Siegen oder fliegen
FUSSBALL: Ohne Punkte fehlen Kurt Jara beim FCK die Argumente
KAISERSLAUTERN (zkk/ffg). Siegen oder fliegen: Für Trainer Kurt Jara gibt es keinen Montag mehr beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, wenn das Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld nicht gewonnen wird.
¸¸Ein Sieg ist Pflicht! Es gibt nichts anderes!" Mit diesen Worten hat sich der 54-Jährige nach der 1:3 (1:1)-Niederlage bei Hannover 96 noch in der AWD-Arena in die Pflicht genommen.
Dass er diese letzte Chance bekommt, hatte René C. Jäggi dem (glücklosen) Österreicher Minuten nach der siebten Saison-Niederlage versichert. ¸¸Geh" in die Pressekonferenz und sag", dass Du am Sonntag auf der Bank sitzen wirst, dass Du am Sonntag unser Trainer sein wirst ", hatte Jäggi dem Coach mit einer fast brüderlichen Umarmung mit auf den Weg gegeben. Die letzte Chance.
¸¸Ich glaube nach wie vor an das Potenzial dieser Mannschaft", versichert Jäggi - ungeachtet des Fehlstarts und der schweren Hypothek von sieben Niederlagen sowie der aufgeheizten Atmosphäre im Umfeld. Jäggi kennt die Sorgen und Ängste der Fans ...
¸¸Jeder weiß es: Drei Punkte müssen her! Ich hoffe, dass die Mannschaft die Botschaft aufgenommen hat, dass sie einen klaren Sieg schafft. Der Abstand zum rettenden Ufer muss verkürzt werden", fordert Jäggi. Und appelliert an die FCK-Fans, die Mannschaft ungeachtet aller Probleme, Schwächen und Enttäuschungen vorbehaltlos zu unterstützen: ¸¸Es geht nicht um Personen, es geht nur um die Sache!"
Nach zwei Spielen Sperre steht gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld nach verbüßter Sperre Dimitrios Grammozis wieder zur Verfügung. Der Heißsporn sprüht vor Ehrgeiz, geriet gestern im Training beim Zweikampf böse und heftig mit Jochen Seitz aneinander. Mit vereinten Kräften wurde ein totaler Eklat abgewendet, Trainer Jara schickte beide Streithähne zum Rundendrehen, um sie etwas abzukühlen. ¸¸Wichtig ist, dass so eine Sache in der Kabine ausgeräumt wird. So was passiert im Fußball, darf sich aber nicht jede Woche wiederholen. Man wird das ansprechen, darf das aber auch nicht überbewerten", sagte Co-Trainer Manfred Linzmaier. ¸¸In unserer Situation liegen die Nerven eben auch blank, wir stehen seit dem ersten Spiel, der Niederlage gegen Nürnberg, unter Druck", beschreibt ¸¸Manni" Linzmaier die prekäre Lage.
¸¸Wir laufen den Punkten, die wir im Spiel gegen Nürnberg verloren haben, noch immer vergeblich nach", klagte Carsten Jancker. Der Stürmer hat das Training wegen Oberschenkelproblemen gestern zehn Minuten früher als die anderen Stammspieler beendet. Mit Janckers Einsatz am Sonntag aber rechnet der Co-Trainer.
¸¸Die Situation ist nicht angenehm, aber ich sehe es wie Kurt Jara: Es geht nicht um Einzelpersonen, es geht um den 1. FC Kaiserslautern", sinnierte Linzmaier. ¸¸Ich leide unter der Situation, das sitzt ganz tief drin. Es ist nicht so, wie"s manche behaupten, die sagen, der FCK würde uns nicht wirklich interessieren, weil wir Fremde sind. Nein, ich identifiziere mich total", beteuerte Jaras Co-Trainer.
¸¸Manni" Linzmaier weiß, dass sein Schicksal mit dem Jaras verknüpft ist. ¸¸Zehn Spiele, sieben Punkte, da hast du keine Argumente", sagte Linzmaier, der sich mit Frau und Tochter sehr wohl fühlt, nette Nachbarn in Mehlingen gefunden hat. ¸¸Wir würde gerne hier bleiben", betonte Linzmaier.
ron.de