Also ich gehe davon aus, dass im Profisport schon seit Jahrzehnten flächendeckend gedopt wird, in fast jeder Sportart.
Davon gehe ich auch aus. Dennoch sehe ich Unterschiede, gerade wenn es nachträglich Leute oder Verbände trifft, die immer eine hohe moralische Überlegenheit über andere an den Tag gelegt haben. Auch noch Jahrzehnte später.
Meine jetzt gar nicht diese 66er Geschichte, sondern z.b. BRD-Doping, was nach Erkentnissen von anerkannten Wissenschaftlern von ganz oben gedeckt und z.T. angeordnet wurde. Kommt nicht unerwartet, in dem Zusammenhang muss man aber halt berücksichtigen, wie weit sich diese Leute auch nach der Wende gegenüber DDR-Dopern aus dem Fenster gelehnt haben. Und diese verfolgten, BRD-Ärzte, Trainer und Doper aber nicht. Trotz besseren Wissens.
Der DFB ist natürlich auch so ein blütenreiner Verein, der bis heute gegenüber anderen gerne die Moralkelle schwingt.
Ein klassisches Beispiel aus dieser Kiste die alten Ulle/Armstrong Geschichten. Ulle, der jahrelang als armes Opfer eines Doping-Monsters (vor Armstrong ja auch noch Pantani) dargestellt wurde oder auch sein blütenreiner Kumpel Zabel. Ulle wurde zu seiner aktiven Zeit nie auf übelste Art als Doper beschimpft, bei Armstrong das Gegenteil.
An sich wäre ohnehin am fairsten, das alles zu legalisieren, aber das kann man natürlich auch politischen Gründen nicht machen.
Die Debatte gibt es immer wieder. Würde ich weder fair finden, weil es eine Benachteiligung von Ungedopten ist. Die es momentan nicht gibt, da Doper (neben gesundheitlichen Aspekten) trotz geringer Erfolgsquote der Emittler jederzeit damit rechnen müssen, erwischt zu werden und evt. nicht nur Titel und Ehre zu verlieren, sondern in einigen Fällen auch in den finanziellen Ruin und in Extremfällen ins Gefängnis getrieben zu werden.
Noch wäre es ethisch vertretbar, da es quasi einen Zwang zum Dopen darstellt.