Hallo zusammen,
wir machen zufällig in der Nähe des Trainingslagers der deutschen Fussballnationalmannschaft Urlaub. Der Weg zu unserem Hotel von Bozen aus führt direkt am Sportplatz vorbei, auf dem die Spieler trainieren. Hier mein Bericht.
Wenn die Spieler am Sportplatz in einem abgedunkeltem Bus ankommen, werden die Wartenden vom Sicherheitspersonal zu Seite gebeten. Der Bus fährt hinter ein Tor, das geschlossen wird. Die Spieler steigen blickdicht so aus dem Bus aus, dass sie nicht zu sehen sind, sie trainieren hinter ebenfalls blickdicht abgehängten Zäunen. In der Lebensmittelindustrie nennt man das eine geschlossene Kühlkette.
Wie ich von anderen Touristen gehört habe, warteten viele Fans vor dem Hotel, in dem die Spieler wohnen. Auch dort das gleiche Verhalten, keine Autogramme, kein Gruß, nicht einmal ein Winken. Eine Ausnahme soll Kißling gewesen sein, der zu den wartenden Fans gekommen ist und Autogramme gegeben hat.
Das angebliche öffentliche Training gestern kann so nicht stattgefunden haben. Wir kamen gerade von Bozen, als das Training zu Ende war. Ich habe kurz angehalten und die Leute gefragt, ob ein öffentliches Training stattgefunden hat. Die Antwort lautete nein, wir durften nicht hinein.
Der Fisch stinkt vom Kopf her. Dass ein 21 jähriger Spieler mit Migrationshintergrund, der vor drei Jahren noch in den Slums von Berlin gespielt hat, nicht weiß, dass es die Fans sind, die sein Gehalt zahlen, ist für mich nachvollziehbar, auch wenn ich kein Verständnis dafür habe. Aber der Trainer sollte es wissen und seinen Spielern Sozialkompetenz abverlangen. Aber mittlerweile ist anscheinend nicht mehr die Mannschaft sondern der Trainer der Star. Oder Bierhoff. Der kam mit dem Mountainbike vorbeigefahren, leicht angewidert, weil der Mob ihm den Weg versperrte. Aber jetzt kennen wir endlich seine Funktion in der Nationalmannschaft: Radfahren - und ich dachte die ganze Zeit Quertreiben.
Wenn man in Südtirol in den Pfingstferien ein Trainingslager abhält, muss man damit rechnen, dass viele deutsche Fans kommen, sonst muss man in die Wüste von Saudi-Arabien fahren, da ist bestimmt keiner. Die Mannschaft, die ich bei der WM unterstütze, heißt Honduras. Die Spieler von Honduras haben in meinem Wohnort Walldorf gezeigt, wie eine WM-Mannschaft ein Trainingslager ohne Arroganz abhalten kann.
wir machen zufällig in der Nähe des Trainingslagers der deutschen Fussballnationalmannschaft Urlaub. Der Weg zu unserem Hotel von Bozen aus führt direkt am Sportplatz vorbei, auf dem die Spieler trainieren. Hier mein Bericht.
Wenn die Spieler am Sportplatz in einem abgedunkeltem Bus ankommen, werden die Wartenden vom Sicherheitspersonal zu Seite gebeten. Der Bus fährt hinter ein Tor, das geschlossen wird. Die Spieler steigen blickdicht so aus dem Bus aus, dass sie nicht zu sehen sind, sie trainieren hinter ebenfalls blickdicht abgehängten Zäunen. In der Lebensmittelindustrie nennt man das eine geschlossene Kühlkette.
Wie ich von anderen Touristen gehört habe, warteten viele Fans vor dem Hotel, in dem die Spieler wohnen. Auch dort das gleiche Verhalten, keine Autogramme, kein Gruß, nicht einmal ein Winken. Eine Ausnahme soll Kißling gewesen sein, der zu den wartenden Fans gekommen ist und Autogramme gegeben hat.
Das angebliche öffentliche Training gestern kann so nicht stattgefunden haben. Wir kamen gerade von Bozen, als das Training zu Ende war. Ich habe kurz angehalten und die Leute gefragt, ob ein öffentliches Training stattgefunden hat. Die Antwort lautete nein, wir durften nicht hinein.
Der Fisch stinkt vom Kopf her. Dass ein 21 jähriger Spieler mit Migrationshintergrund, der vor drei Jahren noch in den Slums von Berlin gespielt hat, nicht weiß, dass es die Fans sind, die sein Gehalt zahlen, ist für mich nachvollziehbar, auch wenn ich kein Verständnis dafür habe. Aber der Trainer sollte es wissen und seinen Spielern Sozialkompetenz abverlangen. Aber mittlerweile ist anscheinend nicht mehr die Mannschaft sondern der Trainer der Star. Oder Bierhoff. Der kam mit dem Mountainbike vorbeigefahren, leicht angewidert, weil der Mob ihm den Weg versperrte. Aber jetzt kennen wir endlich seine Funktion in der Nationalmannschaft: Radfahren - und ich dachte die ganze Zeit Quertreiben.
Wenn man in Südtirol in den Pfingstferien ein Trainingslager abhält, muss man damit rechnen, dass viele deutsche Fans kommen, sonst muss man in die Wüste von Saudi-Arabien fahren, da ist bestimmt keiner. Die Mannschaft, die ich bei der WM unterstütze, heißt Honduras. Die Spieler von Honduras haben in meinem Wohnort Walldorf gezeigt, wie eine WM-Mannschaft ein Trainingslager ohne Arroganz abhalten kann.