Fehlen wirklich die "Typen"?

Keine/Zuwenige "Typen"


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Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Fehlt der Deutschen NM tatsächlich der ein oder andere Typ,der ein Spiel herumreißen kann?
Der voran geht und eine Niederlage persönlich nimmt?

Ich behaupte mal,das ein Team mit der spielerischen Klasse der aktuellen Truppe,gepaart mit dem Charakter,der Mentalität der Jungs der 80ger und 90ger kaum zu schlagen wäre.
Wenn heute schon ein Spieler wie Kedhira zum Leader auserkoren wird, scheint mir doch einiges im Argen zu liegen.
Schaut man heute z.B. während der Nationalhymne in die Gesichter der 11 Spieler , und vergleicht das mit früheren Nationalmannschaften möchte man doch ausrufen,das der kleine Philip oder Manuel im Bällepool abgeholt werden möchte.
Die werden auch in 10 Jahren gut für Nutella Werbung machen können.
Zudem scheint mir dem Äußeren zuviel Aufmerksamkeit geschenkt zu werden...zweifarbige Schuhe,Haarreif,jede Woche ein neues Tattoo. Gut,in früheren Zeiten gab es auch Modesünden wie Minipli und Strähnchen,aber das hielt sich doch im Rahmen.
Liegt vielleicht auch daran das es vor 15,20 Jahren noch jede Menge Kicker in der Buli und der NM gab,die ohne den Fußball auf oder im Bau gelandet wären.
Heute laufen da doch ne ganze Menge studierter Jungs aus sogenannten "Guten Hause" ,denen es von klein auf vorne und hinten reingeblasen würde,rum.
Die Truppe ist mir irgendwie zu geleckt,wie die ganze Generation. Wenn dann noch so einer wie Nivea-Jogi Bundestrainer ist ,muss man wohl auch davon ausgehen,das es so gewünscht ist. :fress:
 
Hier mal ein Ausschnitt eines Artikels von 1986:

Die Anhebung des allgemeinen Bildungs- und Geschmacksniveaus im deutschen Team läßt sich ablesen an dem, was auf den Körpern sprießt und sich wellt. Das Haar ist zum Schlüsselereignis geworden. Sah man Uwe Seeler noch die zehntausend Kopfbälle an, die er im Training und im Spiel geschlagen hatte, so kommt man beim Anblick der beiden Dreitagebartträger Herget und Schumacher gar nicht auf die Idee, Fußballer vor sich zu haben (während sich unterdessen der Teamchef unverdrossen für elektrische Rasierapparate abmüht). Rummenigge hat in Italien gelernt, wie Terence Hill zu gucken; und Littbarski sorgt sich um ein Outfit, das ihn gefährlicher aussehen läßt, als er ist. Kurz: Mit einigen Ausnahmen (Briegel, Hoeneß) wirkt die deutsche Nationalmannschaft wie eine Crew aus Dressmen und Jungmanagern (zuzüglich eines nachdenklichen Intellektuellen). Vom Gehalt her sind sie es ja auch.

Der postmoderne Fußball | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 26/1986


Das sollte die Frage beantworten.
 
G

g.P.

Guest
Schaut man heute z.B. während der Nationalhymne in die Gesichter der 11 Spieler , und vergleicht das mit früheren Nationalmannschaften möchte man doch ausrufen,das der kleine Philip oder Manuel im Bällepool abgeholt werden möchte.

Schaust nicht viele bayernspiele, oder?
 


Wirklich so schwer zu kapieren? :eek:

Na dann: Vor knapp 30 Jahren war manch einer auch schon der Meinung, dass die aktuelle NM verweichlicht ist und es kaum noch "echte Typen" gibt. Also genau in der von dir beschworenen "guten alten Zeit". Was auch meiner Erinnerung entspricht: Diese Parolen gab es immer, für viele Fußballfans waren die aktuellen Spieler stets "Wohlstandsjünglinge" im Vergleich zur Vergangenheit. Vor 10 oder 20 Jahren genau wie heute.

Daraus kann man jetzt zwei Schlüsse ziehen: Dieser Zustand wird seit dem "Wunder von Bern" tatsächlich von Jahr zu Jahr immer schlimmer, oder es sind alberne Stammtischparolen. Ich tendiere da dann doch eindeutig zu letzterem.
 
Zuletzt bearbeitet:

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Wirklich so schwer zu kapieren? :eek:

Na dann: Vor knapp 30 Jahren war manch einer auch schon der Meinung, dass die aktuelle NM verweichlicht ist und es kaum noch "echte Typen" gibt. Also genau in der von dir beschworenen "guten alten Zeit". Was auch meiner Erinnerung entspricht: Diese Parolen gab es immer, für viele waren die aktuellen Spieler stets "Wohlstandsjünglinge" im Vergleich zur Vergangenheit. Vor 10 oder 20 Jahren genau wie heute.

Daraus kann man jetzt zwei Schlüsse ziehen: Dieser Zustand wird seit dem "Wunder von Bern" tatsächlich von Jahr zu Jahr immer schlimmer, oder es sind alberne Stammtischparolen. Ich tendiere da dann doch eindeutig zu letzterem.

Du meinst in der Art

„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Sokrates


:zwinker3:
 

Waschbaerbauch

Kapitän Team Franziskaner
Poldi ist unser Typ :spitze:

Ich sehe das Typenproblem nicht so dramatisch. Die wollen ja schon alle gewinnen - vielleicht ist dieser Wille sogar schon zu stark ausgeprägt, so dass sie verkrampfen.

Das Problem sehe ich eher in der Schönspielerei, wobei sich die ja eigentlich auch nur auf Götze und Özil beschränkt. Allerdings muss ja mittlerweile alles spielerisch gelöst werden und da fehlt schon einer, der auch mal körperlich dagegen hält.
Denn genau auf diese Art und Weise haben die Holländer Spanien in die Knie gezwungen.

Und hier muss ich gestehen (mir fällt es selbst schwer), dass sich imho Kroos sehr gut weiter entwickelt hat. Wie der in der letzten Zeit seinen Gegner auf die Socken gibt: Respekt! :spitze:
 
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gary

Bekanntes Mitglied
Du meinst in der Art

„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Sokrates

Der Mann scheint doch gar nicht so unrecht gehabt zu haben. Nach ihm wurde es fast nur noch schlechter. Schau dir die jetzigen Griechen an. Hätten die Griechen damals auf ihn gehört, wäre Griechenland vielleicht heute noch Weltmacht :zahn:
 

Blubb

Aktives Mitglied
Solche Fragen werden im nachhinein immer verklärt. Wenn Titel -> ALLES TOLL, sonst alles scheiße...
 

Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Solche Fragen werden im nachhinein immer verklärt. Wenn Titel -> ALLES TOLL, sonst alles scheiße...

Im Prinzip richtig. Allerdings besteht die Gefahr eines Titelgewinns nicht, solange Jogi im Amt ist. Und das gilt unabhängig von irgendwelchen Typendiskussionen, von denen ich im Übrigen auch nicht sonderlich viel halte. Es kann mir ja niemand glaubhaft erzählen, dass die Chancen mit "Typen" der Marke Jeremies, Ramelow, Wörns oder - unvergessen !!! - Marko Rehmer signifikant steigen würden.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Im Prinzip richtig. Allerdings besteht die Gefahr eines Titelgewinns nicht, solange Jogi im Amt ist. Und das gilt unabhängig von irgendwelchen Typendiskussionen, von denen ich im Übrigen auch nicht sonderlich viel halte. Es kann mir ja niemand glaubhaft erzählen, dass die Chancen mit "Typen" der Marke Jeremies, Ramelow, Wörns oder - unvergessen !!! - Marko Rehmer signifikant steigen würden.

Wer von denen war denn zu welchem Zeitpunkt ein "Typ"?
Den muss ich nämlich verpasst haben. :suspekt:
 
G

g.P.

Guest
was ist denn die, wenigstens ungefähre, Definition von "Typ"?

Zunächst mal brauchste nen ordentlichen spitznamen :mahnen:

Auch auf semantischer Ebene zeigt sich, dass sich im Dreieck zwischen Spielern, Fans und Vereinen tatsächlich etwas verändert hat: am schleichenden Verlust von Spitznamen. Ja, wo sind sie eigentlich hin, die Kicker namens „Katsche“, „Kokser“, „Kobra“ oder „Kampfschwein“? Allein beim Hamburger SV spielte in den siebziger Jahren fast die gesamte Flora und Fauna: „Spatz“ Sperlich, „Mighty Mouse“ Keegan, „Eiche“ Nogly, „Ratte“ Sandmann, „Buffy“ Ettmayer. Nicht zu vergessen: „Uns Uwe“ Seeler und „Kopfballungeheuer“ Hrubesch.

Namen wie „Eisenfuß“ Höttges, „Ente“ Lippens oder „Walz aus der Pfalz“ (Briegel) sagten viel über Stärken und Schwächen dieser Spieler aus. Besonders schön war, wenn echte Kerle weibliche Kosenamen verpasst bekamen: Rudi Völler nannte man wegen seiner grauen Locken „Tante Käthe“, Dortmunds Michael Zorc wurde „Susi“ gerufen, der Kapitän als Mädchen für alles. Diese Namen erfüllten die Funktion, die Spitznamen in intakten Gemeinschaften immer haben: Sie signalisierten ein bisschen Spott, vor allem aber Vertrauen und Dazugehörigkeit.

Und heute? Heute gibt es Metze, Schweini und Poldi. Das sind Diminutive des Nachnamens, keine Charakterisierungen. Die letzten echten Spitznamen verlassen demnächst altersbedingt die Liga: Es sind „Zecke“ Neuendorf, „Titan“ Kahn und „Kugelblitz“ Ailton.


Fussball: Wo sind die Typen hin? | ZEIT ONLINE

Aber neuer hat immerhin "riesenbaby" (auch nicht schlechter als ente), Boateng ist Boa und Götze ist Mötz€. Alles halb so wild, man kann auch ohna Tante Käthe, Buffy, Spatz und Ente guten Fußball spielen...
 

Bestia Negra

Bekanntes Mitglied
Aber ich hab doch hier im Fanlager schon einige gelesen: "Steuerhinterzieher", "Brandstifter", "Kinderficker", "Rolex-Schmuggler", ... :fress:
 
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