Paranoia und Verfolgungswahn!

Prof.Dr.Spock

Der Vulkanier der aus der Kälte kam
Verehrte Hexenjäger, Bewohner von Wahnfried, Freunde von J.Edgar Hoover, Gesellschaft, Politik, ja wir alle sind mittlerweile paranoider als Oliver Stone auf Fresco Special Foo-Foo-Dust nach 72 Folgen Akte-X.

Der klinische Terminus Paranoia bezeichnet im eigentlichen Sinne keine autonome Krankheit sondern vielmehr eine Gruppe psychischer Symptome, welche die Folge verschiedenster Neurosen oder Psychosen sein können.

Im Falle der Bedenken gegen die Linkspartei oder die AfD sollte man allerdings weniger von Paranoia sprechen, als von einer gesunden politischen Vision der Dinge, welche da auf uns zukommen mögen.

Sind Sie, werter Leser, paranoid? Haben Sie das Gefühl, Frau oder Mann, Freund oder Freundin reden hinter Ihrem Rücken über Sie, kichern, verheimlichen Ihnen Dinge? Und vor allen Dingen, haben Sie sich gerade gefragt: „Woher weiß Spock das über mich?“? Willkommen im Club.

In einer Zeit, in der Überwachungssatelliten aus dem Weltraum die aufkommende Cellulite an den Oberschenkeln der Freundin aufspüren, in der rücksichtslose Mathematik-Professoren über den Einsatz autonomer und mobiler AI-basierter Software-Agenten die Rechner unbescholtener Bürger ausspionieren, in Zeiten von Discount-Wahnvorstellungen also, kann man sich nur noch unbeobachtet fühlen, wenn man in einem 8-stündigen Film von Werner Herzog über die Micmac-Indianer mitspielt.

Das ganze Ausmaß unserer Paranoia wird deutlich bei einem Besuch der virtuellen Area 51, a.k.a. dem WorldWideWeb. Die Menschen werden von dieser Petri-Schale des Verfolgungswahns stärker angezogen als ein japanischer Geschäftsmann von der Neon-Reklame „Unsere Lap-Dancer tragen Schulmädchen-Uniformen“.

Im WWW verbreiten sich fiebrige Konspirationstheorien schneller als ein Tripper im Fahrerlager eines Motorradrennens und man findet flugs eine Menge Freunde, die ebenfalls der Ansicht sind, dass Spock und Wilhelm dieselbe Person sind und er mysteriöserweise jeden Samstag als DJ Puff Moses in der Synagoge am Röderbergweg einheizt.

Paranoia als Folge von Konspirationsphobien entsteht aus dem Irrtum, dass die ganze Welt sich nur um einen selbst dreht.

Wenn Du eines Abends in einer dunklen Gasse die Fresse poliert bekommst, dann war das selbstverständlich ein Scherge eines Sonderkommandos des Ordo Templis Orientis, der Dein Wissen über die Mondlandungslüge von 1969 im Auftrag der Illuminaten aus Dir herausholen will und nicht etwa der arbeitslose Maurer und Steroidfreak Bruno Benchpress aus Hoyerswerda, dessen Freundin Du kurz vorher dummerweise angebaggert hast.

Paranoia und der Eindruck, Opfer einer Verschwörung zu sein, gibt uns ein Gefühl von Wichtigkeit. Dabei ist die größte Konspiration gerade die Abwesenheit einer eben solchen.

Niemand da draußen will was von euch, niemanden interessiert es, ob ihr lebt oder sterbt. Geht es euch jetzt besser?

Es sei denn, es gäbe hier einen Ausserirdischen mit dem Charakter eines Scheidungsanwaltes und dem Humor von Dr. Fu Man Chu, aharharhar.
 

StrolchoDulle

"Fanlager-Auszeit" - Gesperrt
Im WWW verbreiten sich fiebrige Konspirationstheorien schneller als ein Tripper im Fahrerlager eines Motorradrennens und man findet flugs eine Menge Freunde, die ebenfalls der Ansicht sind, dass Spock und Wilhelm dieselbe Person sind und er mysteriöserweise jeden Samstag als DJ Puff Moses in der Synagoge am Röderbergweg einheizt.
Ich wusste es. :suspekt:
 
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