Doping: ÖSV-Chef Schröcksnadel will Langläufer ausschließen - "Wenn Kinder Drogen nehmen, erfahren die Eltern als letzte davon" - Wintersport - kicker
"Ich werde in der nächsten Präsidiumssitzung den Ausschluss der Langläufer aus dem Verband fordern. Einen Sport, in dem es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt, sollte man nicht auch noch unterstützen", sagte der 77-jährige Schröcksnadel gegenüber der "Krone". In einer ÖSV-Pressemitteilung hatte er zuvor nur davon gesprochen, "nach dieser Saison den Langlaufsport im ÖSV völlig neu organisieren" zu wollen. Darunter würde die Trennung von Langlauf-Chef Markus Gandler fallen, die der Verband bereits für das Saisonende angekündigt hatte. Gandler war bereits bei der Polizeirazzia bei Olympia 2006 in Turin und beim Dopingskandal um Johannes Dürr in Sotschi 2014 Sportlicher Leiter.
Der ÖSV-Chef betonte derweil, dass der Skandal nichts mit dem Verband zu tun habe. "Keiner unserer Betreuer hatte damit etwas zu tun. Wenn Kinder Drogen nehmen, erfahren auch immer die Eltern als letzte davon. Es handelt sich um einen internationalen Ring, der zum Glück zerschlagen wurde", sagte er.
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Schwarzbach unterstrich: "Der Arzt, wenn man ihn denn überhaupt noch so bezeichnen mag, hat keine Verbindungen zum Deutschen Skiverband, zumindest keine Verbindungen, die uns irgendwie bekannt wären. Insofern gehen wir fest davon aus, dass da auch keine (deutschen) Athletinnen oder Athleten in dieses System, dass da zerschlagen wurde, involviert waren", erklärte er.
"In dem Augenblick, in dem der Deutsche Skiverband auch nur ansatzweise eines systematischen Dopings bezichtigt oder überführt wird, werden von heute auf morgen lebensnotwendige Verträge gekündigt", so der Funktionär. "Systematisches Doping heißt: zwei Fälle in einem Jahr." Er könne definitiv ausschließen, "dass der Deutsche Skiverband in irgendeiner Weise Zellen hat, beziehungsweise auch nur ansatzweise irgendwelche systematischen Dopingpraktiken praktiziert wurden"