Viswanathan vs. Vladimir

netzGnom

Schlaumeier
Achtes Remis im zehnten Spiel
5:5

Zwei Partien werden noch gespielt, fällt keine Entscheidung muss nächsten Mittwoch Blitzschach herhalten.
 

netzGnom

Schlaumeier
Endstand 6:6

Entscheidung fällt morgen ab 12h

vier Schnellpartien von grob einer Stunde Dauer, dann – bei neuerlichem Gleichstand –, ein Duell aus zwei Blitzpartien von je zehn Minuten Dauer. Endet auch das Blitz-Duell unentschieden, kommen vier weitere Blitzduelle aus zwei Partien. Immer noch unentschieden? Dann folgt die alles entscheidende letzte Blitzpartie mit besonderen Regeln, von der Schachwelt arg salopp Armageddon genannt. (zeit.de)

"Armageddon" bedeutet übrigens 6 (oder 5) Minuten für Weiß, 5 (oder 4) für Schwarz. Weiß muss das Spiel gewinnen, Schwarz reicht ein Remis zum Gesamtsieg
 
Zuletzt bearbeitet:

gary

Bekanntes Mitglied
Seinen Titel ist Viswanathan jetzt tatsächlich an den Pinup-Boy des Schachs los. Einschlägige PR-Manager dürften sich vor Freude gar nicht mehr einkriegen.
Dabei ist er noch nicht mal der jüngste Schachweltmeister aller Zeiten, Kasparov war damals noch etwas jünger. Auch wenn es noch nicht die Zeit für Medien-Superstars war.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Richard von Weizsäcker lebt tatsächlich noch und ist Ehrenpräsident des deutschen Schachbundes :eek:

In dieser Funktion hat er zum neuen Weltmeister folgendes geäußert:

Carlsen hat gewonnen, weil er der bessere Sportler und nicht der bessere Schachspieler ist. Carlsen spielt und spielt und zwingt den anderen, der über 20 Jahre älter ist, in die vierte und fünfte Stunde. Die Stellung ist im Grunde remis. Aber er spielt immer weiter und sitzt Anand aus

Fand ich ganz interessant, weil ich am gleichen Tag ähnliches in Zusammenhang mit nächtlichen Entscheidungssitzungen in der Politik gelesen hatte. Da entscheide am Ende manchmal auch die körperliche Frische und werden Gegner gezielt durch in die Länge gezogene Veranstaltungen zermürbt.

Auf jeden Fall ist die Aussage ein Indiz, dass Schach doch etwas mit Sport zu tun hat :zahn:
 

abt72

Triple.
Richard von Weizsäcker lebt tatsächlich noch und ist Ehrenpräsident des deutschen Schachbundes :eek:

In dieser Funktion hat er zum neuen Weltmeister folgendes geäußert:



Fand ich ganz interessant, weil ich am gleichen Tag ähnliches in Zusammenhang mit nächtlichen Entscheidungssitzungen in der Politik gelesen hatte. Da entscheide am Ende manchmal auch die körperliche Frische und werden Gegner gezielt durch in die Länge gezogene Veranstaltungen zermürbt.

Auf jeden Fall ist die Aussage ein Indiz, dass Schach doch etwas mit Sport zu tun hat :zahn:

Ähm ... nein.

Das ist sein Sohn Robert ....
 

gary

Bekanntes Mitglied
auch in der Wirtschaft ist das nicht unüblich

Richtig. Manchmal geht es da auch nicht anders, weil die Zeitpläne eng getaktet sind, aber Zermürbung aller Art gehört teils sicherlich auch zur Strategie.
In der Politik wirkt diese "dramatische" Zuspitzung zumindest auf mich manchmal gestellt. Beim Schach habe ich jetzt halt zum ersten Mal gelesen, dass einem Weltmeister das gezielte Ausspielen der stärkeren Physis vorgeworfen wird.
 

Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Knapp 5 Jahre später ist Magnus Carlsen noch immer amtierender Schach-Weltmeister. Zur Stunde verteidigt er den Titel gegen den Herausforderer Fabiano Caruana, zugleich das Duell des Ersten gegen den Zweiten der Weltrangliste. Die siebte Partie beginnt gleich, die bisherigen sechs endeten allesamt remis. Caruana hat bislang mehrfach bedenklich am Thron geschabt. Ich glaube, dieses Mal könnte er fallen :mahnen:
 

Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Zunächst gibt es zwölf Partien, bei denen jeder für die ersten 40 Züge 100 Minuten Zeit hat, 50 weitere für die Züge 41-60 und eine Viertelstunde für den Rest, zudem gibt es 30 Sekunden pro Zug. Gibt es hiernach keinen Sieger, finden 4 Schnellpartien mit jeweils 25 Minuten Bedenkzeit pro Spieler statt. Findet sich hier kein Sieger, kommen vier Blitzpartien mit 5 Minuten Zeit. Steht es dann noch immer unentschieden, folgt ein entscheidendes Armageddon-Spiel: Weiß erhält fünf Minuten Zeit, muss aber gewinnen. Schwarz hat vier Minuten, ihm reicht aber ein Remis.

Früher gab es das mal, dass so lange gespielt wurde, bis einer eine bestimmte Anzahl Partien gewonnen hatte. Da im Spitzenschach aber Remisquoten von 80% und darüber anzutreffen sind, dauerte das immer ewig.
 

Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Die siebte Partie hat ebenfalls keinen Sieger. Von den übrigen fünf Partien darf Caruana drei beginnen, wird aber früher oder später auf Sieg spielen müssen. Es bleibt also spannend...
 

FCK-Fan-Simone

Lehrerin und Mutter
Teammitglied
Warum wird er auf Sieg spielen müssen?

Wenn jetzt einer das 8. Spiel gewinnt, ist es dann fertig oder werden die 12 Spiele auf jeden Fall gespielt?
 

Iwan Lokomofeilowitsch

We ❤️ Lenchen
Die 12 Spiele werden nicht zu Ende gespielt, wenn vorher einer uneinholbar vorn liegt. Das ist beim Stand von 6,5 Punkten der Fall, wobei ein Sieg einen und ein Remis einen halben Punkt gibt. Mit einem Sieg im achten Spiel stünde es 4,5:3,5 für den Sieger, zum Gesamtsieg reicht das also noch nicht aus.

Caruana ist allerdings gut beraten, die Sache in den ersten 12 Spielen zu entscheiden. Die kürzere Bedenkzeit erfordert eine andere Herangehensweise. Um immer den besten Zug zu finden, reicht die Zeit nicht aus. Gefordert ist also eher, immer einen brauchbaren Zug zu finden. Oft werden auch Komplikationen angestrebt, die nicht direkt gewinnen, den Gegner aber in Zeitnot bringen. Genau das zählt aber zu den großen Stärken Carlsens, der deshalb in den Schnellpartien deutlich und in den Blitzpartien hoch favorisiert ist.
 
Oben