Norwegische Saisoneröffnung in Beito - Ein erster Eindruck
Traditionell eröffnen die Norweger eine Woche vor dem Weltcup-Start ihre Saison in Beitostølen mit einem nationalen Meeting mit ein paar ausländischen Farbtupfern und dem Program 10/15km F, Sprint und 10/15km C.
Bei den Skatingrennen waren die beiden besten aus Norwegen nicht dabei. Marit Bjørgen wusste vor dem Rennen, dass sie krank ist, Petter Northug erfuhr es während des Rennens. Bei den Damen lief da Therese Johaug allen davon, während bei den Herren die Farbtupfer dominierten. Alexander Legkow gewann vor den beiden russischen Superjunioren Sedow und Below. Opa Geir Ludwig Aasen war der einzige, den die Russen als 4. in ihre Phalanx hineinließen. Betretene Gesichter in Norwegen und Beteuerungen, das bedeute alles nichts, wichtig wäre nur die WM. Auch die hochgelobten Biathleten spielten keine Rolle.
Beim Sprint war man weitestgehend unter sich und sonnte sich in seiner eigenen Qualität als weltbestes Sprintland. Nur bei den Damen kam Vesna Fabjan aus Slowenien auf den 2.Platz hinter Maiken Kaspersen Falla, die sich auf dem Weg in die Seniorklasse befindet. Ob das nun unbedingt ein Zeichen von Stärke ist, weiß ich nicht.
In den klassischen Rennen waren die Störenfriede aus dem Osten nicht dabei, dafür aber eine wiedergenesene Marit Bjørgen, die keinen Zweifel ließ, wer die Königin von Beito ist. Nachdem sie nach 2km beireits mit fast 30s führte, ließ sie es etwas ruhiger angehen und gewann "nur" mit einer knappen Minute vor Therese Johaug und Vibeke Skofterud, die ihrerseits wiederum eine Minute vor dem Rest waren. Toll für Marit Bjørgen, für den norwegischen Frauenlanglauf ein katastrofales Ergebnis. Wenn man annimmt, dass Bjørgens keineswegs optimaler Lauf international in der Spitze landet, dann sind die nächsten beiden vielleicht in dem 15.-20. und der Rest ausserhalb der Weltcuppunkte.
Ein ähnliches Bild bei den Herren wenn auch mit geringeren Abständen. Martin Johnsrud Sudnby, der immer in Beito gewinnt, eine halbe Minute vor Eldar Rønning und der wiederum eine halbe Minute vor dem Rest. Alle waren zufrieden mit sich selbst, den Ski und der Welt an sich. Ich bin nicht sicher, wie viel Grund sie dazu hatten.
Was das alles wert ist, werden wir an den nächsten beiden Wochenenden in Gällivare und Kuusamo sehen. Furchterregend für die anderen dürfte das, was die Damen und Herren in Rot geboten haben, nicht sein, insbesondere, wenn man bedenkt, wie sie bei dem einzigen Rennen mit echter internationaler Herausforderung von den Russen auseinandergenommen worden sind. Ausnahme vielleicht Marit Bjørgen und die Sprintherren, deren Resultat schwer zu bewerten ist.