Zwei Tote bei Extrem-Berglauf

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Staatsanwaltschaft untersucht Zugspitz-Drama

Nachdem zwei Menschen während des Zugspitz-Berglaufs gestorben sind, prüft die Staatsanwaltschaft nun, ob gegen den Veranstalter ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet wird.


Nach dem Tod von zwei Bergläufern an der Zugspitze versucht die Staatsanwaltschaft München, den Sachverhalt in wesentlichen Zügen festzustellen - beispielsweise wird untersucht, ob die Wetterlage schon am Morgen bekannt war. "Danach wird entschieden, ob ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen den Veranstalter des Berglaufs eingeleitet wird", sagte Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl zu sueddeutsche.de.

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Ganzer Artikel hier einzusehen.

Ganz bittere Sache. Da ist wohl alles zusammengekommen, was nicht zusammenkommen sollte.
Ich kenne genügend Leute, die solche Sachen machen und die haben schon eigentlich alle Ahnung, was sie ihrem Körper zumuten können und was nicht, und die kennen sich alle auch mit den Gegebenheiten in den Bergen (bzw. anderen extremen Gegenden, in denen sowas veranstaltet wird, wie Wüsten o.ä.) aus. Was natürlich nicht bedeuten muss, dass man nicht trotzdem die Lage (bezügl. Kleidung) falsch einschätzt bzw. dass es Leute gibt, die da einfach mal hochlaufen wollen, nur weil sie längere Strecken in der Ebene ordentlich bewältigen können.

Bin da etwas gespalten in der Frage, ob der Veranstalter die Sache hätte abblasen müssen. Hinterher gesehen natürlich ja, aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer...
 

gary

Bekanntes Mitglied
Bin da etwas gespalten in der Frage, ob der Veranstalter die Sache hätte abblasen müssen. Hinterher gesehen natürlich ja, aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer...

Stimmt, hinterher und aus der Ferne hat man gut reden, aber ich gebe trotzdem mal einen Kommentar ab.
Ich weiß, dass in den Schweizer Bergen das gesamte Wochenende (also auch schon am Samstag) schwere Unwetter waren.
Die Zugspitze ist zwar ein paar Kilometer entfernt, aber ich vermute mal, dass Wetterlage und -Aussichten da nicht viel besser waren.

Deshalb frage ich mich schon, warum der Lauf überhaupt gestartet wurde.
Natürlich hätten auch die Teilnehmer da eigenverantwortlich handeln können/müssen.
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
Ich weiß, dass in den Schweizer Bergen das gesamte Wochenende (also auch schon am Samstag) schwere Unwetter waren.
Die Zugspitze ist zwar ein paar Kilometer entfernt, aber ich vermute mal, dass Wetterlage und -Aussichten da nicht viel besser waren.
Nö, das muss in den Bergen nicht unbedingt sein, da sind die Wetterlagen viel kleinteiliger verteilt als in der Ebene. Wenn's irgendwo in der Schweiz stürmt heißt das für das übernächste Tal schon nicht mehr viel und für die Zugspitze gar nichts.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Nö, das muss in den Bergen nicht unbedingt sein, da sind die Wetterlagen viel kleinteiliger verteilt als in der Ebene. Wenn's irgendwo in der Schweiz stürmt heißt das für das übernächste Tal schon nicht mehr viel und für die Zugspitze gar nichts.

OK, den Hinweis auf die Schweiz hätte ich mir dann sparen können.
Ich meine aber trotzdem, dass die Wetteraussichten für die deutschen Alpen ebenfalls mies waren. So ganz unterschiedlich waren die Wetterlagen zumindest dieses Mal wohl nicht.
 

die bunte Kuh

unbefleckte Erkenntnis
OK, den Hinweis auf die Schweiz hätte ich mir dann sparen können.
Ich meine aber trotzdem, dass die Wetteraussichten für die deutschen Alpen ebenfalls mies waren. So ganz unterschiedlich waren die Wetterlagen zumindest dieses Mal wohl nicht.
Das schon. Aber was heißt schon mies? Mit ein bisschen Schnee muss man auf diesen Höhen immer rechnen und mit Wind sowieso.
Das ist genau der Grund, weswegen ich mir da nicht so richtig eine eigene Meinung bilden kann. In den Bergen muss man immer mit einem Wetterumschwung rechnen und so richtig warm ist's bei fast 3000 Meter auch selten. Andererseits war diese Wettersituation anscheinend schon recht extrem und ich weiß nicht, in wie weit der Veranstalter die Teilnehmer vorgewarnt hat.
Ich tendiere auch eher dazu, die Verantwortung beim Veranstalter zu suchen, man hätte das Rennen auch verkürzen können, wurde ja auch schon mal in den letzten Jahren gemacht, wenn ich mich recht erinnere.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Das schon. Aber was heißt schon mies?

In diesem Fall Gewitter, Sturm, extremer Regen oder halt Schnee in der Höhe .


In den Bergen muss man immer mit einem Wetterumschwung rechnen und so richtig warm ist's bei fast 3000 Meter auch selten.

Das ist schon klar. Aber es gibt ja auch dort halbwegs stabile Wetterlagen. Vor 2 Wochen bin ich z.b. im T-shirt auf 3.000 Metern gewesen. Da hat sich im Gegensatz zu diesem WE außer ein paar kleinen Wölkchen alle 6 Stunden am Himmel auch nichts getan.
 

acm

radio soulwax
selbst schuld.
wenn jemand bei so einem extrem berglauf(2k höhenmeter in 2 studen :eek: :suspekt:) mitmacht, darf sich nicht wundern, wenn er/sie danach nicht mehr lebt...

außerdem war ja bekannt, dass in den kommenden tagen mit schneefall zu rechnen ist. deshalb wäre es vlt von vorteil gewesen sich vorher über die wettersituation zu informieren. wer regelmäßig in diesen höhenlagen unterwegs ist, weiß wie schnell sich das wetter drehen kann. da ist schnee im hochsommer schon lange keine seltenheit mehr.

was könnt ich mich über solche idioten wieder aufregen.... :hammer:
 

regelbert

Der, wo ebbes woiß
Ich denke damit ist alles gesagt!
Das kann man bei jedem Unglück sagen:frown:

Wenn ich bei einem organisierten Rennen starte, würde ich meinen, dass meine Startgebühr auch für eine geordneten Ablauf des Rennens ausgegeben wird. Also bei einem Bergrennen eben auch dafür, dass man bei einem bevorstehenden Wettersturz das Rennen absagt.
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
Das kann man bei jedem Unglück sagen:frown:

Wenn ich bei einem organisierten Rennen starte, würde ich meinen, dass meine Startgebühr auch für eine geordneten Ablauf des Rennens ausgegeben wird. Also bei einem Bergrennen eben auch dafür, dass man bei einem bevorstehenden Wettersturz das Rennen absagt.

So ein Unsinn!

Wenn zwei erwachsene Menschen auf 3.000 Metern durch ungesichertes Gelände bei Schneesturm in Shorts und T-Shirt rennen, kann man ihnen nicht nur eine Mitschuld vorhalten.... die Typen dürfen wählen, Autofahren, Kinder in die Welt setzen, aber bei ihrer Freizeitbeschäftigung sind sie durch den Veranstalter geschützt...???

Gruss
 

hans-wurst

@sitzplatzjubler
Das kann man bei jedem Unglück sagen:frown:

Wenn ich bei einem organisierten Rennen starte, würde ich meinen, dass meine Startgebühr auch für eine geordneten Ablauf des Rennens ausgegeben wird. Also bei einem Bergrennen eben auch dafür, dass man bei einem bevorstehenden Wettersturz das Rennen absagt.


Mein Mitleid hält sich auch arg in Grenzen. Wär man ned in kurzer Hose und T-Shirt die Strecke gelaufen, wäre es wohl ned so arg gekommen. Und dafür kann der Veranstalter nix...



wurst
 

regelbert

Der, wo ebbes woiß
...aber bei ihrer Freizeitbeschäftigung sind sie durch den Veranstalter geschützt...???
Letztes Jahr wurde das Rennen verkürzt (wegen widrigen Wetters). Diesmal wurde das Rennen normal gestartet.

Wenn du dort mitlaufen würdest. Der Veranstalter dir keine Warnung gibt und das Rennen stattdessen ganz normal starten lässt - mußt du dann mit einem Wettersturz rechnen?

Meiner Ansicht nach nicht.
 

regelbert

Der, wo ebbes woiß
Mein Mitleid hält sich auch arg in Grenzen. Wär man ned in kurzer Hose und T-Shirt die Strecke gelaufen, wäre es wohl ned so arg gekommen. Und dafür kann der Veranstalter nix...
Doch - er kann Regeln aufstellen.

Bei Radrennen darf zB nur mit Helm gestartet werden - warum soll der Veranstalter nicht vorgeben, dass man bei einem Bergrennen einen Pulli mitnehmen MUSS?
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
Letztes Jahr wurde das Rennen verkürzt (wegen widrigen Wetters). Diesmal wurde das Rennen normal gestartet.

Wenn du dort mitlaufen würdest. Der Veranstalter dir keine Warnung gibt und das Rennen stattdessen ganz normal starten lässt - mußt du dann mit einem Wettersturz rechnen?

Meiner Ansicht nach nicht.

Eben doch und genau darum geht´s!

Jeder der sich in den Bergen bewegt weiss (bzw sollte wissen), dass es dort zu schnellen Wetterumbrüchen kommen kann.... und wenn der eine Typ wirklich aus dem Allgäu kommt und am Nebelhorn trainiert sollte er´s am Besten wissen...

Aber ich denke das ist Ansichtssache....

Gruss
 

whiteman

Becksteins erste Ehefrau
Doch - er kann Regeln aufstellen.

Bei Radrennen darf zB nur mit Helm gestartet werden - warum soll der Veranstalter nicht vorgeben, dass man bei einem Bergrennen einen Pulli mitnehmen MUSS?

Am Besten wäre es wohl eine Unterschrift am Inntaldreieck zu verlangen, dass dem Reisenden bewusst ist, dass man sich im alpinen Gelände entspprechend verhalten muss... das selbe könnte man dann für Großstädte, Moore, Uferflächen, Wälder usw. in ganz Deutschland einführen! Was sag ich? Deutschland? In ganz Europa!!!

Herr Stoiber Ihr Auftritt!

Gruss
 

hans-wurst

@sitzplatzjubler
Doch - er kann Regeln aufstellen.

Bei Radrennen darf zB nur mit Helm gestartet werden - warum soll der Veranstalter nicht vorgeben, dass man bei einem Bergrennen einen Pulli mitnehmen MUSS?

Das sind alles erwachsene Menschen, die an dieser Veranstaltung teilnehmen.

Zum Vergleich mit Radsport. Bei der Tour de France gibts auch kein Geschwindigkeitslimit von 25 km/h. Eigenverantwortung. Und die Helme machen windschnittiger :zwinker3:


wurst
 

Flash

Bienenkönigin
Letztes Jahr wurde das Rennen verkürzt (wegen widrigen Wetters). Diesmal wurde das Rennen normal gestartet.

Wenn du dort mitlaufen würdest. Der Veranstalter dir keine Warnung gibt und das Rennen stattdessen ganz normal starten lässt - mußt du dann mit einem Wettersturz rechnen?

Meiner Ansicht nach nicht.
Ich hab gestern im Teletext gelesen, dass den Teilnehmern empfohlen wurde die letzten 200 Höhenmeter mit der Bahn zurückzulegen. Wenn die auf die Empfehlung pfeifen und dann mit kurzem Leibchen trotzdem weiter rennen, dann liegt das schon in der Eigenverantwortung der Teilnehmer.
 

regelbert

Der, wo ebbes woiß
Ich hab gestern im Teletext gelesen, dass den Teilnehmern empfohlen wurde die letzten 200 Höhenmeter mit der Bahn zurückzulegen. Wenn die auf die Empfehlung pfeifen und dann mit kurzem Leibchen trotzdem weiter rennen, dann liegt das schon in der Eigenverantwortung der Teilnehmer.
Das ist richtig
 

gary

Bekanntes Mitglied
Ist eigentlich schon erwiesen, dass die Opfer tatsächlich nur in kurzen Hosen und Laufshirt ohne Extraausrüstung bei schlechtem Wetter in die Berge rannten?


Ich kenne Leute, die schon an solchen Extrem-Veranstaltungen teilgenommen haben und habe selber schon an kleineren, im Vergleich dazu harmlosen Bergläufen teilgenommen. In der Regel sind die Teilnehmer sehr gut vorbereitet. Nicht nur in Bezug auf Fitnesszustand sondern auch in Bezug auf Ausrüstung und dem Wissen, was auf sie zukommt.
Windjacke, Handschuhe und Mütze gehören da eigentlich zur Standardausstattung, die man für Notfälle dabei hat.

Beim Start dieses Laufs soll es schon heftig geregnet haben, das schlechte Wetter kam also weder für den Veranstalter noch für Teilnehmer überraschend.
Wer dann tatsächlich noch ohne irgendwelche Zusatzklamotten losläuft und sich nicht dazu durchringen kann, rechtzeitig abzubrechen, ist tatsächlich selber Schuld.
Wobei ich mich auch dann frage, warum die Veranstaltung nicht abgebrochen wurde. Eine lauwarme Empfehlung, für den letzten Abschnitt die Bahn zu benutzen ist mir da zu dünn. Wer es so hoch geschafft hat, will auch finishen und kann evtl. nicht mehr klar oder logisch denken.

Es gibt doch Streckenposten u.ä., warum haben die nicht untauglich ausgerüstete oder besser alle Leute veranlasst umzukehren bzw. zur Bahnstation zu laufen? Da kann man den Veranstalter nicht von aller Verantwortung freisprechen. Immerhin kassiert er auch üppige Startgelder von den Teilnehmern.
 
Zuletzt bearbeitet:

lowi2000

Maailmanmestari
Ist eigentlich schon erwiesen, dass die Opfer tatsächlich nur in kurzen Hosen und Laufshirt ohne Extraausrüstung bei schlechtem Wetter in die Berge rannten?

jep sie haben vorhin Bilder vom Start und auch unterm Lauf gebracht und da waren die meisten mit sommerausrüstung unterwegs. Wobei wenn das Wetter trocken bleibt braucht man auch nicht mehr, da ist lange Kleidung sogar noch schlechter, denn man schwitzt umsomehr (vor allem weiter unten)und ist klatschnass

Der Veranstalter trägt aber duchaus auch ne mitschuld, denn es müssen ja wohl genug Leute beim Ziel für Läuferversorgung, Zeitmessung, streckenposten etc. gestanden haben, und die werden ja mitbekommen haben dass es stark schneit, und ein stückchen unterhalb gab es noch ne Hütte wo die letzt Verpflegungstelle war, und dort hätte man das Rennen abbrechen können und halt den dortigen Stand werten.
 
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