Bei "Ewige Helden" hat Moritz Fürste gesagt, dass er während seiner Karriere gerade so viel verdient hat, dass am Ende des Monats die schwarze Null stand.
Ich kann mit meinem Gehalt problemlos Geld ansparen und ich bin keine begnadete Hockeyspielerin.
lowi2000 schrieb:
Während den Olympischen Spielen gab es z.B. ein Interview mit dem öst. Bobpiolten - der wohnt mit 24 noch bei seinen Eltern um Geld für Miete etc. zu sparen. Denn sämtliches Geld ging in den letzten 30 Monaten für den Kredit für den 70.000€ teuren Bob drauf.
Solche Fälle gibt es, klar. Wenn man genauer hinschaut, ist es manchmal auch die Zweitwohnung bei den Eltern. Die Erstwohnung ist dann in München, Berlin o.ä. Die weitaus meisten (eben rund 71% der Winterolympioniken bei Bundeswehr, Polizei, Zoll) sind halt über den Staat versorgt und werden dort nicht schlecht bezahlt, ohne während ihrer Leistungssportkarriere zum regulären Dienst antreten zu müssen (was einer der Gründe sein dürfte, weshalb z.b. eine Claudia Pechstein weitermachen will, obwohl sie sportlich auf internationaler Bühne so langsam nicht mehr konkurrenzfähig ist). Auch was die Zukunft anbelangt. Daneben gibt es Einrichtungen wie das staatliche Institut zur Forschung und Entwicklung von Sportgeräten. Von dem insbesondere auch die Bob- und Rodelsportler profitieren.
Olympiastützpunkte kosten ein Vermögen etc etc
Es ist schon in Ordnung. Deutschland kann es sich leisten, keineswegs geringe Steuergelder auch in Exotensportarten zu pumpen, die selbst im eindeutig dominierenden Deutschland nur von ein paar Dutzend Freaks betrieben werden.
Auch in sommerolympischen Exotensportarten ist die Versorgung i.d.R. gut. Ich habe im Laufe der Jahre selber ein paar kennengelernt. Ein Auto bekamen die sowieso alle gestellt, z.b. auch im Nachwuchstrainerbereich, und braucht sich niemand vom Mund absparen. In irgendeinem Loch musste auch keiner von denen wohnen.
Bei Hockeyspielern ist es auch mehr als nur ein Klischee, dass die fast ausschließlich aus sog. bürgerlichen Kreisen stammen und zumindest deren Familien finanzielle Nöte höchstens vom Hörensagen kennen. Ich bin im Hamburg oft genug beim Hockey gewesen oder an den Anlagen vorbeigekommen. Ein Mittelklasseauto wirkt auf dortigen Parkplätzen wie ein Loserauto und so fühlen die sich vielleicht auch, wenn sie erst mal nur einen Golf o.ä. fahren.
Aber klar, es gibt immer solche und solche.
Nur ist Gejammer über mangelnde staatliche Unterstützung oder auch Unsinnsvergleiche wie der staatlichen Zusatzprämie für Medaillen mit der Prämie für den Dschungelkönig eines Privatsenders sehr oft heuchlerisch und deplatziert.
Erst recht, wenn es mit Sportlern aus vielen anderen Ländern ohne solche teils indirekten Versorgungs- und Förderungssysteme verglichen wird.