Da viele Regionalligaclubs über fehlende Zuschauereinnahmen klagen und die TV-Situation unbefriedigend ist kommen jetzt wieder Forderungen nach einer 3. Profiliga bzw. ggf. auch einer eigenen Reserveliga auf:
Aufstand der Kleinen gegen den DFB
Die Kassen sind leer, Zuschauer bleiben bei den meisten Vereinen aus, Spieler kicken teilweise für einen Hungerlohn. In der Regionalliga ist der Teufel los. Viel Clubs haben die Schnauze voll.
Aufstand gegen den DFB!
„In dieser Form hat die 3. Liga keinen Bestand. Es wird kaum einen Verein geben, der schwarze Zahlen schreibt.“ sagt Lübecks Geschäftsführer Jürgen Springer.
Im Oktober wird es ein Treffen der Traditionsclubs geben. Der Ort steht noch nicht fest. Ihre Teilnahme haben Lübeck, Osnabrück, St. Pauli, Braunschweig und Kiel schon angekündigt.
Es geht vor allem um die Amateurteams der Bundesligisten.
Gleich sieben davon spielen in der Regionalliga Nord. Sie können nicht aufstiegen, nur Spielverderber für andere Mannschaften sein.
Zudem gibt es vom DFB Sonderrechte für den Bundesliga-Nachwuchs. Springer: „Wenn z.b. ein Sergej Barbarez in der Bundesliga Gelb-Rot sieht, darf er in der nächsten Woche bei den Amateuren für den HSV spielen“.
Springer weiter: „ Hamburgs Talent Mustafa Kucukovic stürmte am Sonnabend in Stuttgart – und schoß am nächsten Tag einen Treffer für die Amateure gegen Dortmund. Wenn bei uns ein Spieler eine Minute Regionalliga spielt, darf er am nächsten Tag nicht in unserer 2. Mannschaft ran. Das ist nicht gerecht.“
Im Oktober geht es auch um eine andere DFB-Regelung. Sechs U24 Spieler (zwei davon müssen zudem U21 spielen können) muss jeder Verein in seinem Kader haben. Für die Bundesligisten mit ihren Talentschuppen kein Problem. Für alle anderen Drittligisten schon.
Die Amateure der Bundesligisten sind allen Klubs ein Dorn im Auge. Springer: „Für unsere Fans sind die Clubs einfach nicht attraktiv. Die Anhänger bleiben weg, wir haben weniger Einnahmen“
…
Lübeck ist kein Einzelfall. Diese Regionalliga ist kaum zu finanzieren. Auch durch die TV Einnahmen von rund 400.000 € nicht. Springer: „dafür müssen wir am Samstag um 14 Uhr spielen. Diese Anstoßzeit kostet uns zusätzlich Zuschauer.“
N3 hatte wegen seiner Regionalliga-Sendung am Samstag auf den frühen Anpfiff bestanden.
Jetzt sagt der TV Mann Carsten Flügel: „Durch die Amateur-Clubs ist unsere Quote schlecht. Die Berichterstattung wird nächste Saison eingestellt.“
Dazu auch Meldungen aus Osnabrück:
Osnabrücks Manager fordert dritte Profiliga
Lothar Gans hat sich vehement für die Einführung einer dritten Profiliga ausgesprochen. Nach Meinung des Osnabrücker Managers herrscht derzeit eine Ungleichbehandlung der Regionalliga-Mannschaften.
Der Ruf nach einer Regionalliga-Reform wird lauter: Der Manager des Zweitliga-Absteigers VfL Osnabrück, Lothar Gans, fordert eine Einführung einer dritten Profiliga in Deutschland. Vor allem die zunehmende Anzahl der Amateuermannschaften von Klubs der ersten Bundesliga, die den Wettbewerb sportlich und wirtschaftlich verzerrten, hält der 51-Jährige für nicht mehr akzeptabel. "Eine eingleisige dritte Profiliga unter dem Dachverband der DFL, das wäre die Lösung", sagte Gans dem Fußball-Magazin "11 Freunde".
Nach Meinung des Osnabrücker Managers herrscht derzeit eine Ungleichbehandlung der Regionalliga-Mannschaften. Die Amateurteams der Bundesligisten seien sportlich im Vorteil, weil sie "durch ihre finanziellen Mittel die absoluten Topleute im Nachwuchs" besäßen und zudem drei Spieler aus der Profi-Mannschaft einsetzen dürften. Die reinen Regionalliga-Klubs müssen sechs Spieler unter 24 Jahren und zwei Spieler unter 21 Jahren im ihrem Kader haben, "aber da bekommen wir natürlich nicht die Spieler der Kategorie A oder B", so Gans.
Fortuna Düsseldorfs Manager Thomas Berthold sieht es ähnlich wie sein Kollege aus Osnabrück, der eine Entwertung der Regionalliga erkannt hat. "Durch die vielen Amateuerteams der Bundesligisten ist die Liga unattraktiv geworden", betont der 39 Jahre alte Weltmeister von 1990 und klagte im kicker: "Mit freiem Wettbewerb hat das nichts mehr zu tun, wenn diese Teams nach Lust und Laune Profis einsetzen. Dadurch können sie einem in die Suppe spucken und über Auf- und Abstieg entscheiden."
VfL-Manager Gans kritisiert zudem, dass die Profi-Klubs mit ihren Regionalliga-Mannschaften zusätzliche Fernseh-Gelder abziehen würden. Angesichts von sieben Amateurteams von Bundesligisten in der Regionalliga Nord "landen 2,3 Millionen Euro nicht in den Kassen der Traditionsklubs im unterklassigen Bereich, sondern direkt auf dem Konto der großen Vereine". Dies sei ein "Unding" klagt Gans, zumal Einnamheverluste auch dadurch entstünden, dass die Amateuerteams "in der Regel keinen einzigen Auswärtsfan mitbringen."
Gans schlägt vor, die Amateurmannschaften der Profi-Klubs analog zu deren Spielplan gegeneinander antreten zu lassen oder sie gleich in einer eigenen Liga zu integrieren. Zugleich kündigte er an, die Traditionsklubs der Regionalliga würden sich demnächst zu einer Interessensgemeinschaft zusammenschließen, die dem deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine dritte Profiliga als Alternative anbieten würde: "Wenn die Herren dann sagen: Och nö!, dann haben wir es wenigstens versucht“
Aufstand der Kleinen gegen den DFB
Die Kassen sind leer, Zuschauer bleiben bei den meisten Vereinen aus, Spieler kicken teilweise für einen Hungerlohn. In der Regionalliga ist der Teufel los. Viel Clubs haben die Schnauze voll.
Aufstand gegen den DFB!
„In dieser Form hat die 3. Liga keinen Bestand. Es wird kaum einen Verein geben, der schwarze Zahlen schreibt.“ sagt Lübecks Geschäftsführer Jürgen Springer.
Im Oktober wird es ein Treffen der Traditionsclubs geben. Der Ort steht noch nicht fest. Ihre Teilnahme haben Lübeck, Osnabrück, St. Pauli, Braunschweig und Kiel schon angekündigt.
Es geht vor allem um die Amateurteams der Bundesligisten.
Gleich sieben davon spielen in der Regionalliga Nord. Sie können nicht aufstiegen, nur Spielverderber für andere Mannschaften sein.
Zudem gibt es vom DFB Sonderrechte für den Bundesliga-Nachwuchs. Springer: „Wenn z.b. ein Sergej Barbarez in der Bundesliga Gelb-Rot sieht, darf er in der nächsten Woche bei den Amateuren für den HSV spielen“.
Springer weiter: „ Hamburgs Talent Mustafa Kucukovic stürmte am Sonnabend in Stuttgart – und schoß am nächsten Tag einen Treffer für die Amateure gegen Dortmund. Wenn bei uns ein Spieler eine Minute Regionalliga spielt, darf er am nächsten Tag nicht in unserer 2. Mannschaft ran. Das ist nicht gerecht.“
Im Oktober geht es auch um eine andere DFB-Regelung. Sechs U24 Spieler (zwei davon müssen zudem U21 spielen können) muss jeder Verein in seinem Kader haben. Für die Bundesligisten mit ihren Talentschuppen kein Problem. Für alle anderen Drittligisten schon.
Die Amateure der Bundesligisten sind allen Klubs ein Dorn im Auge. Springer: „Für unsere Fans sind die Clubs einfach nicht attraktiv. Die Anhänger bleiben weg, wir haben weniger Einnahmen“
…
Lübeck ist kein Einzelfall. Diese Regionalliga ist kaum zu finanzieren. Auch durch die TV Einnahmen von rund 400.000 € nicht. Springer: „dafür müssen wir am Samstag um 14 Uhr spielen. Diese Anstoßzeit kostet uns zusätzlich Zuschauer.“
N3 hatte wegen seiner Regionalliga-Sendung am Samstag auf den frühen Anpfiff bestanden.
Jetzt sagt der TV Mann Carsten Flügel: „Durch die Amateur-Clubs ist unsere Quote schlecht. Die Berichterstattung wird nächste Saison eingestellt.“
Dazu auch Meldungen aus Osnabrück:
Osnabrücks Manager fordert dritte Profiliga
Lothar Gans hat sich vehement für die Einführung einer dritten Profiliga ausgesprochen. Nach Meinung des Osnabrücker Managers herrscht derzeit eine Ungleichbehandlung der Regionalliga-Mannschaften.
Der Ruf nach einer Regionalliga-Reform wird lauter: Der Manager des Zweitliga-Absteigers VfL Osnabrück, Lothar Gans, fordert eine Einführung einer dritten Profiliga in Deutschland. Vor allem die zunehmende Anzahl der Amateuermannschaften von Klubs der ersten Bundesliga, die den Wettbewerb sportlich und wirtschaftlich verzerrten, hält der 51-Jährige für nicht mehr akzeptabel. "Eine eingleisige dritte Profiliga unter dem Dachverband der DFL, das wäre die Lösung", sagte Gans dem Fußball-Magazin "11 Freunde".
Nach Meinung des Osnabrücker Managers herrscht derzeit eine Ungleichbehandlung der Regionalliga-Mannschaften. Die Amateurteams der Bundesligisten seien sportlich im Vorteil, weil sie "durch ihre finanziellen Mittel die absoluten Topleute im Nachwuchs" besäßen und zudem drei Spieler aus der Profi-Mannschaft einsetzen dürften. Die reinen Regionalliga-Klubs müssen sechs Spieler unter 24 Jahren und zwei Spieler unter 21 Jahren im ihrem Kader haben, "aber da bekommen wir natürlich nicht die Spieler der Kategorie A oder B", so Gans.
Fortuna Düsseldorfs Manager Thomas Berthold sieht es ähnlich wie sein Kollege aus Osnabrück, der eine Entwertung der Regionalliga erkannt hat. "Durch die vielen Amateuerteams der Bundesligisten ist die Liga unattraktiv geworden", betont der 39 Jahre alte Weltmeister von 1990 und klagte im kicker: "Mit freiem Wettbewerb hat das nichts mehr zu tun, wenn diese Teams nach Lust und Laune Profis einsetzen. Dadurch können sie einem in die Suppe spucken und über Auf- und Abstieg entscheiden."
VfL-Manager Gans kritisiert zudem, dass die Profi-Klubs mit ihren Regionalliga-Mannschaften zusätzliche Fernseh-Gelder abziehen würden. Angesichts von sieben Amateurteams von Bundesligisten in der Regionalliga Nord "landen 2,3 Millionen Euro nicht in den Kassen der Traditionsklubs im unterklassigen Bereich, sondern direkt auf dem Konto der großen Vereine". Dies sei ein "Unding" klagt Gans, zumal Einnamheverluste auch dadurch entstünden, dass die Amateuerteams "in der Regel keinen einzigen Auswärtsfan mitbringen."
Gans schlägt vor, die Amateurmannschaften der Profi-Klubs analog zu deren Spielplan gegeneinander antreten zu lassen oder sie gleich in einer eigenen Liga zu integrieren. Zugleich kündigte er an, die Traditionsklubs der Regionalliga würden sich demnächst zu einer Interessensgemeinschaft zusammenschließen, die dem deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine dritte Profiliga als Alternative anbieten würde: "Wenn die Herren dann sagen: Och nö!, dann haben wir es wenigstens versucht“