Mopo 25.09
Macht die Berliner platt!
[font=Verdana,Arial,Helvetica,Sans-Serif]SIMON BRAASCH
[/font]
[font=Verdana,Arial,Helvetica,Sans-Serif]Gegen die Hertha geht es für Toppmöller schon um ALLES[/font]
[font=Verdana,Arial,Helvetica,Sans-Serif]
Was wurde in den vergangenen Tagen nicht alles so erzählt. HSV-Kapitän Daniel van Buyten erklärte der Hertha den "Krieg", sein Berliner Kollege Zecke Neuendorf fühlte sich daraufhin genötigt, dem Belgier einen Arztbesuch zu empfehlen (die MOPO berichtete). Und über allem steht die Trainerfrage. Ganz Hamburg redet über Klaus Toppmöller - und zerbricht sich seinen Kopf. Wird Zeit, dass endlich gespielt wird, oder? Morgen (17.30 Uhr) gibts für den HSV nur noch eines: Macht die Berliner platt!
Toppi selbst sollte am meisten darauf brennen, dass sein Team (gerade für ihn) die Kastanien aus dem lodernden Feuer holt. Es erstaunt, dass ausgerechnet der Trainer die erzürnten Hamburger und Berliner Gemüter zu beruhigen versucht. Und es spricht für ihn. Mit van Buytens Wortwahl etwa kann auch Toppi nichts anfangen. "Fußball hat nichts mit Krieg zu tun", so der 53-Jährige. "Aber Daniel ist Ausländer. Er spricht sehr gutes Deutsch, versteht aber längst nicht alles. Er wollte nur sagen, dass morgen die Fetzen fliegen müssen."
Ob die Beschwichtigungsversuche aber auch erhört werden? Van Buyten jedenfalls hat sich Neuendorfs Aussagen in den Spind gehängt. Und zu Joe Simunic' Aussage, der Belgier habe ihm während eines Länderspiels mal hinter dem Rücken des Schiedsrichters eine verpasst, sagt der Käpt'n lediglich: "Kann sein, dass da was war. Er lag dann eben dort." Seine Interpretation der Dinge: "Ist doch gut, wenn die Berliner so viel reden. Das zeigt nur, dass sie Angst haben."
Der HSV gegen die Hertha. Da ging es eigentlich immer richtig zur Sache. Und nichts deutet darauf hin, dass es diesmal anders kommen dürfte. Dass ein Großteil der Hamburger Profis hinter Klaus Toppmöller steht, ist bekannt. Selbst diejenigen, die gern häufiger zum Einsatz kommen würden, respektieren die authentische Art ihres Trainers - und fragen sich, ob es ihnen unter einem anderen Coach wirklich besser ergehen dürfte. Doch alle großen Reden sind nutzlos, wenn auch morgen das Ergebnis nicht stimmen sollte. Es gilt als sicher, dass der HSV dann die Reißleine ziehen würde.
Erneut geht Toppi hohes Risiko. Nimmt erstmals in einem Bundesligaspiel einen gesunden Sergej Barbarez aus der Stammelf. Baut auf den zuletzt untergetauchten Naohiro Takahara im Angriff. Und ändert die Mannschaft im Vergleich zum Lautern-Spiel (1:2) auf insgesamt drei Positionen. "Völlig normal" sei das, doziert er, "nur bei uns wird immer mit dem Finger darauf gezeigt". Doch die Antwort ist, wie bei allen Kritikpunkten, die seit Wochen in Richtung des Trainers abgefeuert werden, stets die gleiche: Weil der Erfolg bislang ausblieb.
Eine Chance bleibt Toppmöller noch, die Trendwende einzuleiten. Selten war er von seiner Mannschaft derart abhängig. "Er kennt die Gepflogenheiten und weiß, dass er bei ausbleibendem Erfolg das schwächste Glied in der Kette ist", erklärt Raphael Wicky. "Aber wir wollen und müssen gewinnen. Für uns, den Trainer und den Verein." Ran an die Berliner!
So will der HSV spielen: Pieckenhagen - Schlicke, van Buyten, Reinhardt - Wicky, Jarolim, Boulahrouz, Rahn, Moreira - Mpenza, Takahara
[/font]