St. Pauli bangt um den Einsatz von Boll und Wojcik
Andreas Bergmann fühlte sich gestern an alte Zeiten erinnert. Der ehemals für die Amateure zuständige Trainer des FC St. Pauli leitete mit viel Freude am Nachmittag ein Nachwuchstraining, an dem die vielversprechendsten Talente der A-Jugendlichen und des Amateurkaders teilnahmen. Unmittelbar im Anschluß an die Einheit hatten den Trainer seine Sorgen jedoch schnell wieder eingeholt. Denn die herbstliche Hamburger Witterung hat beim Regionalligisten bereits deutliche Spuren hinterlassen. Die tiefen und matschigen Trainingsplätze sind Fabian Boll zum Verhängnis geworden. Die Verhärtung im Oberschenkel ist bei dem formstarken Mittelfeldspieler wieder aufgerissen. Ob er im morgigen Heimspiel gegen die Amateure von Hertha BSC Berlin (19.30 Uhr, Millerntorstadion) einsatzbereit sein wird, ist derzeit noch unklar. "Wir müssen die letzten Trainingseinheiten abwarten. Erst danach entscheidet sich, ob Fabian wirklich spielen kann", sagt Bergmann.
Neben Boll sorgt sich der Fußball-Lehrer auch um Angreifer Sebastian Wojcik. Der bislang erfolgreichste Stürmer der Hamburger hat seinen Muskelfaserriß im Oberschenkel zwar weitestgehend auskuriert und konnte gestern wieder mit der Mannschaft trainieren, scheint nach der Zwangspause jedoch noch Trainingsrückstand zu haben. "Sebastian will Freitag unbedingt spielen. Wir müssen aber vorsichtig sein, daß seine Verletzung nicht wieder aufbricht", warnt der Trainer. Doch auch wenn der Einsatz von Boll und Wojcik gefährdet ist und er am Freitag auf den gelbgesperrten Verteidiger Robert Palikuca verzichten muß, blickt Bergmann dem Duell mit den Hauptstädtern positiv entgegen. "In einem Heimspiel am Millerntor, dazu noch bei Flutlicht, ist es auf jeden Fall möglich, gegen die Hertha drei wichtige Punkte zu holen."
Gleichzeitig warnt der Trainer jedoch vor der Spielstärke der Herthaner. "Die Berliner sind derzeit gut drauf, haben lange nicht verloren. Wir dürfen Respekt, aber keine Angst haben." jwo