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Wie das Abendblatt berichtete, ist der Hafen von den Olympia-Plänen des Senats besonders betroffen. Er muss rund 100 Hektar zugunsten der Wettkampfstätten abgeben. Als Ersatz sollen die vom Umzug betroffenen Unternehmen Flächen im mittleren Freihafen erhalten.
Dem Finanzreport zufolge entstehen dafür Gesamtkosten in Höhe von 1,317 Milliarden Euro – davon rund 509 Millionen Euro für die Herrichtung der Ersatzflächen sowie 206,4 Millionen Euro für die Verlagerung. Mehr als 268 Millionen Euro verschlingt der Aufbau der Suprastruktur auf den Ersatzflächen wie Hallen, Kräne und so weiter. Auch die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), die auf dem Kleinen Grasbrook ein Betriebszentrum hat, muss für rund 182 Millionen Euro verlagert werden. Gleiches gilt für den Tschechischen Hafen, der aber nur mit 16 Millionen Euro zu Buche schlägt. Knapp 100 Millionen Euro kostet die Einrichtung neuer Warteplätze für Schiffe. Hinzu kommen Programmkosten.
All diesen Kosten stehen dem Senat zufolge aber auch erhebliche Einnahmen gegenüber: Schließlich müssen die Firmen auch an ihren neuen Standorten Mieten und Pachten entrichten. Dem Finanzreport zufolge geht der Senat über einen Zeitraum von 30 Jahren von "substanziellen Mieteinnahmen" aus, mit denen die Investitionskosten "über diesen Zeithorizont nach derzeitiger Berechnung um rund 63 Millionen Euro übertroffen werden", wie es in dem Papier heißt.
Genau das geht der Hafenwirtschaft gegen den Strich. Sie hält das Finanzierungskonzept für "nicht solide", wie es in der Stellungnahme des UVHH heißt. "Der Senat will wesentliche olympiabedingte Kosten über einen Zeitraum von 30 Jahren aus Mieten und Pachten finanzieren. Miet- und Pachteinnahmen dienen jedoch auch zur laufenden Unterhaltung der Hafenanlagen." Dem Hafen würde also erneut ein wesentlicher Teil seiner Finanzierungsgrundlagen entzogen werden, schreibt der UVHH.
Anders gesagt: Aus den Mieteinnahmen von den Hafenfirmen hat die HPA bisher den Erhalt von Brücken und Straßen im Hafen finanziert. Sollen jetzt Olympia-Kosten über diese Einnahmen gedeckt werden, bleibt weniger Geld für die Brücken und Straßen übrig. Das will der Hafenverband verhindern.
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Hamburg - und der Hafen stellt sich quer