Kaiserslautern: Stürmer Halil Altintop (22) im kicker-Interview - 23.03.2005 14:15
"Lokvenc passt zu mir"
In Lautern durchgestartet: FCK-Stürmer Halil Altintop (22).
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Er startete nach dem schweren Beginn in der Bundesliga endlich durch: Kaiserslauterns Angreifer Halil Altintop (22) spricht im kicker-Interview über seinen Durchbruch auf dem Betzenberg und seine Zukunft.
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kicker: Herr Altintop, Kurt Jara sagt, Sie sind im Moment aus der FCK-Elf nicht wegzudenken. Wie fühlen Sie sich als Stammspieler?
Halil Altintop: Das Gefühl habe ich lange vermisst. Es ist schön, immer wieder aufgestellt, nicht ständig in Zweifel gestellt zu werden, Vertrauen zu spüren.
kicker: Warum läuft es in der Rückrunde so gut für Sie?
Altintop: Ich bin jetzt im Kopf einfach viel weiter.
kicker: Mussten Sie Ihre Spielweise oder ihre Einstellung ändern?
Altintop: Am Können lag's nicht. Ich kam aus der Regionalliga, war 20, hatte Klose und Lokvenc vor mir, dachte, von denen kann ich was lernen. Anscheinend wollte ich zu viel abschauen. Dann merkte ich, so geht's nicht. Mir wurde klar: Du musst so spielen, wie du dich hochgearbeitet hast. Ich bin kein Klose, kein Lokvenc. Ich bin Altintop!
kicker: Welche Anlaufprobleme trafen Sie unvorbereitet?
Altintop: 2003 hatten wir ein Klasseteam. Klose, Lokvenc, Hristov, Tchato und andere. Wir hatten fast nur Nationalspieler. Von den Namen her waren wir besser besetzt als heute. Doch es lief nicht. Der Schub, den ich erhoffte, kam nicht.
kicker: Was haben Sie falsch gemacht?
Altintop: Es lag natürlich auch an mir. Ich wollte einfach zu viel. Normal mache ich mir nicht so viele Gedanken: Ich gehe raus, habe Spaß, will kicken. So weit bin ich jetzt wieder. Das Ergebnis sind meine Leistungen.
kicker: Erik Gerets holte Sie, Kurt Jara formte Sie. Welchem Trainer verdanken Sie mehr?
Altintop: Gerets bevorzugte Klose und Lokvenc. Kaum hatte er angekündigt, dies zu ändern und mir eine Chance einzuräumen, war er weg. Jara brachte mich häufiger. Doch erst jetzt spüre ich richtig, er steht zu mir.
kicker: Klose und Lokvenc gingen, Ioannis Amanatidis und Carsten Jancker kamen als neue Konkurrenten. Was dachten Sie?
Altintop: Ich war enttäuscht. Jeder bescheinigte mir eine tolle Vorbereitung. Beim 1:3 zum Auftakt gegen Nürnberg waren alle schlecht. Doch ich war sofort wieder draußen. Dabei hatte ich besser trainiert als andere, hätte ich weiter spielen müssen.
kicker: Klose, Lokvenc, Jancker, Amanatidis - wer beeindruckt Sie?
Altintop: Lokvenc. Er ist immer anspielbar, kann Doppelpass spielen. Lokvenc passt zu mir.
kicker: Was wäre, wenn Lokvenc zum 1. FCK zurückkäme?
Altintop: Dann wäre ein Konkurrent mehr da. Doch Lokvenc ist ein Spieler, der jedem Team hilft.
kicker: Der 1. FCK will Sie frühzeitig binden. Wann verlängern Sie ihren bis 2006 laufenden Vertrag?
Altintop: Ich bin bereit zu bleiben. Doch es fanden noch keine Gespräche statt.
kicker: Jetzt sind Sie gesetzt, ist Ihr Zwillingsbruder Hamit ohne festen Platz beim FC Schalke 04. Fühlen Sie mit ihm?
Altintop: Hamit schlug 2003 sofort ein. Ich fragte mich oft, warum packe ich das nicht beim 1. FCK. Damals stand mit Jupp Heynckes der Trainer total hinter ihm. Heute ist das bei mir der Fall.
kicker: Betrachten Sie es im Nachhinein als Fehler, getrennt von Hamit ihre Chance in der Bundesliga gesucht zu haben?
Altintop: Das kann man nicht sagen. Allerdings haben wir uns in Wattenscheid gegenseitig hochgezogen. Gemeinsam sind wir stärker!
kicker: Später wollen Sie mit Ihrem Zwillingsbruder wieder zusammenspielen. Beim 1. FCK oder beim FC Schalke?
Altintop: Schwer zu sagen. Das Geschäft ist knallhart. Heute bist du der Superstar, in zwei Wochen bist du wieder aussortiert.
kicker: Nachgehakt: Kommen Hamit und Halil auf Schalke oder in Lautern zusammen?
Altintop: Es wäre für mich reizvoll, mal für einen Ruhrpottklub zu spielen, zum Beispiel für Schalke.
kicker: Wo sehen Sie Ihre Stärken, was müssen Sie verbessern?
Altintop: Ich bin ein flexibler Spieler, der sich anpassen kann.
kicker: Ihre Schwächen?
Altintop: Mein Kopfballspiel. Und ich muss mich noch mehr in den Zweikämpfen behaupten.
kicker: Sie haben als Stürmer erst fünf Mal getroffen. Welchen Toranspruch haben Sie pro Saison?
Altintop: Eine zweistellige Quote. Wenn man als Stürmer erfolgreich sein und weiterkommen will, müssen es mindestens zehn Tore sein.
kicker: Nach langem Zittern, was trauen Sie dem 1. FCK zu?
Altintop: Der UI-Cup ist drin. Über diesen Umweg schaffte mein Bruder mit Schalke schon zwei Mal den Sprung ins internationale Geschäft. Das will ich auch.
Interview: Uli Gerke
"Lokvenc passt zu mir"
In Lautern durchgestartet: FCK-Stürmer Halil Altintop (22).
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Er startete nach dem schweren Beginn in der Bundesliga endlich durch: Kaiserslauterns Angreifer Halil Altintop (22) spricht im kicker-Interview über seinen Durchbruch auf dem Betzenberg und seine Zukunft.
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kicker: Herr Altintop, Kurt Jara sagt, Sie sind im Moment aus der FCK-Elf nicht wegzudenken. Wie fühlen Sie sich als Stammspieler?
Halil Altintop: Das Gefühl habe ich lange vermisst. Es ist schön, immer wieder aufgestellt, nicht ständig in Zweifel gestellt zu werden, Vertrauen zu spüren.
kicker: Warum läuft es in der Rückrunde so gut für Sie?
Altintop: Ich bin jetzt im Kopf einfach viel weiter.
kicker: Mussten Sie Ihre Spielweise oder ihre Einstellung ändern?
Altintop: Am Können lag's nicht. Ich kam aus der Regionalliga, war 20, hatte Klose und Lokvenc vor mir, dachte, von denen kann ich was lernen. Anscheinend wollte ich zu viel abschauen. Dann merkte ich, so geht's nicht. Mir wurde klar: Du musst so spielen, wie du dich hochgearbeitet hast. Ich bin kein Klose, kein Lokvenc. Ich bin Altintop!
kicker: Welche Anlaufprobleme trafen Sie unvorbereitet?
Altintop: 2003 hatten wir ein Klasseteam. Klose, Lokvenc, Hristov, Tchato und andere. Wir hatten fast nur Nationalspieler. Von den Namen her waren wir besser besetzt als heute. Doch es lief nicht. Der Schub, den ich erhoffte, kam nicht.
kicker: Was haben Sie falsch gemacht?
Altintop: Es lag natürlich auch an mir. Ich wollte einfach zu viel. Normal mache ich mir nicht so viele Gedanken: Ich gehe raus, habe Spaß, will kicken. So weit bin ich jetzt wieder. Das Ergebnis sind meine Leistungen.
kicker: Erik Gerets holte Sie, Kurt Jara formte Sie. Welchem Trainer verdanken Sie mehr?
Altintop: Gerets bevorzugte Klose und Lokvenc. Kaum hatte er angekündigt, dies zu ändern und mir eine Chance einzuräumen, war er weg. Jara brachte mich häufiger. Doch erst jetzt spüre ich richtig, er steht zu mir.
kicker: Klose und Lokvenc gingen, Ioannis Amanatidis und Carsten Jancker kamen als neue Konkurrenten. Was dachten Sie?
Altintop: Ich war enttäuscht. Jeder bescheinigte mir eine tolle Vorbereitung. Beim 1:3 zum Auftakt gegen Nürnberg waren alle schlecht. Doch ich war sofort wieder draußen. Dabei hatte ich besser trainiert als andere, hätte ich weiter spielen müssen.
kicker: Klose, Lokvenc, Jancker, Amanatidis - wer beeindruckt Sie?
Altintop: Lokvenc. Er ist immer anspielbar, kann Doppelpass spielen. Lokvenc passt zu mir.
kicker: Was wäre, wenn Lokvenc zum 1. FCK zurückkäme?
Altintop: Dann wäre ein Konkurrent mehr da. Doch Lokvenc ist ein Spieler, der jedem Team hilft.
kicker: Der 1. FCK will Sie frühzeitig binden. Wann verlängern Sie ihren bis 2006 laufenden Vertrag?
Altintop: Ich bin bereit zu bleiben. Doch es fanden noch keine Gespräche statt.
kicker: Jetzt sind Sie gesetzt, ist Ihr Zwillingsbruder Hamit ohne festen Platz beim FC Schalke 04. Fühlen Sie mit ihm?
Altintop: Hamit schlug 2003 sofort ein. Ich fragte mich oft, warum packe ich das nicht beim 1. FCK. Damals stand mit Jupp Heynckes der Trainer total hinter ihm. Heute ist das bei mir der Fall.
kicker: Betrachten Sie es im Nachhinein als Fehler, getrennt von Hamit ihre Chance in der Bundesliga gesucht zu haben?
Altintop: Das kann man nicht sagen. Allerdings haben wir uns in Wattenscheid gegenseitig hochgezogen. Gemeinsam sind wir stärker!
kicker: Später wollen Sie mit Ihrem Zwillingsbruder wieder zusammenspielen. Beim 1. FCK oder beim FC Schalke?
Altintop: Schwer zu sagen. Das Geschäft ist knallhart. Heute bist du der Superstar, in zwei Wochen bist du wieder aussortiert.
kicker: Nachgehakt: Kommen Hamit und Halil auf Schalke oder in Lautern zusammen?
Altintop: Es wäre für mich reizvoll, mal für einen Ruhrpottklub zu spielen, zum Beispiel für Schalke.
kicker: Wo sehen Sie Ihre Stärken, was müssen Sie verbessern?
Altintop: Ich bin ein flexibler Spieler, der sich anpassen kann.
kicker: Ihre Schwächen?
Altintop: Mein Kopfballspiel. Und ich muss mich noch mehr in den Zweikämpfen behaupten.
kicker: Sie haben als Stürmer erst fünf Mal getroffen. Welchen Toranspruch haben Sie pro Saison?
Altintop: Eine zweistellige Quote. Wenn man als Stürmer erfolgreich sein und weiterkommen will, müssen es mindestens zehn Tore sein.
kicker: Nach langem Zittern, was trauen Sie dem 1. FCK zu?
Altintop: Der UI-Cup ist drin. Über diesen Umweg schaffte mein Bruder mit Schalke schon zwei Mal den Sprung ins internationale Geschäft. Das will ich auch.
Interview: Uli Gerke