Der Nächste bitte... (Doping-Thread Teil II)

Rogmann

Gesperrt - "Fanlager-Auszeit"
Gut, dass du mirbeweist, dass es richtig ist, dich auf Ignore zu setzen. Aber für dieses Posting muss ich dich kurz entignorieren. Genau das habe ich nämlich nie behauptet. Mein Argument war immer, dass ich mit keiner Silbe bestritten habe, dass die Russen ein flächendeckendes, vom Staat gelenktes Doping betreiben. Ich habe nur gesagt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die anderen Topnationen auch dopen, vor allem, wenn sie kollektiv besser sind.
Doch hast du, während ich für meinen Teil auch die anderen Nationen nicht in Schutz genommen habe. Dass die deutschen Dopingkontrollen seriöser als die russischen sind, wirst selbst du nicht ernsthaft bestreiten. Nun, Dein Glück, dass S1 down ist und man dir und Saraya eure teilweise hanebüchenen russophilen Tiraden nicht mehr um die Ohren hauen kann, Werder. :isgut:
 

gary

Bekanntes Mitglied
Fuentes und so viele der größten spanischen und einige ausländischer Stars im Tennis, Fußball und Radsport, das es fast (aber natürlich nur fast) nach organisiertem Doping aussieht. Kennt die noch jemand?

Ebenfalls uralte Hüte. Ähnlich wie Freiburger Geschichten, die keineswegs nur die Vergangenheit betreffen sollen, US-Projekten unter Beteiligung von renommierten Weltkonzernen, erfolgreichen britischen Olympiaprojekten mit Lord Coe und anderen honorigen Personen als Schirmherren und vielem vielen mehr überall in der Welt ist dem aber nie letzten Nachdruck auch über gewisse rote Linien hinaus nachgegangen worden.

Mal ein aktueller Bericht über Äußerungen von Ewan McKenna:

Ewan MacKenna: Murky questions surround Spanish football's golden era - and people might not like the

Wobei es laut dem Arzt der größten deutschen Fußballstars und vieler anderen Weltstars natürlich kein Doping im Fußball gibt, nie gegeben hat und auch Ursain Bolt als einziger 100m Star der Geschichte mit Sicherheit nie gedopt hat.
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
bei Ausdauersportarten halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass besseres Training so viel ausmacht, dass ungedopte besser sind als gedopte

bei technischen Disziplinen wie Rodeln kann es eher sein, dass die deutschen Schlitten einfach besser sind als die so manch anderer Nation
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
https://www.faz.net/aktuell/sport/s...uerr-erzaehlt-von-doping-praxis-15994338.html
Dürr verrät, dass er zu jener Zeit über Epo hinaus, das ihm nachgewiesen wurde, mit Wachstumshormon dopte und dass er Zugang gefunden hatte zu einem Blut-Doping-Ring – durch einen deutschen Athleten.
...
Er habe immer das Gefühl gehabt, dass nicht richtig sei, was er da tue, sagt der heute 31 Jahre alte Sportler. Doch als während eines Trainingslagers in Finnland aus einem Hotelzimmer das typische Geräusch der Blutpumpe drang, sei dies für ihn die Bestätigung gewesen, dass Doping Teil des Hochleistungssports sei. Schon früher hatte er sich, in der „Knochenmühle“ des österreichischen Trainings, gefragt: „Kann man solche Belastungen eigentlich ohne Doping aushalten?“ Seine Antwort: „Kann man nicht.“ Nach massenhaft Nahrungsergänzungsmitteln war zunächst Asthma-Spray Mittel der Wahl gewesen, dann sei es einem Betreuer gelungen, Epo zu beschaffen.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Gibt es eigentlich einen Grund, warum die jüngste Entscheidung und Begründung des Schweizer Bundesgerichts zu Legkov von der freien Presse maximal irgendwo im Kleingedruckten versteckt erwähnt wird, wo sonst gerne aus jedem kleinen Gerücht eine Schlagzeile gemacht wird?

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Der Sieger der Goldmedaille im 50km Skilanglauf bei den Olympischen Spielen in Sochi 2014 Alexander Legkov ist endgültig vom Vorwurf des Dopings in Sochi 2014 freigesprochen. Das Schweizerische Bundesgericht weist Beschwerde des Internationalen Olympischen Komitees gegen die Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofs CAS vom 1.2.2018, (CAS 2017/A/5379 Legkov vs. International Olympic Committee) zurück.


....

Im Urteil des CAS findet sich folgender Absatz:

„Die Aussage von Dr. Rodchenkov wird durch keine weiteren Beweise, einschließlich forensischer Beweise, bestätigt und liefert keine Beweise für die Verwendung einer verbotenen Substanz oder eines Anti Doping Verstöße durch den Athleten.

Was das Panel in der Berufung eines einzelnen Athleten gegen die Feststellung verschiedener Anti Doping Verstöße entschieden hat, ist einfach Folgendes: Aus allen in diesem Urteil dargelegten Gründen rechtfertigen die vor dem Gremium vorgelegten Beweise nicht die Schlussfolgerung zur „comfortable satifaction“ des Gremiums, dass der Athlet durch Handlungen oder Unterlassungen einen der angeblichen Anti Doping Verstöße individuell begangen hat. „

......

Alexander Legkov endgültig von Dopingvorwurf freigesprochen | Wieschemann Rechtsanwälte
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Gibt es eigentlich einen Grund, warum die jüngste Entscheidung und Begründung des Schweizer Bundesgerichts zu Legkov von der freien Presse maximal irgendwo im Kleingedruckten versteckt erwähnt wird, wo sonst gerne aus jedem kleinen Gerücht eine Schlagzeile gemacht wird?
In Deutschland interessiert sich keine Sau für Langlauf.Der Nachrichtenwert der Meldung ist daher gleich Null und der McLarenreport wird durch einen Einzelfall auch nicht entkräftet.
 

atreiju

Bekanntes Mitglied
Teammitglied
Ich sehe es eher als fatal an, wenn die klare und eindeutige Aussage eines unmittelbar Beteiligten in Kombination mit Auffälligkeiten im Blutbild nicht ausreicht, sondern dann immer noch mit "aus Mängeln an Beweisen" argumentiert wird. Dies zeigt nur - genauso wie der Fall Dürr übrigens, der ja auch Blutdoping offen zugegeben hat - wie chancenlos und quasi ohnmächtig die Dopingfahnder gegenüber den Betrügern sind.

Vor allem dann, wenn das Doping auch noch durch den Staat wie bei Rußland gedeckelt, gefördert und nicht wirklich verfolgt wird.

Traurig, dass solche Urteile dann noch als "Erfolg gefeiert werden. Die Konsequenz daraus ist doch viel eher, dass sich die Betrüger bestätigt fühlen können.

Und natürlich auch, dass in die Bekämpfung von Doping weniger Geld fließt genauso wie in den investigativen Journalismus, der versucht, solche Mißstände aufzudecken.
Das macht es natürlich auch schwerer, Kronzeugen zu finden, die bereit sind auszupacken und die Namen der Hintermänner zu finden.

Aber es ist natürlich für alle die toll und prima, die lieber mit dem Finger auf andere zeigen nach dem Motto, wenn die schon dopen, dann müssen die doch auch und bei denen sucht man nicht...

In einigen Ländern sucht man deutlich intensiver als in anderen, da sind die Pflichten des Sportlers und die Konsequenzen für diesen viel strikter, auch dort wird mit Sicherheit mehr als genug gedopt und zu wenige erwischt.
Wenn aber nicht mal die am Ende konsequent bestraft und verurteilt werden, bei denen Staat und Sportverband Doping fördern und vertuschen, weil eben nicht wirklich kontrolliert wird, Beweise vertuscht werden, Proben vertauscht, kein Interesse an Aufklärung besteht und die Sportler und Trainer, Betreuer ungeniert weiter machen können, dann sind solche Freisprüche auf Dauer der Tod des Versuchs, den Sport wenigstens so sauber wie möglich zu machen.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
auch ne Möglichkeit mit Dopingkontrollen umzugehen:
Doping: Schwimmstar Sun Yang zertrümmert Probe - Sperre droht  - SPIEGEL ONLINE
Sun und seinen Gefolgsleute, darunter seine Mutter, sollen bei der Ansicht der Ausweispapiere einer Kontrolleurin Zweifel an deren Authentizität gekommen sein, woraufhin es zur Zerstörung des Testbehälters gekommen sein soll. Die Dopingkommission des Schwimm-Weltverbandes Fina sei der Argumentation Suns Anfang Januar gefolgt und habe keine Maßnahmen verhängt.
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Dass bei der Razzia heute sogar ein Sportler erwischt wurde, zeigt das ganze Dilemma des Anti-Doping-Kampfes. Die Zeiten, in denen das heutige Doping nachweisbar ist, ist einfach zu kurz. Grund dafür ist, dass die Sportler heute sogenannte Mikrodosierungen nutzen.


Als Radsportfan ( auch wenn mein Interesse stark nachgelassen hat) habe ich das Dopingthema seit Armstong vs Ullrich sehr intensiv verfolgt. Früher war Doping für die Sportler lebensgefährlich. Es gibt Geschichten, dass die Sportler in den 90ern Pulsuhren trugen, die nachts Alarm geschlagen haben, wenn der Puls zu niedrig wurde. Dann hätte die Gefahr bestanden, dass das Herz das dicke Blut nicht mehr durch die Adern pumpen kann.

Aufgrund einiger Änderungen (Beschränkung des Hämatokritwertes auf bestimme Grenzen z.B.) ist es heute nicht mehr möglich, so zu dopen, wie Ulle und Co. Man würde sofort Schutzsperren kassieren.Die einzige Möglichkeit, heute Sportler zu erwischen, sind "überfallartige" Kontrollen, so wie bei der heutigen Razzia. Nachtkontrollen verbietet das Reglement aus verständichen Gründen. Jemand, der um drei oder vier Uhr nachts kontrolliert wird, hat keine faire Chance im Wettkampf aufgrund des Schlafmangels.

Der Anti-Doping-LKampf ist bis auf wenige Erfolge leider ein zahnloser Tiger. Erwischt werden nur die Dummen und Unvorischtigen.
 

gary

Bekanntes Mitglied
In einigen Ländern sucht man deutlich intensiver als in anderen...

Meine Rede...
Es wäre nur fair angemessen, wenn alle dominierenden Sportnationen mit Millionenunterstützung anderer Staaten, externen Ermittlern und umfangreichen Reports im Detail durchleuchtet würden. Aus Kostengründen von mir aus beschränkt auf die erfolgreichsten 10-15 Nationen bei olympischen Spielen. In der Realität ist das nicht mal ansatzweise so.
Im nordischen Bereich z.b. auch bei den Norwegern, bei denen es u.a. auch bei den letzten olympischen Spielen Indizien für großflächiges, strategisches Doping gab und wo längst mal ein Kettenhund wie McLaren mit entsprechendem Millionenetat zur Anwerbung von Kronzeugen usw losgelassen werden müsste.

Dass es auch in Deutschland nicht nur in der Vergangenheit organisierte, gewerbsmäßig betriebene Dopingnetzwerke gibt, ist nicht nur aufgrund des aktuellen Falls bekannt. Wo Erfurt und auch jener Arzt nicht zum ersten Mal im Blickpunkt stehen. Oder rund um Freiburg, wo laut Insidern schon längst wieder sportmedizinisch optimiert wird.

Aktuell ist es letztlich nur an die große Glocke gekommen, weil der ÖSV sich nicht mit dem Dürr einigen konnte und es eine Art Kronzeugen gab. Trotz der Erfurter Vergangenheit und der eines der Ärzte und obwohl sich dort Topsportler aus vielen Bereichen (darunter Handballer und Fußballer) die Klinke in die Hand gegeben haben sollen, hat es ansonsten niemand groß gejuckt.
Und ist auch wohl keiner durch die ach so tollen Vorzeige-Kontrollsysteme aufgeflogen und wurde die Energie -auch von Dopingjournalisten- auf ferne Länder, weg von der eigenen Haustür, gelenkt.
 
E

Eiscat

Guest
Der Anti-Doping-LKampf ist bis auf wenige Erfolge leider ein zahnloser Tiger. Erwischt werden nur die Dummen und Unvorischtigen.

Und damit zeigt sich mMn auch die Funktion dieses "Dopingkampfes".
Zum einen braucht man das Feigenblatt, um die Illusion sauberer Sport verkaufen zu können und zum anderen sichert man damit hoffentlich unbeabsichtigt dem Hightechdopingmarkt die Kunden.

Einfach die wichtigen Blutwerte beschränken, so dass es keine Mr.60% oä gibt und fertig.
 

Bolthor

EL-Sieger
Und damit zeigt sich mMn auch die Funktion dieses "Dopingkampfes".
Zum einen braucht man das Feigenblatt, um die Illusion sauberer Sport verkaufen zu können und zum anderen sichert man damit hoffentlich unbeabsichtigt dem Hightechdopingmarkt die Kunden.

Einfach die wichtigen Blutwerte beschränken, so dass es keine Mr.60% oä gibt und fertig.

Das Problem damals bei dem ganzen Ostdoping war ja, dass keinerlei Rücksicht auf Nebenwirkungen und Körper genommen wurde und der Staat es aufgezwungen hat. Heutzutage weiß glaub ich ein großteil der Sportler besser über Doping und Dosierungen bescheid wie die Ärzte selbst bin ich mir sicher.

Es würde eine Menge an Ressourcen und Nerven ersparen, Doping einfach in einem gewissen Rahmen zu legalisieren, so muss niemand mehr Asthma vorfaken, und diese sporadischen Trainingskontrollen nerven weder die Athleten noch die Verantwortlichen. Sauber ist da wahrscheinlich eh niemand mehr.
 

derMoralapostel

Bekanntes Mitglied
Und natürlich weiß und wusste wie immer niemand von dem was da vor sich geht
Doping: ÖSV-Chef Schröcksnadel will Langläufer ausschließen - "Wenn Kinder Drogen nehmen, erfahren die Eltern als letzte davon" - Wintersport - kicker
"Ich werde in der nächsten Präsidiumssitzung den Ausschluss der Langläufer aus dem Verband fordern. Einen Sport, in dem es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt, sollte man nicht auch noch unterstützen", sagte der 77-jährige Schröcksnadel gegenüber der "Krone". In einer ÖSV-Pressemitteilung hatte er zuvor nur davon gesprochen, "nach dieser Saison den Langlaufsport im ÖSV völlig neu organisieren" zu wollen. Darunter würde die Trennung von Langlauf-Chef Markus Gandler fallen, die der Verband bereits für das Saisonende angekündigt hatte. Gandler war bereits bei der Polizeirazzia bei Olympia 2006 in Turin und beim Dopingskandal um Johannes Dürr in Sotschi 2014 Sportlicher Leiter.

Der ÖSV-Chef betonte derweil, dass der Skandal nichts mit dem Verband zu tun habe. "Keiner unserer Betreuer hatte damit etwas zu tun. Wenn Kinder Drogen nehmen, erfahren auch immer die Eltern als letzte davon. Es handelt sich um einen internationalen Ring, der zum Glück zerschlagen wurde", sagte er.

...

Schwarzbach unterstrich: "Der Arzt, wenn man ihn denn überhaupt noch so bezeichnen mag, hat keine Verbindungen zum Deutschen Skiverband, zumindest keine Verbindungen, die uns irgendwie bekannt wären. Insofern gehen wir fest davon aus, dass da auch keine (deutschen) Athletinnen oder Athleten in dieses System, dass da zerschlagen wurde, involviert waren", erklärte er.

"In dem Augenblick, in dem der Deutsche Skiverband auch nur ansatzweise eines systematischen Dopings bezichtigt oder überführt wird, werden von heute auf morgen lebensnotwendige Verträge gekündigt", so der Funktionär. "Systematisches Doping heißt: zwei Fälle in einem Jahr." Er könne definitiv ausschließen, "dass der Deutsche Skiverband in irgendeiner Weise Zellen hat, beziehungsweise auch nur ansatzweise irgendwelche systematischen Dopingpraktiken praktiziert wurden"
 
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