NFL Europe League 2005

gary

Bekanntes Mitglied
Am 2. April startet die NFL Europe 2005, die man auch „NFL Deutschland mit holländischem Gast“ nennen könnte :zahn:
Anstelle der Scottish Claymores sind jetzt die Hamburg Sea Devils dabei.
Vom 2. April bis 5. Juni gibt es 10 Spieltage, der World Bowl XIII findet am 11. Juni in der LTU Arena Düsseldorf statt.

Den Spielplan gibt es hier:

http://www.nfleurope.com/schedules





NFL EUROPE LEAGUE - DIE FAKTEN


Die NFL Europe League ist ein Tochterunternehmen der National Football League. Frankfurt Galaxy ist das letzte verbliebene Gründungsteam. Das erste Profifootball-Punktspiel in Europa überhaupt trugen die Frankfurt Galaxy und die London Monarchs am 23. März 1991 im Frankfurter Waldstadion aus. Die NFL Europe League spielt 2005 ihre 13. Saison.



TEAMS UND HEIMSTADIEN


Amsterdam Admirals Amsterdam ArenA
Berlin Thunder Olympiastadion Berlin
Cologne Centurions RheinEnergie Stadion Köln
Frankfurt Galaxy Waldstadion Frankfurt
Hamburg Sea Devils AOL Arena Hamburg
Rhein Fire LTU arena Düsseldorf


DIE NFL EUROPE SAISON


Jedes Team bestreitet von April bis Juni zehn Saisonspiele. Der Tabellen-Erste und der Tabellen-Zweite tragen das Finale gegeneinander aus. Das Endspiel heißt World Bowl. 2005 findet in der LTU arena in Düsseldorf der Yello Strom World Bowl XIII statt.



BISHERIGE WORLD BOWL PAARUNGEN

Datum Ort Teams Ergebnis
9. Juni 1991 London London Monarchs Barcelona Dragons 21:0
6. Juni 1992 Montreal Sacramento Surge Orlando Thunder 21:17
17. Juni 1995 Amsterdam Amsterdam Admirals Frankfurt Galaxy 22:26
23. Juni 1996 Edinburgh Scottish Claymores Frankfurt Galaxy 32:27
22. Juni 1997 Barcelona Barcelona Dragons Rhein Fire 38:24
14. Juni 1998 Frankfurt Frankfurt Galaxy Rhein Fire 10:34
27. Juni 1999 Düsseldorf Barcelona Dragons Frankfurt Galaxy 24:38
25. Juni 2000 Frankfurt Scottish Claymores Rhein Fire 10:13
30. Juni 2001 Amsterdam Barcelona Dragons Berlin Thunder 10:24
22. Juni 2002 Düsseldorf Rhein Fire Berlin Thunder 20:26
14. Juni 2003 Glasgow Frankfurt Galaxy Rhein Fire 35:16
12. Juni 2004 Schalke Berlin Thunder Frankfurt Galaxy 30:24



NFLEL ROSTERS

Die Teamkader (Roster) der NFL Europe League setzen sich zusammen aus:
• Total Roster Size (Gesamtgröße des Kaders), 47 Spieler
• 45 NFLEL-Spieler im aktiven Kader (dürfen in Spielen eingesetzt werden)
• 37 Spieler im aktiven Kader sind Amerikaner (Active Roster Players)
• 8 National Players (Nicht-Amerikanische Spieler) Spieler im aktiven Kader
• 2 Practice Squad Spieler (Amerikaner)
Zum Ende des Trainingslagers wählt jedes Team seine 35 US-Spieler aus. Anschließend bestimmt das Team in Absprache mit der Liga-Leitung zwei weitere Spieler, die Teil des aktiven Kaders werden. Diese Spieler werden als NFLEL-Spieler in den Kader des Teams rücken. Ebenfalls in Absprache mit der Liga-Leitung benennen die Teams sodann zwei Spieler, die den Trainingskader bilden. Unabhängig davon, welchem Team diese NFLEL-Spieler angehören, verbleiben sie im „Besitz“ der Liga-Leitung. Das betrifft sowohl die Spieler im Trainingskader als auch die beiden NFLEL-Spieler des aktiven Kaders. Im Fall von verletzungsbedingten Ausfällen o.ä. kann jedes Team um Zuteilung eines dieser NFLEL-Spieler aus den Trainingskadern oder aus den aktiven Kadern bitten. In Absprache mit den betroffenen Teams wird die Liga-Leitung dann eine Personalentscheidung fällen. Beibehaltung der Wettbewerbsfähigkeit aller Teams ist dabei der ausschlaggebende Faktor. Soweit möglich werden bei der Zuteilung zunächst die Spieler im Trainingskader berücksichtigt, ehe auf Spieler aus dem aktiven Kader zurückgegriffen wird. In den Kaderlisten (NFLEL Team Rosters) werden die NFLEL-Spieler des aktiven Kaders ebenso wie die NFLEL-Spieler des Trainingskaders gesondert gekennzeichnet.


NATIONAL PLAYERS

Die NFL Europe League fordert, dass jeder Teamkader acht National Players (Nicht-Amerikaner) beinhaltet. Alle acht Spieler sind in jedem Spiel Teil des aktiven Kaders.
NFLEL-Regeln sehen vor, dass jedes Team während jeder zweiten Angriffsserie und jeder zweiten Verteidigungsserie permanent mindestens einen National Player auf dem Feld einsetzen muss.
Diese „National Series“ wird durch das Zeigen der Europäischen Flagge an der Seitenlinie kenntlich gemacht.


Dazu Sea Devils Coach Jack Bicknell in einem Interview:

MOPO: Julian Pjanic ist der einzige echte Hamburger im Team. Hat er eine Chance, in der Saison auch zum Einsatz zu kommen?


Bicknell: Nein, mit Sicherheit nicht. Er ist ein junger, talentierter Spieler, aber er braucht noch viel Zeit, um sich in einem Profi-Team durchzusetzen. Und damit meine ich nicht ein paar Wochen, sondern einige Jahre. Wir werden ihn aber nicht aus der Mannschaft schmeißen. Er kann weiter mittrainieren, soll sich bei uns entwickeln.




DIE NAMENSGEBUNG DER HAMBURG SEA DEVILS

Der Name Hamburg Sea Devils (Seeteufel) wurde in enger Anlehnung die Freie und Hansestadt Hamburg und an das Partnerteam, den Hamburg Blue Devils, gewählt. Gleichzeitig sollte der Küstennähe der Hansestadt entsprochen werden.


Dazu noch mal Coach Bicknell, der vorher auch die Scottish Claymores und Barcelona betreute:

ABENDBLATT: Was erwarten Sie von den Hamburger Fans?

BICKNELL: In Spanien und Schottland hatten die meisten Leute keine Ahnung von Football, da man dort nur Fußball kennt, aber in Hamburg ist das anders, da die Leute dort seit vielen Jahren die Blue Devils unterstützen.





Die Hamburg Sea Devils starten mit 2 Auswärtsspielen. Für das erste Heimspiel gegen Rhein Fire sollen angeblich schon 30.000 Karten verkauft worden sein.
 

Harleyman

Dummer großkotziger Biker
:respekt: sehr viele Informationen!

Dann bin ich mal gespannt, wer dieses Jahr das Rennen macht.

Leider kann bei mir die NFL Europe die Original-NFL nicht ersetzen. Interessiert mich lange nicht so, wie das Original aus den Staaten!
 

Wuschel

Bekanntes Mitglied
Das ganze kann man ja jetzt eigentlich auch schon "NFL Germany" nennen.
Früher hat mich das mal mehr interessiert... :floet:
 

gary

Bekanntes Mitglied
Am WE startet die Saison.
Im Abendblatt gab es heute noch einen Bericht über die NFLEL, Sea Devils und die finanziellen Zwänge:



Bei den Sea Devils bricht die Ei-Zeit an

Football: Hamburg soll der NFL Europe League in ihrer 13. Saison auf die Sprünge helfen.

Von Achim Leoni, Stefan Reckziegel

Hamburg - Amerikaner in Europa können auch in der Heimat interessant sein. Diese Erfahrung machte gestern Casey Bramlet, der dem Website-Koordinator der Cincinnati Bengals telefonisch Rede und Antwort stand. Bei seinem Hometeam in der National Football League (NFL) hat der 23 Jahre alte Quarterback bisher noch nicht den Durchbruch geschafft, doch es gibt frohe Kunde für die Bengals-Fans: Bei den Hamburg Sea Devils, dem neuen Team des Liga-Ablegers NFL Europe League (NFLEL), hält Trainer Jack Bicknell (67) große Stücke auf den 1,93 Meter langen Spielmacher. Bramlet wird morgen (18 Uhr) bei der Ligapremiere der Sea Devils bei den Cologne Centurions zunächst die Offense lenken: "Zum ersten Mal spiele ich an meinem Geburtstag, hoffentlich mache ich meinem Team und mir mit einem Sieg ein Geschenk."

In den USA ist von Anfang Februar bis Ende August traditionell Football-Pause - ein Grund, weshalb die NFLEL 1991, damals als World League, aus der Taufe gehoben wurde. Die Sea Devils sind als Nachfolger der aufgelösten Scottish Claymores das neunte europäische Team in der Ligageschichte - sie könnten allerdings auch das letzte sein. Im Oktober befinden die 32 Teambesitzer der NFL über die Zukunft der Liga, mindestens zwei Drittel von ihnen müssen dafür votieren, weiterhin jährlich etwa zehn Millionen Euro für die defizitäre Filiale abzuzweigen.

Daß die Liga dereinst ohne die Stütze aus Übersee überleben kann, glaubt man selbst in Führungskreisen nicht: "Auch wenn alle Stadien ausverkauft wären, würden wir nicht unbedingt ein Plus machen", räumt Organisationschef Marshall Happer ein. Selbst Rhein Fire und Frankfurt Galaxy, mit einem Zuschauerschnitt von über 20 000 die Publikumslieblinge, können nur etwa die Hälfte ihres Etats von etwa vier Millionen Euro aus Bordmitteln beisteuern. Und ein lukrativer Fernsehvertrag ist nicht in Sicht. Der Bezahlsender Premiere überträgt eine Partie pro Wochenende - unter anderem die Heimspiele der Sea Devils gegen Köln (30. April) und Amsterdam (14. Mai) -, am überregionalen Free-TV läuft das Geschehen seit drei Jahren aber gänzlich vorbei.

Aber trotz des finanziellen Eiertanzes: Die Chancen stehen gut, daß die NFL den Vorhang auch nach dieser 13. Spielzeit - 1993 und '94 ruhte der Spielbetrieb - nicht fallen läßt. Auf Hamburg ruhen die Hoffnungen in der Londoner Ligazentrale besonders. Nach dem Wegfall der Claymores sind nur noch die Amsterdam Admirals außerhalb Deutschlands beheimatet. "Wir wollen unsere Kräfte in einem Markt bündeln", sagt NFLEL-Chef Jim Connelly. Zu den Heimspielen der Sea Devils mögen, so die Vorgabe, schon in ihrer ersten Ei-Zeit 10 000 bis 12 000 Besucher in die AOL-Arena kommen.

Ansonsten wird die Liga im Mutterland des Footballs vor allem als verschärftes Trainingslager verstanden. 240 Profis ohne Spielpraxis entsandten die NFL-Teams vergangenes Jahr zu den sechs Mannschaften auf den Alten Kontinent. Allein 26 Quarterbacks haben es seit 1991 über den Umweg Europa schon zu einem Startplatz in einem NFL-Team geschafft, drei von ihnen, Kurt Warner, Brad Johnson und Jake Delhomme, führte der Weg sogar in die Super Bowl. Den Rest der 47-Mann-Kader bilden vereinslose Spieler und mindestens acht sogenannte Nationals (Nichtamerikaner). Von letzteren muß in jedem zweiten Spielzug einer auch auf dem Feld stehen.

Casey Bramlet hat morgen seinen Startplatz sicher - und seit gestern persönliche Rückendeckung: Freundin Marcie, eine Fußballspielerin aus Wyoming, ist in Hamburg eingetroffen. Bramlet schmunzelnd: "Und ich hoffe, sie kommt noch mal wieder." Nämlich dann, wenn die Sea Devils nach ihren zehn regulären Saisonspielen das Finale, die Yello Strom World Bowl XIII am 11. Juni in Düsseldorf, erreichen.
erschienen am 1. April 2005 in Sport
 
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