Stell Dir vor es ist Olympia und niemand geht hin...

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Geringes Zuschauerinteresse in Pyeongchang

Angeblich sollen 82,7 Prozent der Tickets verkauft worden sein. Insgesamt wären das aktuell 884.000 Eintrittskarten.

f34eb3f501100ab64bbea3ae7d886c1b.jpg


In den Stadien und an den Strecken im Freien macht sich das allerdings nicht bemerkbar. Nie dürften olympische Spiele schlechter besucht gewesen sein.
Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Aber kann/muss man damit nicht rechnen?

Übrigens finden auch die nächsten Winterspiele wieder in Asien (Peking) statt :frown: :Undweg: ...
 
E

elchjäger

Guest
Geringes Zuschauerinteresse in Pyeongchang

Angeblich sollen 82,7 Prozent der Tickets verkauft worden sein. Insgesamt wären das aktuell 884.000 Eintrittskarten.

f34eb3f501100ab64bbea3ae7d886c1b.jpg


In den Stadien und an den Strecken im Freien macht sich das allerdings nicht bemerkbar. Nie dürften olympische Spiele schlechter besucht gewesen sein.
Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Aber kann/muss man damit nicht rechnen?

Übrigens finden auch die nächsten Winterspiele wieder in Asien (Peking) statt :frown: :Undweg: ...
Ich sag mal so, wäre ich Koreaner und hätte sonst nix mit Biathlon am Hut würde ich mich auch nicht abends um 21 Uhr an eine zügige und saukalte Loupe stellen.
Ich habe diese Diskussion gerade zu Hause geführt ( und dadurch auch oft keine Lust, mich dann hier auch im Forum auszutoben). Aber so lange sich die Austragung der einzelnen Wettbewerbe nach der Prime-Time in anderen Zielländern richtet, muss man sich nicht wundern, dass immer mehr Zuschauer weg bleiben.
Ist doch hier mit Fußball genauso. Die Refinanzierung läuft doch nicht über die Leute die ins Stadion gehen, sondern über die, die die Fernsehübertragung bezahlen.
Wir hatten mal eine südkoreanische Austauschschülerin und dadurch einen kleinenEinblick in den Tagesablauf von Südkoreanern. Die haben auch für solche Erwignisse einfach noch weniger Zeit als wir. Wenn du nur ein paar Tage Urlaub im
Jahr ist oder am nächsten Tag wieder arbeiten gehen musst, bist du halt nicht abends bei solchen Wettkämpfen.
 
E

elchjäger

Guest
Peking wird übrigens anders, da bezahlen die dann ein paar hunderttausend Chinesen für das Fähnchen schwingen
 

gary

Bekanntes Mitglied
Übrigens finden auch die nächsten Winterspiele wieder in Asien (Peking) statt :frown: :Undweg: ...

Ja, die alte Debatte. 2022 hätten europäische Wintersportnationen die Spiele auf dem Silbertablett bekommen. Aber die eigene Bevölkerung hat sich jeweils dagegen ausgesprochen.
So blieben am Ende halt nur noch Peking und Almaty als mögliche Ausrichter übrig.

TV-Einschaltquoten sind aktuell wohl auch in Europa gut. Es mangelt also keineswegs an Olympiainteresse. Aber kaum noch jemand will den ganzen Ärger, Kosten, jahrelange Baustellen, Sicherheitsmaßnahmen etc, die ein solches Großereignis mit sich bringt, noch in der eigenen Region haben. Vor dem TV lassen sich Medaillen ja auch „feiern“ und über Missstände bei den Ausrichtern, die sich sowas noch antun, lästern.

Olympia ist eh in erster Linie ein Fernsehereignis. Ich habe es vor 4 Jahren selber mal live erlebt. Nicht nur die Zeitpläne sind einzig auf die Zahlungskraft und quotenträchtigsten Zeitfenster der übertragenden Sender ausgerichtet und nicht auf lokale Uhrzeiten und Gewohnheiten. Auch bei vielen Wettkämpfen und erst recht Eröffnungsfeier merkt man, dass es TV-Wettkämpfe sind incl. Pausen für Werbeblöcke, TV-gerechten Choreos etc.

Die Zuschauerzahlen bei den Hallensportarten in Korea sind anscheinend im Rahmen. Zumal es bei den meisten Wettbewerben oft wohl nur wenige ausländische Besucher gibt. Beispielsweise die Niederländer hatten noch in Vancouver und Sochi tausende feiernde Eisschnelllauffans dabei. Nach Korea sollen knapp 200 mitgeflogen sein.
Dass die Koreaner mit Biathlon und Co rein gar nichts anfangen können, war auch schon vorher klar.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Nicht überall ist die Kultur der Eventfans (Keine Ahnung, wie das hier geht aber ich geh halt hin) so verbreitet wie in Deutschland. Finde ich persönlich nicht schlimm und nervt weit weniher als das von mir beschriebene.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Das dürfte bei vielen aber nicht wirklich vorhanden sein

Wenn ich beispielsweise 50 Euro für die Halbfinale bei der Handball WM der Frauen ausgebe und mich dann wunder, dass da die Niederlande spielen, kannst halt nur den Kopf schütteln. Da reicht ein Blick auf die letzten Tuniere.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Ich sag mal so, wäre ich Koreaner und hätte sonst nix mit Biathlon am Hut würde ich mich auch nicht abends um 21 Uhr an eine zügige und saukalte Loupe stellen.
Ich habe diese Diskussion gerade zu Hause geführt ( und dadurch auch oft keine Lust, mich dann hier auch im Forum auszutoben). Aber so lange sich die Austragung der einzelnen Wettbewerbe nach der Prime-Time in anderen Zielländern richtet, muss man sich nicht wundern, dass immer mehr Zuschauer weg bleiben.
Ist doch hier mit Fußball genauso. Die Refinanzierung läuft doch nicht über die Leute die ins Stadion gehen, sondern über die, die die Fernsehübertragung bezahlen.
Wir hatten mal eine südkoreanische Austauschschülerin und dadurch einen kleinenEinblick in den Tagesablauf von Südkoreanern. Die haben auch für solche Erwignisse einfach noch weniger Zeit als wir. Wenn du nur ein paar Tage Urlaub im
Jahr ist oder am nächsten Tag wieder arbeiten gehen musst, bist du halt nicht abends bei solchen Wettkämpfen.
Gutes Statement, elchjägerin! :spitze: Danke hierfür.

Allerdings darf man dann doch fragen, warum man die größten Spiele der Welt dann in solche Länder vergibt? Da bleibt ja schlussendlich nur der kommerzielle Gedanke über...

Eigentlich war es ja mal der sportliche und völkerverbindende (ok, wenn kaum jemand vor Ort ist, wird auch das schwer...) ...aber das ist lange her...
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Gutes Statement, elchjägerin! :spitze: Danke hierfür.

Allerdings darf man dann doch fragen, warum man die größten Spiele der Welt dann in solche Länder vergibt? Da bleibt ja schlussendlich nur der kommerzielle Gedanke über...

Eigentlich war es ja mal der sportliche und völkerverbindende (ok, wenn kaum jemand vor Ort ist, wird auch das schwer...) ...aber das ist lange her...

Das völkerverbindende machen halt die Sportler.
 

Wuschel

Bekanntes Mitglied
Das dürfte bei vielen aber nicht wirklich vorhanden sein

Wenn ich beispielsweise 50 Euro für die Halbfinale bei der Handball WM der Frauen ausgebe und mich dann wunder, dass da die Niederlande spielen, kannst halt nur den Kopf schütteln. Da reicht ein Blick auf die letzten Tuniere.

Aber Leute ohne großes Fachwissen dürfen trotz allem Sportveranstaltungen besuchen, oder?
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Das völkerverbindende machen halt die Sportler.
Auch das ist wahr, Aimar. Aber viel schöner und noch wesentlich sinnvoller ist es doch, wenn dies auch im Großen passiert. Sprich unter den hunderttausenden von Fans und Besuchern der Spiele.

Das war doch auch etwas, was wir bei dem WM 2006 in Deutschland als besonders wertvoll und schön hervorgehoben haben. Was mit tollen Erinnerung auch "abseits" des eigentlichen Events verbunden ist.
 
E

elchjäger

Guest
Gutes Statement, elchjägerin! :spitze: Danke hierfür.

Allerdings darf man dann doch fragen, warum man die größten Spiele der Welt dann in solche Länder vergibt? Da bleibt ja schlussendlich nur der kommerzielle Gedanke über...

Die Frage hast du doch selber beantwortet.
Weil die anderen Länder die spiele nicht mehr wollen.
 

Wuschel

Bekanntes Mitglied
Wohl wahr...leider. Da hilft nur ein ganz rigoroser Schritt: sämtliche Athleten verzichten auf eine Teilnahme...

Für die Athleten aus den "kleineren" Sportarten sind doch Olympische Spiele eine der ganz wenigen Gelegenheiten mal im Rampenlicht zu stehen, auf sich aufmerksam zu machen und vielleicht zusätzliche Sponsorengelder zu generieren. Ein Boykott macht aus deren Sicht doch mal gar keinen Sinn.
 

Aimar

Frauensportbeauftragter
Für die Athleten aus den "kleineren" Sportarten sind doch Olympische Spiele eine der ganz wenigen Gelegenheiten mal im Rampenlicht zu stehen, auf sich aufmerksam zu machen und vielleicht zusätzliche Sponsorengelder zu generieren. Ein Boykott macht aus deren Sicht doch mal gar keinen Sinn.


Für alle Sportler macht das keinen Sinn. Trotz Korruption etc. bleiben die Spiele das größte Ereignis. Man frage mal bei Northug oder Johaug nach.
 

Kerpinho

FL-Pate
Teammitglied
Für die Athleten aus den "kleineren" Sportarten sind doch Olympische Spiele eine der ganz wenigen Gelegenheiten mal im Rampenlicht zu stehen, auf sich aufmerksam zu machen und vielleicht zusätzliche Sponsorengelder zu generieren. Ein Boykott macht aus deren Sicht doch mal gar keinen Sinn.
Dann lasst es uns mal auf die Topathleten beschränken! Das hätte auch schon eine sehr massive Wirkung...

Wobei auch hier natürlich gilt, dass in den meisten Sportarten sehr wenig Gelder fließen...die meisten über Sponsoren...und die wiederum haben natürlich ein Interesse an einer Olympiateilnahme ihrer Schützlinge...

Ein Teufelskreis...
 
Oben