Triathlon

lowi2000

Maailmanmestari
Wie du sicher auch mitbekommen hast, hat Frodeno die anwesende hochkarätige Konkurrenz um über 20 Minuten deklassiert. Darunter den Vorjahressieger, Nr. 3 der ewigen deutschen Bestenliste, der sogar etwas langsamer war, als bei seinem Sieg letztes Jahr. Wo er mit einem im Vergleich zu Frodeno Schneckenrennen immerhin auch das bis dahin siebtschnellste Rennen aller Zeiten schaffte.

Dass er dieses Jahr geringfügig langsamer war, als 2015 kann natürlich persönliche Ursachen haben.
Unterm Strich bleibt aber festzuhalten, dass auch alle anderen anwesenden Weltklasseathleten mehr oder weniger in letzter Zeit normale Zeiten absolvierten und nur Frodeno mit 20 Minuten Vorsprung vor dem Zweiten komplett aus dem Rahmen fiel. Vielleicht galten die perfekten Bedingungen nur für ihn

Also extrem hochklassig fand ich die Konkurrenz jetzt nicht. Es waren nur zwei Top 10 Athleten (Butterfield, Cyriel) von der letztjährigen WM dabai. Frommhold im Vergleich war letztes Jahr in Roth 1, auf Hawaii dann 52! mit ner Stunde Rückstand auf Frodeno, Skipper war letztes Jahr auf Hawaii 13 mit 20min Rückstand.
Gerade bei einer Langdistanz hast bei nem normalen Rennen schnell mal 10 min Zeitunterschied, so enge Rennen wie in FFM dieses Jahr gibt es selten. Außnahme Hawaii, wo wirklich ALLE Top Athleten am Start sind - die gehen sich aber sonst aus dem Weg.

Bei den Age Groupern war das Niveau heuer aber schon höher. Um in die ersten 50 zu kommen brauchte man eine 10min schnellere Zeit. Und von den Leuten die ich kenne die dabei waren, waren die meisten auch 10-15min schneller als letztes Jahr.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Nächstes Jahr (13.08) findet in Hamburg nen Ironman statt. Wenn's nen 70.3 wäre könnt ich glatt in Versuchung kommen (wenngleich ich selbst da derzeit von nem Finish meilenweit entfernt bin).
 

Benjamin

Bekanntes Mitglied
Nächstes Jahr (13.08) findet in Hamburg nen Ironman statt. Wenn's nen 70.3 wäre könnt ich glatt in Versuchung kommen (wenngleich ich selbst da derzeit von nem Finish meilenweit entfernt bin).

Nein, ist die volle Distanz.

A propos 70.3: in Wiesbaden wurde er dieses Jahr wohl zum letzten Mal ausgetragen, weil man für 2017 keine Schwimmlocation auftreiben konnte :frown:
 

gary

Bekanntes Mitglied
Nächstes Jahr (13.08) findet in Hamburg nen Ironman statt. Wenn's nen 70.3 wäre könnt ich glatt in Versuchung kommen (wenngleich ich selbst da derzeit von nem Finish meilenweit entfernt bin).

Wieso denn unbedingt Hamburg? Schöne 70.3 Strecken gibt es doch auch in Österreich oder Schweiz. In und am Zürichsee könnte ich z.b. empfehlen.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Wieso denn unbedingt Hamburg? Schöne 70.3 Strecken gibt es doch auch in Österreich oder Schweiz. In und am Zürichsee könnte ich z.b. empfehlen.

Kann schon sein, dass die schön sind. Nur hasse ich bergige Strecken d.h. bergauf macht mir nichts aus, mit bergab habe ich meine Probleme. Und wenn dann noch der Wettkampfstress mit 2000 Leuten auf der Strecke die an mir vorbeibreschen dazukommt (Damen starten zumeist ja in der 1. Startgruppe) und ggf. noch Sauwetter mit nasser Straße. Nein Danke. :frown:

Wenn ne MD dann nur ne nahezu flache und da bleiben nur Podersdorf bzw. Erlangen übrig.
 

lowi2000

Maailmanmestari
War eigentlich sinnlos. Selbst wenn es sich aufgrund den Platzierungen für Brownlee theoretisch noch ausgehen hätte können, hätte es aufgrund der Regularien (Annahme fremder Hilfe) auf JEDEN Fall ne Disqualifikation geben müssen.

Es sei denn die ITU hätte da in der World Series wieder ne andere Regelung. Aber normalerweise bei jedem Wald- / Wiesentriathlon ist die Annahme fremder Hilfe (dazu zählt auch das Reichen von Verpflegung, Pannenhilfe beim Radfahren etc.) verboten. Beim Karlsfeld Triathlon letztes Jahr, wo ich gestartet bin, gab es einen ähnlichen Fall. Da ist der Sieger 10m vor der Ziellinie auch zusammengebrochen und quasi in die Hände der nebenbeistehenden Cheerleederinnen gestürzt, die ihn wieder hochgezehrt und ins Ziel geschupft haben. Der ursprünglich zweite hat dagegen erfolgreich Protest eingelegt.
Es kann zwar jetzt sein, dass die Hilfe des Bruders nicht als Hilfe von außen gewertet werden dürfen (zumindest das Teilen einer Wasserflasche unter Athleten ist erlaubt) aber J.B ist ja zuerst in die Hände eines Helfers gefallen, ehe ihn sein Bruder in Schlepptau genommen hat.
 
War eigentlich sinnlos. Selbst wenn es sich aufgrund den Platzierungen für Brownlee theoretisch noch ausgehen hätte können, hätte es aufgrund der Regularien (Annahme fremder Hilfe) auf JEDEN Fall ne Disqualifikation geben müssen.

Es sei denn die ITU hätte da in der World Series wieder ne andere Regelung. Aber normalerweise bei jedem Wald- / Wiesentriathlon ist die Annahme fremder Hilfe (dazu zählt auch das Reichen von Verpflegung, Pannenhilfe beim Radfahren etc.) verboten. Beim Karlsfeld Triathlon letztes Jahr, wo ich gestartet bin, gab es einen ähnlichen Fall. Da ist der Sieger 10m vor der Ziellinie auch zusammengebrochen und quasi in die Hände der nebenbeistehenden Cheerleederinnen gestürzt, die ihn wieder hochgezehrt und ins Ziel geschupft haben. Der ursprünglich zweite hat dagegen erfolgreich Protest eingelegt.
Es kann zwar jetzt sein, dass die Hilfe des Bruders nicht als Hilfe von außen gewertet werden dürfen (zumindest das Teilen einer Wasserflasche unter Athleten ist erlaubt) aber J.B ist ja zuerst in die Hände eines Helfers gefallen, ehe ihn sein Bruder in Schlepptau genommen hat.

Der Protest des spanischen Verbands wurde abgewiesen.Bei Annahme und Disqualifikation wäre ein anderer Spanier Zweiter in den Worldseries geworden.
Es wurde auch als Regelkonform durch den Internationalen Verband bestätigt.

Hier war das Ganze heut nen Thema in den Sportmedien. Die einen sprachen von einer phantastischen Geste des Bruders, die Anderen von Pfusch.

Ich gehöre zu zweiteren...und da spielt die Nationalität keine Rolle. Für mich ist der Held übrigens ein ganz Anderer.

Ausgangsposition

- Der Spanier Mola geht mit einen Vorsprung in den letzten Worldseries-Wettbewerb.
- Der kleine Brownlee-Bruder kann als einziger noch den Spanier überholen. Dazu muss er,

a. Als Sieger durchs Ziel kommen und Mola 4. oder schlechter plazieren, oder
b. Zweiter werden und Mola 6. oder schlechter plazieren.

Gleich von Beginn erarbeiten sich die beiden Brüder einen Vorsprung (auf mögliche Behinderungen des Spaniers beim Schwimmen, durch den älteren Brownlee-Bruder gehe ich nicht ein).

Die Brüder "verhandeln" sich eine Gruppe und ziehen davon. Auch dies verstehe ich, bedarf es ja Anderer Teilnehmer um den Platz-Puffer aufzustellen.

Beim Laufen kämpft sich der Spanier auf den 5. Platz.... somit braucht Brownlee junior den Sieg.

Er zieht von den beiden ihn noch begleitenden Läufern davon und läuft in Richtung Sieg. Sein Bruder bleibt beim Südafrikaner und sichert das Hinterfeld.

Und nun kommt der Einbruch. Er ist K.O.

Sein Bruder lässt den Südafrikaner ziehen, zerrt den Junior ins Ziel und wirft ihn als 2. über die Ziellinie. Man hofft und rechnet mit einem 6. Platz des Spaniers.

Für mich, klarer Pfusch und grob unsportlich, denn es handelt sich um eine Einzelsportart.

Un nun kommt der für mich wahre Held des Rennens und Vertreter des FairPlay ins Spiel.
Es handelt sich um den zweiten Südafrikaner, Murray, der hinter den beiden Brüdern lief und sich dieses "Spektakel" live anschauen konnte.

Wie man im Video sehen kann, bleibt er vor der Ziellinie stehen und wartet auf die Verfolger.
Erst als er sieht daß Mola 5. wird und domit die Worldseries holt, springt er kurz vor ihm über die Ziellinie.

Zusammenfassend:
Was in vielen Medien als uneigennütiziges Opfer des einen Brownlee-Bruders vermittelt wird, war für mich Pfusch.

Murray ist für mich der wahre Sieger. Fair Play total !!!
 

gary

Bekanntes Mitglied
..., hätte es aufgrund der Regularien (Annahme fremder Hilfe) auf JEDEN Fall ne Disqualifikation geben müssen.

Ne, das wurde nach dem spanischen Protest ja auch offiziell als regelkonform festgestellt und auf Appendix K, Regel 7 verwiesen.
Fremde Hilfe ist verboten, außer von anderen Athleten, Rennoffiziellen und technischen Offiziellen.

ErsGöttlek schrieb:
Für mich, klarer Pfusch und grob unsportlich, denn es handelt sich um eine Einzelsportart.

Un nun kommt der für mich wahre Held des Rennens und Vertreter des FairPlay ins Spiel.
Es handelt sich um den zweiten Südafrikaner, Murray, der hinter den beiden Brüdern lief und sich dieses "Spektakel" live anschauen konnte.

Dann solltest du bei deiner Fairplay-Argumentation aber auch berücksichtigen, dass der Südafrikaner ein Trainingsfreund des Spaniers sein soll, auf den er gewartet hat. Also evtl. genauso taktisch vorging, wie die nicht nur die Brownlees das machen.

Immerhin sehen die Bilder so aus, als wenn auch die Brownlees menschliche Schwächen haben. Wer hätte das gedacht :eek:

Der Kollaps im Zielbereich erinnerte mich ein wenig an den Olympiamarathon 1984. Nur dass die Schweizerin aus letzter eigener Kraft ins Ziel torkelte und es dort auch lediglich ums Finishen, aber nicht um Weltcups ging

https://www.youtube.com/watch?v=h5gapRu1bbU
 
Dann solltest du bei deiner Fairplay-Argumentation aber auch berücksichtigen, dass der Südafrikaner ein Trainingsfreund des Spaniers sein soll, auf den er gewartet hat. Also evtl. genauso taktisch vorging, wie die nicht nur die Brownlees das machen.

Ich habe schon selbst gesagt, daß ich Taktieren bei Rennen als durchaus normal empfinde.
Wie oft erinnere ich mich z.B. an einen Indurain, der oftmals mit Bergspezialisten einen Angriff fuhr, und diese dann am Ziel gewinnen lies, weil er sein eigentliches Ziel (Gesamtwertung) erreicht hatte.

Da gibbets nix zu Beanstanden.

Und auch wenn die Regelaufsteller es als regelkonform ansehen, ist dies höchst zweifelhaft, denn beim Triatlon handelt es sich schlicht und einfach um einen Ausdauer-Sport... und ein K.O./Einbruch ist Teil davon.

Zu Murray: Mir war bekannt daß er Trainingspartner des Mola war. Dies ändert aber nichts an der Aktion selbst, denn er spielt ja bei einer solchen Aktion mit seinem eigenen Ergebnis, Sponsoren-Verträgen, etc.
Und klar hat die Freundschaft da mitgespielt. Er hat halt gesehen, daß die Brownlees auf Team machen (wie übrigens bei fast Allen Wettbewerben) und zwar in einer zweifelhaften Art.

Mir wäre es ja lieber gewesen er hätte sie noch überholt - Aber dann wäre er ganz bestimmt zur Zielscheibe geworden (Frei nach dem Motto: Wie kann man einen solchen Akt der brüderlichen Liebe nur so zerstörten).

Also machte er es genauso wie die beiden Taktierer und hielt sich aus dem ganzen raus.
Er wartete und schaute wer als nächstes kommt. Und es war halt der Spanier (der übrigens als 11. in die Rennphase gestartet war). Somit hatte er, keinen Einfluss auf die "Liebes-Farce" der Brownlees.

Für mich ist dies Fair-Play und verdient meinen Respekt.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Ne, das wurde nach dem spanischen Protest ja auch offiziell als regelkonform festgestellt und auf Appendix K, Regel 7 verwiesen.
Fremde Hilfe ist verboten, außer von anderen Athleten, Rennoffiziellen und technischen Offiziellen.

Eben nicht:

Paragraph 2.1.XIII

Athletes will:...
Compete without receiving assistance other than from event personnel and officials;

Hier müsste dann eigentlich auch other athletes stehen.

Zudem steht in irgendeinem Passus (wurde in nem Triathlonforum so erörtert), dass in der abschließenden Disziplin nur die Gehen und Laufen erlaubt sei. Gezogen bzw. geschubst werden falle da nicht drunter.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Zudem steht in irgendeinem Passus (wurde in nem Triathlonforum so erörtert), dass in der abschließenden Disziplin nur die Gehen und Laufen erlaubt sei. Gezogen bzw. geschubst werden falle da nicht drunter.

Ich hasse Regeldebatten in Foren…
"stop and go" steht in der genannten Fundstelle, auf die sich die Offiziellen beziehen. Welche ihr Regelwerk vermutlich etwas besser kennen und intensiver einsteigen als die weitaus meisten Journalisten und Onlinekommentatoren oder es zumindest sollten.

...
Appendix K
7.

Accepting assistance from anyone other than a
Technical Official, race official or other athlete
-
If it is possible to amend and return to the
original situation Stop and go - If not: DSQ

http://www.triathlon.org/uploads/docs/itusport_competition-rules_november2015.pdf

Zu finden auf Seite 179 des Links zum Regelwerk.
btw: 196 Seiten Regelwerk sind schon krass, auch wenn da diverse Varianten enthalten sind.

Da jetzt tiefer einzusteigen, ist es mir nicht wert.

Mich interessiert der Weltcup nicht. Demzufolge habe ich das auch nicht verfolgt und ist mir egal, ob dort ein Brownlee, Spanier, Südafrikaner oder sonstwer gewinnt.
Das einzige, was ich vom gesamten Weltcup gesehen habe, ist Göttleks Link zum fraglichen Zieleinlauf.
Auch wenn Verbände und Funktionäre immer mit gebotener Skepsis zu betrachten sind, sollten deren Schiedsleute regelfest sein.

Die Szene an sich, ist halt kurios. Ob sich darüber nun Spanier aufregen oder nicht. Einen Kollaps der absoluten Weltspitze im Zielbereich sieht man selten und noch seltener, dass unmittelbar danach der Bruder kommt, um ihn quasi aufzufangen.
Dass der jüngere showmäßig im Zielbereich den unvorteilhaft aussehenden Schwächling spielte, statt seine Führung die letzten Meter ins Ziel zu retten, dürfte ziemlich unwahrscheinlich sein.
Auch der wartende Südafrikaner gehört zu diesem kuriosen Gesamtbild dazu.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Die deutsche Dominanz beim Ironman auf Hawaii ist ja bemerkenswert.
Jan Frodeno verteidigt mit 3 ½ Minuten Vorsprung seinen Titel vor Sebastian Kienle. Auf Platz 3 Patrick Lange bei seinem Hawaii-Debut. Dazu Andi Böcherer auf Platz 5 und Boris Stein auf Platz 7.
In anderen Nationen wird anscheinend nicht akribisch genug trainiert.

Bei den Frauen eine noch deutlichere Titelverteidigung durch die Schweizerin Daniela Ryf, die den bisherigen Hawaii-Rekord um 5 Minuten verbesserte und mit 25 Minuten Vorsprung gewann.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Für die dt. zwar schön, aber auf den Triathlonsport gesehen schadet die Dominanz wohl mehr.

Mit Ausnahme von van Lieder 2013 haben seit 2004 nur Deutsche oder Australier auf Hawaii gewonnen. Ist dann doch eher ne fade Partie.
Wird also Zeit, dass Gomez und die Brownlees auf die LD wechseln.
 

lowi2000

Maailmanmestari
Ja scheint so. Es gab ja noch einen Fall im Radsportlager (wobei es sein kann, dass der schwer verletzt überlebt hat).
 
Oben