Generell gelte nicht nur für Michael Ballack: «Irgendwann muss jeder erkennen, dass die Zeit vorbei ist, in der man Top-Leistungen bringen kann», sagte Löw. «Ich weiß aus eigener Erfahrung, wenn auch auf deutlich anderem Niveau, dass man sich als Spieler dann benachteiligt oder respektlos behandelt fühlt», schloss der 50-Jährige an. Aber niemand werde Michael Ballack jemals das absprechen, was er in seiner Karriere geleistet habe.
«Er war in den vergangenen zehn Jahren das Aushängeschild des deutschen Fußballs. Das wird ihm niemand streitig machen», erklärte Löw und machte damit deutlich, dass der Weg zurück für Ballack sehr schwierig werden dürfte. Erfahrung allein ist für Löw nicht das Wichtigste: «Mesut Özil und Thomas Müller haben wenig Erfahrung und trotzdem eine überragende WM gespielt.»
Allerdings könnte bei einer Qualifikation über elf, zwölf Monate viel passieren. «Spieler verletzen sich, fallen aus, da muss ich in der Lage sein, diese adäquat zu ersetzen», sagte Löw. Eine Garantie für die EM-Endrunde könne er auch Ballack nicht geben, machte der Bundestrainer klar: «Ob es Michael Ballack zur EM 2012 schafft, wenn er dann 35 Jahre alt ist, muss sich gerade nach dem jüngsten Verletzungspech erst zeigen. Aber nochmal: Wenn er seine Form findet, werde ich ihn natürlich wieder einladen.»