Schiedsrichter-Leistungen bei der WM

netzGnom

Schlaumeier
Ein Torschiedsrichter wird immer mehr sehen können als eine Torkamera, auch den Strafraum als solches im Blick behalten können, hören was die Spieler sagen.

hat man ja in der Europa League gesehen. Die Leute waren völlig nutzlos, auch bei Fouls/Schwalben direkt vor der Nase hörte man keinen Pieps von denen.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Jo. War aber offenbar wohl auch die Anweisung. Es schien so als sollten die getestet werden, nicht aber eingreifen.

Ähnlich sah das ja bei der U17 WM aus mit den Torkameras. Tests ja. Berichte auf dem Spielberichtsbogen gerne. Aber sonst nix.

Aber das ist eine Frage der Schiedsrichteranweisung. Auch die Linienrichter greifen ja erst bei Fouls und Rudelbildung ein seit sie dies dürfen. Das ein Schiedsrichter aus 10 Metern etwas besser sehen kann als aus 30 brauchen wir dennoch nicht zu diskutieren, denke ich.

Und darum geht es. Eine weitere Perspektive zu schaffen.
 

Alan Smithee

Spezialeinheit!
Der TV-Schiri muss her. Einer der innerhalb von 10-20s entscheiden muss ob:

- Tor oder nicht Tor
- Abseitsstellung vor Torerfolg
- Handspiel im 16er oder vor Torerfolg

und er muss eigenverantwortlich handeln ohne dazu aufgefordert zu werden und das letzte Wort haben.

Hier geht es um die WM und nicht um eine unterklassige Liga im Kongo. Das Argument, dass alle Spiele auf der Welt gleich durchgeführt werden sollen ist für mich jetzt eh schon nicht mehr vorhanden.
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Ich bleibe trotz der aktuellen Fehlentscheidungen bei meiner Meinung, dass die Leistungen der Schiedsrichter positiv hervorgehoben werden müssen. Sind wir mal ganz objektiv, bis auf das nicht gegebene Tor im DE-ENG und die Abseitsstellung von Tevez wurde in diesen beiden Spielen sehr gut gepfiffen.

na ja,das ist so ein wenig,wie mit der beurteilung von spielern...wenn ein verteidiger brilliant spielt,aber in einer einzigen situation einen schweren stellungsfehler begeht,der dann auch noch zu einem entscheidenden gegentor führt,wird er insgesamt halt keine gute benotung bekommen.

ich habe noch keinem schiri(+ assistenten) vorwürfe gemacht,wenn man X zeitlupen oder standbilder braucht,um ihm seine "fehler" nachzuweisen,aber sowohl das tor der engländer,als auch die abseitsstellung von tevez waren so eindeutig und klar,dass man diese fehlentscheidungen schon kritisieren darf/muss!

noch dazu,und das macht`s halt besonders dramatisch,waren beide situationen so,dass wenn sie richtig entschieden worden wären,dies mit einer gewissen wahrscheinlichkeit erheblichen einfluss auf`s weitere spielgeschehen gehabt hätte.
 

Icke

Exil-Berliner
Für mich ist es eigentlich auch keine Frage mehr, dass man heute einfach den Videobeweis braucht - jedenfalls im Profifußball. Man stelle sich vor, bei oly. Spielen würde der 100m Lauf bei knappen Ausgang noch nach Augenmaß entschieden und nicht nach Zielfoto...
 

kahnsinn

Triple find ich gut
Für mich ist es eigentlich auch keine Frage mehr, dass man heute einfach den Videobeweis braucht - jedenfalls im Profifußball. Man stelle sich vor, bei oly. Spielen würde der 100m Lauf bei knappen Ausgang noch nach Augenmaß entschieden und nicht nach Zielfoto...


Aber auch dann wird es noch Diskussionen geben - die 100%ige Sicherheit wird man da auch nicht schaffen. Aber wenigstens würde es solche Fehlentscheidungen wie am Sonntag, oder damals das Phantom-Tor nicht geben.
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Der TV-Schiri muss her. Einer der innerhalb von 10-20s entscheiden muss ob:

- Tor oder nicht Tor
- Abseitsstellung vor Torerfolg
- Handspiel im 16er oder vor Torerfolg

und er muss eigenverantwortlich handeln ohne dazu aufgefordert zu werden und das letzte Wort haben.

Hier geht es um die WM und nicht um eine unterklassige Liga im Kongo. Das Argument, dass alle Spiele auf der Welt gleich durchgeführt werden sollen ist für mich jetzt eh schon nicht mehr vorhanden.

Mal am Beispiel einer Abseitsstellung: Wie genau funktioniert das dann in der Praxis? Geben die Linienrichter grundsätzlich keine Abseitsstellungen mehr bekannt? Und rennt der Stürmer grundsätzlich dann aufs Tor und schiesst ein und erfährt erst später ob es zählt oder nicht? Oder erfährt er später nur dass er ja hätte weiterrennen können?

Wie ist es bei einem Handspiel? Grundsätzlich erstmal weiterspielen, denn die Entscheidung des Schiris zählt ja eh nicht? Zählt nur die Entscheidung dessen der oben sitzt?

Wenn es eine wirklich eigenverantwortliche Entscheidung wäre dann ist dies die Konsequenz. Wenn nicht dann sind die Konsequenzen mehr Spielunterbrechungen. Solche Dinge würden das Spiel grundlegend verändern. Du sagst das Gleichheitsargument würde nicht mehr greifen. Aber momentan können immer noch Fans auf der ganzen Welt ein Spiel aus den Topligen sehen und sehen ein Spiel wie es genauso auch auf dem Bolzplatz um die Ecke sein könnte. Warum sollten wir dies ändern?
 
Zuletzt bearbeitet:

ConJulio

Nur der BVB!!!
Das Hauptproblem beim Videobeweis ist nicht die Verzögerung (ob nun Spieler 30 Sekunden protestieren oder der Schiri nach 10 Sekunden eine Info aufs Ohr bekommt ist egal)

Sondern die Kosten und die Präzedenzwirkung abseits des Profisports. Die FIFA war immer stolz darauf dass Fussball überall auf der Welt nach den gleichen Regeln gespielt werden kann. Mit den gleichen Mitteln. Wenn irgendwo im Kongo eine Parti gespielt wird dann ist es problemlos möglich 4 Schiris aufzutreiben. Ist es auch möglich mal eben 20000€ für Torkameras zu investieren, und die restliche notwendige Technik?

Man muss sich im klarem sein dass diese Entscheidung den Charakter des Fussballs verändern würde. Man würde einen der wesentlichen Grundsätze aufgeben die dafür gesorgt haben dass der Sport wurde was er heute ist. Ein Weltsport. Etwas das Kinder schon in früher Jugend spielen und Senioren nicht aufgeben wollen.

Und man muss sich die Frage stellen wo der Videobeweis enden sollte. Papa nimmt das Spiel seines Sohns mit der Handy Kamera auf. Darf er den Schiri bedrängen Abseits zu pfeifen weil er es genau aufgenommen hat?

"Die Technik ist da, wir können sie nutzen" ist vielleicht für den Profisport in Europas Topligen eine halbwegs haltbare Aussage. Für Fussball als Weltsportart ist es aber fragwürdig.

Geb Dir grundsätzlich Recht - aber den Zeitfakor würdei ich hierbei nicht unterschätzen. Denn die Zeiten die Du angegeben hast werden maßlos überschritten. Hey, kannste Dir wirklich vorstellen das das alles so schnell und ohne Probleme abläuft???
Ne ne, das ist schon ein Aspekt der nicht zu unterschätzen ist. Erst das Gelaber, dann die Anforderung des Videobeweises, dann die Auswertung und die Info-Weitergabe und und und - das dauert, das dauert.
 

Alan Smithee

Spezialeinheit!
Mal am Beispiel einer Abseitsstellung: Wie genau funktioniert das dann in der Praxis? Geben die Linienrichter grundsätzlich keine Abseitsstellungen mehr bekannt? Und rennt der Stürmer grundsätzlich dann aufs Tor und schiesst ein und erfährt erst später ob es zählt oder nicht? Oder erfährt er später nur dass er ja hätte weiterrennen können?

Wie ist es bei einem Handspiel? Grundsätzlich erstmal weiterspielen, denn die Entscheidung des Schiris zählt ja eh nicht? Zählt nur die Entscheidung dessen der oben sitzt?

Wenn es eine wirklich eigenverantwortliche Entscheidung wäre dann ist dies die Konsequenz. Wenn nicht dann sind die Konsequenzen mehr Spielunterbrechungen. Solche Dinge würden das Spiel grundlegend verändern. Du sagst das Gleichheitsargument würde nicht mehr greifen. Aber momentan können immer noch Fans auf der ganzen Welt ein Spiel aus den Topligen sehen und sehen ein Spiel wie es genauso auch auf dem Bolzplatz um die Ecke sein könnte. Warum sollten wir dies ändern?

Die Schriris sollen grundsätzlich genauso pfeifen wie sie es schon heute machen. Der TV-Beweis soll nur Fehler aufheben/beseitigen.

Abseits

- Ein Tor wird aus einer Abseitsstellung geschossen (Tevez) -> der TV-Schiri funkt den Schiri an, dass es Abseits war. Tor zählt nicht. Freistoß für Verteidiger

- Das Tor wird aus einer Abseitsstellung verfehlt und es fällt auch nicht direkt im Anschluss der Szene (Abstauber) ein Tor -> TV-Schiri greift nicht ein. Weiterspielen. Abstoß oder Ecke oder neue Angriffsformierung oder Konter. Um den Spielfluss zu wahren muss man natürlich bei der Beurteilung wann eine neue Spielsituation stattfindet irgendeine Grenze ziehen.

- Ein Angriff wird Abseits gepfiffen obwohl es keins war -> TV-Schiri greift nicht ein. Pech für die Angreifer.

Der Schiri hat immernoch das Sagen auf dem Spielfeld. Nur wenn der TV-Schiri eine Entscheidung trifft, dann zählt diese. Ähnlich wie im Tennis, wo die Linienrichter überstimmt werden können.
 
na ja,das ist so ein wenig,wie mit der beurteilung von spielern...wenn ein verteidiger brilliant spielt,aber in einer einzigen situation einen schweren stellungsfehler begeht,der dann auch noch zu einem entscheidenden gegentor führt,wird er insgesamt halt keine gute benotung bekommen.

So sehen es halt die "Journalisten". Ein Trainer wird aber so gut wie nie einen Verteidiger auf die Bank setzen oder seine Meinung über den Spieler ändern, nur weil er ein Bock baut aber sonst brilliant spielt.
 

Sandmann

Europas Thron!!!
Über einen Chip im Ball kann man sich ja meinetwegen unterhalten (wobei der ja mit Sicherheit Einfluss auf die Flugbahn etc nimmt, wenn schon dieser Jabulani so grausam sein solll, dann irritiert ein Fremdkörper in einem Ball wohl auf alle Fälle die "natürliche" Flugbahn. Und zu den Kosten: diese sind mit Sicherheit nicht so gering wie immer getan wird. Schließlich braucht es den Chip gleich mehrfach in Bällen, dann muss das notwendige Magnetfeld haargenau erstellt werden, etc..
Der TV Schiri oder alles andere würde die Art des heutigen Spiels allerdings vollkommen verändern.
Aber das ist glaube ich eine Glaubensfrage. Selbst der elektronische Schiedsrichter bei PES oder FIFA trifft ja noch falsche Entscheidungen...
 

gary

Bekanntes Mitglied
Aber das ist glaube ich eine Glaubensfrage. Selbst der elektronische Schiedsrichter bei PES oder FIFA trifft ja noch falsche Entscheidungen...

Er trifft noch ein paar falsche, aber überwiegend richtige Entscheidungen. Einfache Dinge wie das England-Tor könnten ja in wenigen Sekunden abgehandelt werden.
Der Fußball hat sich außerdem ständig weiterentwickelt, Traditionsargumente (und das sind letztlich die einzigen „Argumente“ welche man überhaupt gegen die durch Challenge-Regeln o.ä. stark eingeschränkte Nutzung modernster technischer Hilfsmittel –welcher Art auch immer- vorbringen kann) zählen da nur sehr bedingt. Auswechslungen wurden weltweit z.b. erst 1966 eingeführt, gelbe und rote Karten erst 1970, gelbrote 1991 etc.
 

joe montana

HOBBY-Triathlet
so ganz ist das natürlich nicht richtig. Gelbe und rote Karten gabs in der Tat 1970 zum ersten mal, letztlich war das aber nur die Veranschaulichung, dass auch jeder die Verwarnungen und Platzverweise mitbekommt und nicht sowas wie 1966 passiert und einer einfach nicht runtergehen will :zwinker3:

Und wer hat's erfunden?

Ein Fürther!

Rudolf Kreitlein, das tapfere Schneiderlein. Mittlerweile 91 Jahre alt.

Rudolf Kreitlein ? Wikipedia
:pfeife:
 

Cashadin

Moderator
Teammitglied
Der Fußball hat sich außerdem ständig weiterentwickelt, Traditionsargumente (und das sind letztlich die einzigen „Argumente“ welche man überhaupt gegen die durch Challenge-Regeln o.ä. stark eingeschränkte Nutzung modernster technischer Hilfsmittel –welcher Art auch immer- vorbringen kann) zählen da nur sehr bedingt. Auswechslungen wurden weltweit z.b. erst 1966 eingeführt, gelbe und rote Karten erst 1970, gelbrote 1991 etc.

Traditionsargumente bringt doch bisher niemand an.

Aber technische, zum Beispiel bezüglich dem Chip im Ball. Oder organisatorische bezüglich zum Beispiel dem Torschiedsrichter.

Wenn es einen tollen Weg gibt den Fussball weiterzubringen: Warum nicht!

Aber es muss halt durchdacht sein.
 
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