Kann man im Biathlon durch geschicktes Präparieren wirklich Defizite wettmachen? Ernstgemeinte Frage. Man hat vielleicht Vorteile, die Loipe und Schießstand in- und auswendig zu kennen und weiß vermutlich besser als andere Nationen, welches Material hierfür optimal ist. Aber die genauen Wind- und Schneeverhältnisse für Tag X kennt man vorher ja trotzdem nicht.
Ansonsten kann ich immer wieder nur norwegische und deutsche Biathleten bewundern, dass sie die Russen regelmäßig deklassieren und dabei nicht nur ungedopt sondern auch bereit sind, die unangenehme Rolle der moralischen Instanz zu übernehmen. Wo dort ja nicht nur in sehr großem Stil gedopt wird sondern auch beste Trainingsbedingungen herrschen und ein vergleichsweise großes Reservoir an aktiven Biathleten vorhanden ist (scnr)
Ach ich behaupte nicht, dass bei den Norwegern und den Deutschen in der Hinsicht alles supi-dupi ist und würde für keinen Biathleten oder Langläufer - egal welcher Nation - die Hand ins Feuer legen. Bei den Russen ist aber eines extrem auffällig, die schwankenden Laufleistungen in einer Saison. Da gab und gibt es immer wieder Läufer und Läuferinnen, die für 2-3 Wettkampforte zu den besten im läuferischen Bereich zählen und den Rest der Saison aber zwischen Platz 20-30 herumdümpeln und auf die besten 1-2 Minuten verlieren. Ganz abgesehen von den vielen nachgewisenen Fällen und vor allem auch immer wieder Athleten, die mit zu hohen Blutwerten mal ausgebremst werden, wie Tcherezov oder Vylegshanin.
Ich habe keine Ahnung, ob eine Neuer clean ist oder nicht, aber sie war schon in der jugend läuferisch haushoch überlegen und ist konstant top, eine Sleptsova dagegen ist letzte Saison zu Beginn genauso schnell gewesen und dann zwischen durch auf 10 Km anderthalb Minuten langsamer. Auch eine Gössner war schon immer schnell. Und was die technik betrifft und davon versteht meine bessere Hälfte als ehemalige Jugend-Kader-Läuferin der DDR wirklich etwas, sind eben auch Neuer und Gössner mit die besten im Feld.