Mal als kleine Interpretationshilfe zur Bilanz auf S. 14 des "Management Reports"
Dort finden sich zum 30.6.2019
"Cash and Cash equivalents" 155,6 Millionen €
./. "Bank Borrowings" 49,8 Millionen €
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Net Cash: 105,8 Millionen €
Das wären "Schulden im engeren Sinne" als Bankguthaben minus Bankkredite salopp gesagt. In diesem Sinne war die Aussage "schuldenfrei" zweifelsfrei richtig.
Da Fußballvereine gern Transfergelder strecken kann man da den Saldo zwischen ausstehenden Einnahmen und Ausgaben gern noch mit einrechnen:
Transfer Receivables: 78,9 Millionen €
./. Transfer Payables: 115,9 Millionen €
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(37,0 Millionen €)
Man schuldete also anderen Vereinen aus Transfers 37 Millionen € mehr als andere Vereine Real Madrid schuldeten.
So wäre man immer noch etwa 68,8 Millionen Euro "im Plus"
Bleibt noch der eher ungewöhnliche Posten
"Wages and salaries payable": Also noch ausstehende Löhne und Gehälter, die in die alte Periode gehören, aber erst später bezahlt werden, wenn ich das richtig im Kopf habe ist das ein Spanien-spezifisches Steuersparmodell Prämien statt Gehalt zu zahlen und sind noch mal 149,5 Millionen Euro an Verbindlichkeiten. Den meinte ich vorhin mit "ungewöhnlichen Spielereien um den Bilanzstichtag". Aber selbst wenn wir das noch voll als "Schulden" verbuchen, wären das vor Corona netto 80,7 MIllionen € Schulden was weder in Relation zum Eigenkapital von 528 Millionen Euro noch im Vergleich zum EBITDA ungewöhnlich hoch wäre. Solider als die FC Bayern Konzernbilanz nach dem Arenabau bis zu den Anteileverkäufen an Allianz und Audi.