Der 1. FC Kaiserslautern enttäuscht beim 0:0 gegen Wolfsburg - Quiroga sieht in der 49. Minute Gelb-Rot
Torlos, traurig, tranfunzelig
Kaiserslautern (cka). Wer einen guten Kick sehen wollte, war im Fritz-Walter-Stadion gestern nicht unbedingt gut aufgehoben. Der 1. FC Kaiserslautern war gegen den VfL Wolfsburg, der 41 Minuten lang nur zehn Mann auf dem Platz hatte, nicht in der Lage, aus der numerischen Überlegenheit einen Vorteil zu ziehen. Die Partie endete 0:0.
Wolfsburgs Trainer Erik Gerets durfte sich bei seiner Rückkehr zurecht als moralischer Sieger einer Begegnung fühlen, die nach der gelb-roten Karte Facundo Quirogas wegen wiederholten Foulspiels in der 49. Minute aus FCK-Sicht enttäuschend verlief. FCK-Trainer Kurt Jara hatte der gleichen Elf, die in Hamburg unglücklich mit 1:2 verloren hatte, das Vertrauen geschenkt. Aber es wurde nur bedingt zurückgezahlt. Fazit: torlos, traurig, tranfunzelig.
Die ersten Minuten der Partie machten klar, dass Wolfsburg auf der Suche nach seiner Stärke der Hinrunde war. Drei Spitzen? Die gibt"s in Wolfsburg, wenn überhaupt, nur noch zuhause zu sehen. Nationalspieler Thomas Brdaric blieb erst mal auf der Bank. Gerets wollte, wie er später erklärte, zu der Taktik zurückkehren, die ihm am Anfang geholfen hatte. „Das war schade für Thomas, aber wichtiger ist, dass die Mannschaft gut stand", meinte Gerets. Jara ärgerte, dass die „Roten Teufel" spielerisch keine Mittel fanden und ihr Heil zu oft in langen Bällen suchten. Die Lauterer hatten mitunter gute Szenen. Vor allem wenn Ciriaco Sforza in seinem Jubiläumsspiel gute Ideen einstreute, wurde der FCK gefährlich. Zweimal schickte der Schweizer Halil Altintop auf die Reise, doch einmal wurde der FCK-Stürmer von Quiroga (29.), einmal von Patrick Weiser (36.) gestoppt.
Seine beiden besten Chancen hatte der FCK aber zu Beginn und am Ende der Partie. In der dritten Minute fand eine kluge, allerdings nicht leicht zu nehmende Flanke ihren Adressaten, doch Ioannis Amanatidis, der einen Tick schneller als Kevin Hofland war, drückte den Ball rechts am Tor vorbei. Besiegelt wurde der Abnutzungskampf mit einer Möglichkeit von FCK-Kapitän Timo Wenzel, der von halbrechts aber Wolfsburgs Kapitän Simon Jentzsch anschoss.
Dazwischen lagen 90 Minuten, in denen Wolfsburg die klareren Chancen hatte - und zwar in Unterzahl. Aber wenn das Selbstvertrauen dann mal nicht mehr so richtig da ist ... Dann haut ein Martin Petrov nach einem Traumpass Andres D"Alessandros allein vor FCK-Torhüter Thomas Ernst die Kugel eben übers Tor (55.). Und dann tritt ein Pablo Thiam nach einem Doppelpässchen mit Petrov im Strafraum am Ball vorbei (58.). Schließlich schießt ein das Wolfsburger Spiel kontrollierender Miroslav Karhan eben FCK-Keeper Thomas Ernst an (69.).
Die späten Einwechslungen Kamil Kosowoskis und Ferydoon Zandis für Jochen Seitz und Sforza brachten nichts, es kamen keine neuen Impulse. In die Rolle des Ballverteilers rutschte nach Sforzas Auswechslung D"Alessandro-Schattenmann Thomas Riedl, der in der 61. Minute Amanatidis perfekt anspielte, doch der scheiterte mit einem Kopfball an Jentzsch. Am Ende gehörte die Hauptrolle in dem Gestochere, in dem Senor D"Alessandro, der eher ein „Fallessandro" war, gerne den Platzverweis seines Bewachers provoziert hätte, Schiedsrichter Peter Sippel. „Der Schiedsrichter hat zu dem Spiel gepasst", meinte Ernst. Dem ist nichts hinzuzufügen.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Ernst - Lembi, Hertzsch, Wenzel, Blank - Riedl - Seitz (69. Kosowski), Sforza (69. Zandi), Engelhardt - Amanatidis, Altintop
VfL Wolfsburg: Jentzsch - Rytter, Quiroga, Hofland, Weiser - Thiam, Schnoor - Karhan, D"Alessandro, Petrov - Klimowicz
Gelbe Karten: Engelhardt (5), Hertzsch (5), Lembi (4), Riedl (5/1) - Petrov (5/1), Rytter (2), Thiam (2) - Gelb-Rote Karte: Quiroga (49.) - Beste Spieler: Sforza, Riedl, Ernst - Jentzsch, Karhan - Zuschauer: 31.033 - Schiedsrichter: Sippel (München).
ron.de