Hmm, ich muß gestehen, daß ich die Diskussion etwas absurd finde. Jahrelang wurde insbesondere der ARD vorgeworfen, daß sie in Sachen Fußball bei den öffentlich-rechtlichen, die Gebührenzahler nur belasten würde, indem sie einen Overkill hinsichtlich von Übertragungen betreibt. Und meiner Ansicht nach mit recht, denn gerade die ARD schien es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, jeglichen noch so dämlichen Kick im UEFA-Cup zu zeigen. Dem weichen mußten dann in der Regel die politischen Magazine.
Ich bin weiß Gott kein Anhänger der Quotenabhängigen Programmausrichtung in den öffentlich-rechtlichen, aber wenn sie diese schon betreiben, kann ich sehr gut nachvollziehen, daß sie da lieber auf die großen Zugpferde setzen, als auf irgendwelche dubiosen Grottenkicks. Und damit betreiben sie in gewisser Weise auch etwas Imagepolishing gegen Vorwürfe der Zweitklassigkeit. Denn auch wenn nicht jeder Harald Schmidt-Fan ist und auch nicht sein muß, so zählt er halt trotzdem zu den mit Abstand beliebtesten TV-Persönlichkeiten.
In Deutschland ist man diesbezüglich ohnehin viel zu "verwöhnt", da man meint das Recht zu haben alles gezeigt zu bekommen. Letztlich müssen dann immer die öffentlich-rechtlichen herhalten, denn an die entrichtet man Gebühren. Daß aber auch einige Millionen andere Gebühren entrichten, die sich beispielsweise gerade nicht für Fußball generell oder einzelne Spiele im besodneren interessieren, wird dann natürlich ausgeblendet.
Meiner Meinung nach dienen die öffentlich-rechtlichen ohnehin in erster Linie der informationspolitischen Grundversorgung, da gehört Sport auch dazu nicht aber überwiegend, und momentan stellen die Kosten für die Übertragungsrechte an Sportveranstaltungen einen kaum zu vertretenden Anteil des Gesamtbudgets dar, dem allzuoft gute, aber nicht ganz so quotenträchtige Spartenprogramme weichen müssen. Das gleiche gilt für die überproportionale Beteiligung von Kitsch- und Schundveranstaltungen und Filmen in den öffentlich-rechtlichen. Harald Schmidt mag man da gerne auch mit unter bringen.
Hinsichtlich der Übertragung von Sportveranstaltungen im Fernsehen nehme ich daher einen sehr kommerziellen Standpunkt ein. Letztlich handelt es sich um Unterhaltung. Und wer unterhalten werden will soll dafür Zahlen, von demher hätte ich keine Probleme, wenn sich in Deutschland in diesem Punkt tatsächlich ein richtiges Pay-TV durchsetzt. Allerdings werden sich dann einige Umschauen müssen, weil das nicht heißt, das man jedes Spiel zu sehen bekommt, denn so manche Spiele sind einfach unrentabel. Aber na ja, da ist dann doch einfacher zu fordern, daß diese bei den öffentlich-rechtlichen kommen, wofür zahlt man sonst Gebühren...