geben, wenn sich die Nationalmannschaft einmal nicht für ein großes Turnier qualifiziert, weil erst dann so einigen die Augen aufgehen...
Ich hoffe natürlich, dass du damit Unrecht hast, allerdings droht uns deine Vorhersage durchaus schon bei der Quali zur nächsten EM.
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Baldrick schrieb:
Natürlich ist beides miteinander zu verbinden. Was hätte Klinsmann anders als Ziel ausgeben sollen als den Titel? Hätte er gesagt "Ja gut, ich will ein System aufbauen, wo wir die nächsten Jahre Erfolg haben, vielleicht scheiden wir aber deswegen in der Vorrunde aus." Ich glaube, die danach folgende Schmähkritik in der Blödzeitung hätte Klinsmann keine Woche überstanden.
Klinsmann hat vollkommen richtig versucht kurzfristigen Erfolg zu erzielen und zugleich langfristige Strukturen zu schaffen, die nicht vollkommen von seiner Person abhängig sind, indem er einfach viele alte Zöpfe abschnitt oder abschneiden wollte. Vermutlich hat er aber dabei zu vielen ans Bein gepinkelt. In der Blödzeitung finden diejenigen halt die geeignete Medienplattform.
Welche Mannschaft hat es in der Geschichte des Fußball denn bitte geschafft ihr System umzustellen bei gleichbleibendem Erfolg? Das geht doch nicht von heute auf morgen. Und wenn dann hätte Klinsmann nach dem Confed-Cup bei seinem Offensivfußball bleiben müssen und nicht den Kritikern nachgeben die ne sicherere Abwehr gefordert haben. Dieser Fußball hat mir imponiert, trotz der durchschnittlichen 3 Gegentore pro Spiel. Dann hat man vorne halt 4 gemacht. Irgendwann hätte sich dass hinten schon einigermaßen stabilisiert. Jetzt ist man aber ohne Defensive und ohne Offensive. Was soll man da noch gewinnen? Es geht halt nur das eine oder das andere. Völler hat das 2002 schon richtig gemacht. Hinten mauern und vorne beten. Aber ok, wer sollte jetzt noch hinten mauern? Da fehlen dann auch die Leute.
Ich denke auch, daß Klinsmann bereits resigniert hat. Nach der Weltmeisterschaft verfallen wir wahrscheinlich zurück in die alten Zeiten. Einen wirklichen Umbruch wird es erst dann geben, wenn sich die Nationalmannschaft einmal nicht für ein großes Turnier qualifiziert, weil erst dann so einigen die Augen aufgehen...
Also nach der EM 2008. :zwinker3: Tippe mal dass Sammer trotz aller Dementis bisher nach der WM übernimmt. An Hitzfeld glaub ich irgendwie nicht mehr.
 
B

beribert

Guest
Baldrick schrieb:
Ich denke auch, daß Klinsmann bereits resigniert hat. Nach der Weltmeisterschaft verfallen wir wahrscheinlich zurück in die alten Zeiten. Einen wirklichen Umbruch wird es erst dann geben, wenn sich die Nationalmannschaft einmal nicht für ein großes Turnier qualifiziert, weil erst dann so einigen die Augen aufgehen...
Mit dem traditionellen Kraftfußballer Matthias Sammer als neuem Bundestrainer, halte ich dies durchaus für möglich........ :frown: :frown:

Und dann werden einige Leute in diesem Land bestimmt wieder mal nachdenken und sich fragen welche Chance sie durch das ständige Torpedieren des Klinsmannschen Elans, leichtfertig vergeben haben.
Aber das Kind ist dann wieder einmal in den Brunnen gefallen, oder einfach noch tiefer in den Brunnen rein, als es vorher ohnehin schon steckte.
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Principeazzuro schrieb:
loddar andy brehme diego buchwald oder der kokser, die wären gestern nach dem 0 - 2 sauer gewesen, weil denen sowas an die spielerehre ging . die konnten es ned ertragen zu verlieren


genau so isses!

meine güte,die deutsche nationalmannschaft war,mit ausnahme einer kurzen zeit in den 70ern,noch nie die spielerisch,technisch beste.es gab immer gegner,bei denen fußball geschmeidiger und eleganter aussah,als bei uns,und wahrlich auch die großen deutschen teams der 70er,80er und anfang der 90er jahre boten viel zu häufig unansehnliche grottenkicks(vor allem wenn`s um die goldene annanas ging).

aber eines durfte man nie machen! :mahnen:
man durfte nie versuchen eine deutsche mannschaft zu "verarschen",locker mal auszuspielen und der lächerlichkeit preiszugeben.die von dir erwähnten spielertypen,und noch generationen von anderen nationalspielern,hätten es nicht ertragen und deshalb auch nicht geduldet,gerade von einem gegner wie italien,derart vorgeführt zu werden.

in diesem zusammenhang sei an das spiel im "us-cup" 1993 gegen brasilien erinnert.
die zuckerhut-zauberer spielten uns eine halbzeit lang schwindelig,und die tatsache ,dass es nach 45 min. "nur" 0:3 stand,war eigentlich nur dem umstand zu verdanken,dass die chancenauswertung katastrophal war.
in HZ 2 wollten die brasilianer dann im selben stil weitermachen,aber sie trafen auf ein "anderes" deutsches team.
nicht dass aufeinmal bessere spieler,besseren fußball geboten hätten,aber es war JEDEM deutschen auf dem platz anzumerken,dass es SO nicht weitergehen konnte,und dass man sich nicht weiter zum harry machen lässt.

habe selten in doofere brasilianische gesichter gesehen,als es am ende 3:3 stand......... :floet:

naiv,wie ich bin,habe ich gestern lange zeit auf eine ähnliche reaktion der deutschen spieler gewartet,bevor ich mir eingestehen musste,dass derartiges bei diesem läppischen haufen gar nicht möglich ist.

das trikot mit dem adler war nie eines der "beliebtesten" oder "bewundertsten" im internationalen fußball,aber es war verdammt noch mal immer eines der respektiertesten und vielleicht sogar das gefürchtetste!

auch auf die gefahr hin,dass sich das jetzt sehr pathetisch anhört,aber diese clowns,die da momentan so tun,als ob sie deutsche nationalspieler wären,sind sich gar nicht dessen bewusst,was es heißt mit diesem trikot aufzulaufen,dass das eine hohe verpflichtung bedeutet,und dass sie dabei sind,auch den letzten rest des respektes,der vielleicht noch irgendwo vorhanden sein sollte,zu verspielen.

sie sind es nicht wert,dieses trikot zu tragen!!! :mahnen:
 
och beribert

noch theoretischer gings ned oder ?

was ist bitte so modern daran, einen wm favoriten auswärts mit einer uneingespielten abwehr an der mittelllinie bereits mit der abseitsfalle zu erwarten ???

so spielt im moment kein team, das auch nur annähernd chancen auf einen sieg haben will

warum müssen denn die alten tugenden mit neuem unvereinbar sein ?

mal ned immer alles schwarz und weiss darstellen


man kann durchaus auch aus einer stabilen abwehr nach vorne spielen

offensivfussball muss nicht zwangsläufig die völlige aufgabe jeder defensivleistung beinhalten

das mag bei werder und unserem nationalteam so sein, jedoch spielt selbst barca oder real madrid hinten mit mehr konzept als unsere nationalmannschaft

ich habe absolut nix gegen die hinwendung zu pressing und schnellem spiel nach vorne, wenn der trainer es schafft, der mannschaft das insgesamt dafür notwendige verschieben beizubringen - das kann er aber offensichtlich nicht - auch das einlegen von ruhephasen ohne instant gegentor scheint er nicht vermitteln zu können

eine vernünftige abstimmung des seitlichen und diagonalen verschiebens bei eigenem spiel über die flügel bekommt das team seit monaten nicht hin - zwischen abwehr und mittelfeld klaffen lücken ohne ende und es werden immer wieder spieler auf positionen eingesetz, die sie so nicht regelmässig spielen

und ihr fangt mit ner dolchstosslegende an - nie hatte ein trainer so viel freiheit wie klinsmann - der fussball vom confed cup war schon damals defensiv unter aller sau, weil er zwar schön aussah, jedoch defensiv auf dem niveau eines fussballentwicklungslandes war

wenn es nun offensiv nimmer klappt, liegt das mitnichten daran, dass da irgendwelche betonköppe klinsi reinreden, sonern schlicht und einfach daran, dass klinsi zwar einen ausschnitt von dem notwendigen rüstzeug für modernen fussball vermitteln kann, jedoch bei weitem nicht das ganze paket

ich bin bei meiner klinsmannkritik nämlich alles andere als indifferent

thema körperliche defizite - da hatte der gute mann völlig recht

thema strukturen im verband - dito

thema schnelleres spiel nach vorne, nicht immer in die breite - dito

das rechtfertigt die unglaublichen fehler im taktischen bereich und die unglaublich verlogene nominierungspolitik jedoch in keiner weise

der jürgen hätte sich nach dem confed cup einen defensivkoordinator holen müssen, welcher taktisch ein bisserl versierter daher kommt, als der liebe jogi oder er selbst - für dieses versäumnis, welches auf einer selbstüberschätzung beruht, muss er irgendwann halt mal bezahlen - gestern war so ein abend, an dem der italienische kellner mal einen vorgeschmack auf die rechnung brachte
 
B

beribert

Guest
Principeazzuro schrieb:
och beribert

noch theoretischer gings ned oder ?
Wahrscheinlich nicht........................ :floet:

was ist bitte so modern daran, einen wm favoriten auswärts mit einer uneingespielten abwehr an der mittelllinie bereits mit der abseitsfalle zu erwarten ???
Ich hatte das ganze übrigens auf das Gesamtpaket Klinsmann bezogen und eher weniger auf das Spiel gestern. Wie Gary und Baldrick schon richtig sagten, beschleicht auch mich der Gedanke, dass der Jürgen aufgrund der oftmals völlig unsachlichen Kritik über total nebensächliche Themenkomplexe bei der NM, einfach keinerlei Lust hat weiter diesen Job noch allzu lange weiter zu führen. Da er sowieso bei allem was er macht, nur noch einer Generalkritik ausgesetzt sein dürfte, kann man davon ausgehen, dass er dies auch nicht weiterführt. Und diese Resignation merkt man ihm wohl wahrscheinlich auch im Umgang mit seinen Spielern bzw. in seinen motivatorischen Fähigkeiten an. LEIDER.

Wenn Klinsmann weg sein sollte, verfällt man wohl wieder in den alten DFB Trott von wegen die Tourniermannschaft wird das schon richten, anstatt wirklich die Symptome, nämlich die FALSCHE TRAINERAUSBLIDUNG und damit verbunden, DIE SCHLECHTE TAKTISCHE und SPIELTECHNISCHE AUSBILDUNG unserer Nachwuchsspieler (und jetzigen Nationalspieler/ siehe Umsetzung der Viererkette) und damit verbunden das STARRSINNIGE FESTHALTEN an überkommenen Werten wie KAMPF, KRAMPF und TRETEN.

Natürlich gebe ich dir und Glavo Recht dabei, dass wir noch nie die Brasilianer Europas genannt wurden und oft unsere Einstellung den Unterschied ausgemacht hat, ABER ich gebe zu bedenken, dass wir früher PHYSISCH einfach überlegen waren und dieser PHYSISCHE Vorteil sich heutzutage in NICHTS aufgelöst hat, weil die anderen Nationen eben auch das Laufen und Kämpfen gelernt haben. Von daher bleibt uns nichts anderes übrig als unsere alte Physis beizubehalten (auch das hat Klinsmann verlangt) und uns aber auch gleichzeitig spieltechnisch in allen Belangen zu verbessern, sonst werden wir immer einen nicht mehr einzuholenden Nachteil haben.

Ich wollte nur sagen, dass ich Klinsmanns Ideen und seine Veränderungen für den deutschen Fußball als sehr wertvoll empfinde und den Rückfall in den alten Trott als sehr bedauerlich ansehen würde.

War das jetzt wieder zu theoretisch??? Habe mich wirklich bemüht. :zwinker3:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ glavo an genau dieses spiel habe ich auch gedacht glavo

ein rumpelfusballer ala michael schulz wurde eingewechselt und lief sich innerhalb von 30 minuten so kaput, dass er nach eigener aussage angst hatte auf den platz zu kotzen

und genau diese einstellung - dieses das machst du nicht nochmal mit mir, ohne dabei alles blindwütig umzutreten, hat den deutschen fussball so ungemein gefürchtet werden lassen

und von dieser art haben diese waschlappen aber auch gar nichts

@ beri - habe teile deines und baldricks posts zunächst falsch verstanden - trotzdem ist es falsch die art des nun gespielten fussballs mit den verbandsproblemen in einen topf zu mischen

was die verbandsproblematik angeht bin eich ganz nah bei euch
 
hehe nene beri - das war auch vorher schon ok - hab nur gedacht, ihr würdet einen zusammenhang hertsellen

bei der strukturreform und auch der spielreform bin ich ja eurer meinung

trotzdem kann man in der hoffnuung auf das paradies von morgen nicht ständig die taktischen unzulänglichkeiten des herrn k verschweigen - und darum gings mir eigentlich

ich hab hier vor monaten mal n thread zur taktik der nati aufgamcht - kaum einer hat was dazu geschrieben - das ist bezeichnend - im teamgeist beschwören und im spieler rein und rausreden sind wir die grössten - in der beschäftigung mit taktischen fragen und der fussballphilosophie sind wir ganz mies

das unbedingt gewinnen wollen hätte man zugunsten des schön anzuguckenden ja nicht gleich mit aufgeben müssen

hätte völlig gereicht den unsäglich trägen spielaufbau abzustellen - wer was gegen rennen kämpfen und treten hat und sich fussballfan nennt, der hat das game bis heute nämlich nicht kapiert

erst seit die brasilos rennen kämpfen und treten werden sie quasi aboweltmeister - aber das will ja keiner hören
 

Baldrick

Póg mo thóin
Principeazzuro schrieb:
och beribert

noch theoretischer gings ned oder ?

was ist bitte so modern daran, einen wm favoriten auswärts mit einer uneingespielten abwehr an der mittelllinie bereits mit der abseitsfalle zu erwarten ???

so spielt im moment kein team, das auch nur annähernd chancen auf einen sieg haben will

warum müssen denn die alten tugenden mit neuem unvereinbar sein ?

mal ned immer alles schwarz und weiss darstellen


man kann durchaus auch aus einer stabilen abwehr nach vorne spielen

offensivfussball muss nicht zwangsläufig die völlige aufgabe jeder defensivleistung beinhalten

das mag bei werder und unserem nationalteam so sein, jedoch spielt selbst barca oder real madrid hinten mit mehr konzept als unsere nationalmannschaft

ich habe absolut nix gegen die hinwendung zu pressing und schnellem spiel nach vorne, wenn der trainer es schafft, der mannschaft das insgesamt dafür notwendige verschieben beizubringen - das kann er aber offensichtlich nicht - auch das einlegen von ruhephasen ohne instant gegentor scheint er nicht vermitteln zu können

eine vernünftige abstimmung des seitlichen und diagonalen verschiebens bei eigenem spiel über die flügel bekommt das team seit monaten nicht hin - zwischen abwehr und mittelfeld klaffen lücken ohne ende und es werden immer wieder spieler auf positionen eingesetz, die sie so nicht regelmässig spielen

und ihr fangt mit ner dolchstosslegende an - nie hatte ein trainer so viel freiheit wie klinsmann - der fussball vom confed cup war schon damals defensiv unter aller sau, weil er zwar schön aussah, jedoch defensiv auf dem niveau eines fussballentwicklungslandes war

wenn es nun offensiv nimmer klappt, liegt das mitnichten daran, dass da irgendwelche betonköppe klinsi reinreden, sonern schlicht und einfach daran, dass klinsi zwar einen ausschnitt von dem notwendigen rüstzeug für modernen fussball vermitteln kann, jedoch bei weitem nicht das ganze paket

ich bin bei meiner klinsmannkritik nämlich alles andere als indifferent

thema körperliche defizite - da hatte der gute mann völlig recht

thema strukturen im verband - dito

thema schnelleres spiel nach vorne, nicht immer in die breite - dito

das rechtfertigt die unglaublichen fehler im taktischen bereich und die unglaublich verlogene nominierungspolitik jedoch in keiner weise

der jürgen hätte sich nach dem confed cup einen defensivkoordinator holen müssen, welcher taktisch ein bisserl versierter daher kommt, als der liebe jogi oder er selbst - für dieses versäumnis, welches auf einer selbstüberschätzung beruht, muss er irgendwann halt mal bezahlen - gestern war so ein abend, an dem der italienische kellner mal einen vorgeschmack auf die rechnung brachte

Nun meiner Meinung nach, hat das Verschieben der Blöcke auch taktisch unter Klinsmann teilweise sehr gut geklappt, nämlich in allen den Spielen, in denen das Spiel in die gegnerische Hälfte verlagert wurde. Als die Stürmer und Mittelfeldspieler bereits die gegnerische Mannschaft unter Druck setzten. Das sah nach Hurrafußball aus, war aber auch eine Tugend der Not. Die derzeitige deutsche Mannschaft besitzt nicht die Qualität wie frühere Mannschaften auf ein 1-0 zu spielen, deswegen finde ich den Ansatz lieber auf ein 4-3 zu spielen durchaus als sinnvoll.

Die Kritik an der Nominierungspolitik geht meiner Meinung nach vollkommen fehl. Bisher vollkommen unverständlich fand ich allenfalls den Einsatz von Hitzlsperger als linken Verteidiger - allerdings war dieser der Verletzung Lahms geschuldet. Von mir aus mag man noch über die Auslassung von Sebastian Kehl streiten. Aber vor allem die Problemzone Innenverteidigung ist ohnehin bezüglich des zur Verfügung stehenden Spielermaterials defizitär. Ich habe gerade einmal in die Kicker-Rangliste geworfen. Ohne dieser Liste eigentlich großen Aussagewert beimessen zu wollen ist es durchaus signifikant, daß von 16 aufgeführten Innenverteidigern gerade einmal zwei (!) Deutsche sind, nämlich Mertesacker und M. Friedrich (der vielleicht durchaus eine Chance verdient hätte). Also auch kein Wörns nach dem jetzt alle jammern, der aber tatsächlich seinen Leistungszenit schon seit 1998 lange überschritten hat. Das ist eine Situation an der auch Klinsmann nichts ändern kann. Er kann sich keine Verteidiger basteln. Und er kann auch in den wenigen zur Verfügung stehenden Tagen den jungen Spielern nicht im Crashkurs das Stellungsspiel auf internationalem Niveau beibringen.

Wenn jetzt darauf verwiesen wird, daß frühere Mannschaften zumindest der Kampfgeist ausgezeichnet hat, so finde ich das lachhaft. Natürlich hat er das. Aber Spielertypen wie die erwähnten Matthäus, Brehme und Kohler waren alles Weltklassespieler ihrer Generation und aufgrund ihres fußballerischen Status Führungsspieler. Die konnten natürlich auch einmal ein Spiel umreißen, weil sie die notwendige Klasse hatten. Aber eben diese Klasse fehlt heute nahezu allen deutschen Spielern, weswegen die Mannschaft nichts mehr wert ist, wenn ein Ballack ausgeschaltet wird oder einen schlechten Tag hat. Schuld sind nicht nur die einzelnen Spieler, sondern die Fehlentwicklung im deutschen Fußball in den letzten 15 Jahren, wo mit wenigen Ausnahmen (zB Lahm) allenfalls mittelmäßige Spieler produziert werden.
 
B

beribert

Guest
Principeazzuro schrieb:
hehe nene beri - das war auch vorher schon ok - hab nur gedacht, ihr würdet einen zusammenhang hertsellen

bei der strukturreform und auch der spielreform bin ich ja eurer meinung

trotzdem kann man in der hoffnuung auf das paradies von morgen nicht ständig die taktischen unzulänglichkeiten des herrn k verschweigen - und darum gings mir eigentlich

ich hab hier vor monaten mal n thread zur taktik der nati aufgamcht - kaum einer hat was dazu geschrieben - das ist bezeichnend - im teamgeist beschwören und im spieler rein und rausreden sind wir die grössten - in der beschäftigung mit taktischen fragen und der fussballphilosophie sind wir ganz mies

das unbedingt gewinnen wollen hätte man zugunsten des schön anzuguckenden ja nicht gleich mit aufgeben müssen

hätte völlig gereicht den unsäglich trägen spielaufbau abzustellen - wer was gegen rennen kämpfen und treten hat und sich fussballfan nennt, der hat das game bis heute nämlich nicht kapiert

erst seit die brasilos rennen kämpfen und treten werden sie quasi aboweltmeister - aber das will ja keiner hören
Siehst du, so weit liegen wir gar nicht auseinander. :zwinker3:

Eine Kombination von technischer Fertigkeit und rennen kämpfen und treten sollte doch zumindest in einem Verband mit über sechs Millionen eingetragenen aktiven Fußballern auch möglich sein, bzw. man sollte es verlangen können. Nicht mehr und nicht weniger.

Was das taktische Vermögen vom Jürgen Klinsmann anbelangt, so muß man ihm auch zugestehen, dass er Fehler machen darf. Immerhin sollte die Mannschaft in Italien genau so spielen wie vorher beim Spiel in Frankreich. Und da hat mir die Taktik sehr gut gefallen, bzw. sie ist vollends aufgegangen.
Das das gegen Italien nicht funktioniert hat, lag meines Erachtens eher an der Einstellung der Spieler zu dieser Partie, zwischen den beiden "wichtigeren" CL Spielen und noch viel mehr an den beiden frühen Gegentoren, wobei auch da die fehlende Einstellung zum Spiel schon erkennbar war.
Des weiteren, sehe ich eben auch die motivatorischen Fähigkeiten vom Jürgen geschwächt, weil er zusehends einen resignativen Eindruck hinterlässt.

Und natürlich sollte man vielleicht taktisch ein wenig stärker auf die Aufstellung der Gegner eingehen, wobei es da immer abzuwägen gilt, was an diesem Tag gerade besser oder schlechter für das Ergebnis ist. Nur alles am Gegner auszurichten, wie es "Taktikgott" Skibbe vorher vorgeschwebt hat, ist nämlich zumeist kontraproduktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
baldrick - man kann kein konzept auf 90 minuten pressing aufbauen - das kann man im spiel ca 45 minuten machen, aber auch dann ned über 7 spiele in einem turnier


das ist keine tugend aus der not, das ist wahnsinn, weils ned klappen kann

der jürgen hat das erkannt

dann muss er sehr wohl mal hingehen und von mir aus 5 taktiktrainer mitnehmen, die das in den kopp der spieler hämmern, wie man in der eigenen hälfte richtig verschiebt und diagonal substituiert oder den abstand zum vordermann verkleinert, oder den pass in die gasse schon im mittelfeld unterbindet

mit manuel friedrich hast ein super beispiel gebracht - jeder depp bekommt ne chance - er nicht

wenn ich mangels konkurrenz eh mitdarf muss ich auch nicht den verein wechseln, wenn ich ned spiele

ein trainer der sagt nur stammspieler dürfen mit und dann andauernd roberto huth
nominiert, hat keinerlei glaubwürdigkeit

kein wunder, das da keiner angst um seinen platz hat - wenn die nämlich angst um die wm hätten, würden die sehr wohl mal aufstehen und kämpfen

die von mir genannten spieler waren btw bis auf andi brehme alle nicht überveranlagt, sondern wurden durch besonderen trainingsfleiss zu weltklassespielern
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Principeazzuro schrieb:
erst seit die brasilos rennen kämpfen und treten werden sie quasi aboweltmeister - aber das will ja keiner hören

und genau das ist der punkt!

die brasilianer waren schlau genug ihre defizite(rennen,kämpfen,treten) zu minimieren,wären aber nie auf die idee gekommen,das was sie so gut,wie niemand anders können,nämlich das "spielen" zu vernachlässigen.

nun,der deutsche fußball hat seine spielerisch,technischen defizite,aber es bringt natürlich wenig zu sagen, jetzt müssen wir "besseren","attraktiveren" fußball spielen,ohne das entsprechende spielermaterial zu haben und gleichzeitig die fähigkeiten,die den deutschen fußball immer ausgezeichnet haben,und von denen ich überzeugt bin,dass "wir" das immer noch so gut könnten,wie kaum jemand anderes(kampf,disziplin,absoluter siegeswille,niemals aufgeben,auch mal das "unmögliche" schaffen...u.s.w.) zu vernachlässigen.

gerade in zeiten,in denen wir nicht mehr ,oder noch nicht wieder über fußballer verfügen,die unsere spielerisch,technischen anforderungen erfüllen,wäre es wichtig auf die ,von vielen oft leichtfertig diffamierten "deutschen tugenden" zu setzen.

was hätten wir den wirklich guten mannschaften denn momentan sonst entgegenzusetzen?
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
Principeazzuro schrieb:
baldrick - man kann kein konzept auf 90 minuten pressing aufbauen - das kann man im spiel ca 45 minuten machen, aber auch dann ned über 7 spiele in einem turnier
Waaaaaaaaaas? Bei PES funktioniert dass aber auch. :floet: :zwinker3:
 

The_Great_VfB

bite niecht närven Dancke
mal a Frag, gab es mal ne WM in der der Gastgeber die Vorrunde nicht überstanden hat? :floet: Ohne jetzt natürlich Salz in die Suppe zu werfen:zwinker3:
 
B

beribert

Guest
The_Great_VfB schrieb:
mal a Frag, gab es mal ne WM in der der Gastgeber die Vorrunde nicht überstanden hat? :floet: Ohne jetzt natürlich Salz in die Suppe zu werfen:zwinker3:
Gab es natürlich noch nie und wird es garantiert dieses mal auch nicht geben.

Da würde ich mein gesamtes "Vermögen" :floet: drauf wetten!!!
 

Vatreni

Hrvatska u srcu!
The_Great_VfB schrieb:
mal a Frag, gab es mal ne WM in der der Gastgeber die Vorrunde nicht überstanden hat? :floet: Ohne jetzt natürlich Salz in die Suppe zu werfen:zwinker3:
:lachtot: Salz kannst du ruhig in die Suppe werfen, du solltest es nur nicht in Wunden streuen. :spitze: Ich glaub so ne WM gab's noch nie und trotz der Defizite wird es wohl auch diesmal wieder reichen.
 

The_Great_VfB

bite niecht närven Dancke
Vatreni schrieb:
:lachtot: Salz kannst du ruhig in die Suppe werfen, du solltest es nur nicht in Wunden streuen. :spitze: Ich glaub so ne WM gab's noch nie und trotz der Defizite wird es wohl auch diesmal wieder reichen.
Es gibt immer ein erstes mal.

Suppe oder Wunde, wo ist da der Unterschied :floet: :floet:
 

Baldrick

Póg mo thóin
Principeazzuro schrieb:
baldrick - man kann kein konzept auf 90 minuten pressing aufbauen - das kann man im spiel ca 45 minuten machen, aber auch dann ned über 7 spiele in einem turnier

das ist keine tugend aus der not, das ist wahnsinn, weils ned klappen kann

der jürgen hat das erkannt

Nun, ich bin Nostalgiker und sehne mich etwa an die Zeiten Newcastles unter Kevin Keegan zurück, der eben diese Philosophie verfolgte und das in jedem Spiel während einer gesamten Saison. Natürlich gibt es in jedem Spiel Ruhephasen, allerdings sollten die nicht gleich in Minute 1 beginnen und auch in dieser Phase des Spiels sollte man den Gegner vom eigenen Strafraum fernhalten, insbesondere wenn die Hintermannschaft labil ist.


dann muss er sehr wohl mal hingehen und von mir aus 5 taktiktrainer mitnehmen, die das in den kopp der spieler hämmern, wie man in der eigenen hälfte richtig verschiebt und diagonal substituiert oder den abstand zum vordermann verkleinert, oder den pass in die gasse schon im mittelfeld unterbindet

Allein reicht das Erklären nicht, sondern es bedarf der praktischen Einübung und Umsetzung, weshalb es vielleicht nicht sooo abwegig ist, immer wieder auf die gleiche Verteidigung zu setzen...

mit manuel friedrich hast ein super beispiel gebracht - jeder depp bekommt ne chance - er nicht

wenn ich mangels konkurrenz eh mitdarf muss ich auch nicht den verein wechseln, wenn ich ned spiele

ein trainer der sagt nur stammspieler dürfen mit und dann andauernd roberto huth
nominiert, hat keinerlei glaubwürdigkeit

kein wunder, das da keiner angst um seinen platz hat - wenn die nämlich angst um die wm hätten, würden die sehr wohl mal aufstehen und kämpfen

Nun, ich halte Manuel Friedrich für einen recht durchschnittlichen Spieler, der zwar in der Bundesliga in einem mäßigen Team glänzt, ich aber hinsichtlich seiner internationalen Tauglichkeit meine Zweifel habe. Huth dagegen ist ein Sonderfall. Ich finde durchaus, daß er phasenweise zeigt über was für ein enormes Talent er verfügt. Das Problem ist, daß bei ihm noch alles recht hölzern wirkt, was vor allem an der mangelnden Spielpraxis liegt, vor allem was sein Stellungsspiel angeht. Natürlich ist die Kritik berechtigt, daß man einen solchen Spieler eigentlich nicht nominieren sollte, auch um ihn zu einem Vereinswechsel zu bewegen. Allerdings sehe ich nicht wirklich die Alternativen.


die von mir genannten spieler waren btw bis auf andi brehme alle nicht überveranlagt, sondern wurden durch besonderen trainingsfleiss zu weltklassespielern

Wie sie es geworden sind ist irrelevant, aber sie waren auf jeden Fall Weltklassespieler. Derartige Spieler kommen aus dem deutschen Nachwuchs kaum noch hervor. Auch wenn dir das ganze zu theoretisch sein mag, aber die sich jetzt offenbarenden Mängel an qualitativen Spielern sind nicht über Nacht entstanden, sondern das Problem hat sich über Jahre hinweg angedeutet und wurde (leider) durch das Glücksturnier von 2002 überschattet. Deswegen nervt mich die ganze Kritik an Klinsmann, er hat mit Problemen zu kämpfen, die er seinen konzeptionslosen Vorgängern und dem Verband zu verdanken hat. Denn daß der deutsche Fußball und seine Spieler international nur zweitklassig ist, beweisen neben der Nationalmannschaft auch die Vereinsmannschaften allwöchentlich.
 
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