Baris Döner-Kebaphaus Frankfurt

Hessebubb_ schrieb:
Ganz abgesehen von den nicht unbedingt optimalen Umständen, in denen Deine Eltern in Deutschland "groß geworden" sind, sehe ich es dennoch nicht zwingend als Entschuldigung an den Status der Indianersprache -wie Du es ausdrückst- abzulegen. Ich will jetzt nicht wieder im großen Stil damit anfangen, dass die Integration ein entsprechend großer Faktor für das Sprachverstädnis ist, kann Dir aber sagen, dass ich in meinem Leben mit Ausländern verschiedenster Abstammungen und Lebensverhältnissen in Kontakt war, meine besten Freunde ebenfalls zu mindestens 50% Ausländer sind und ich bei jenen zumeist beobachten konnte, dass sie nicht durch das reine komprimierte Lernen an sich der deutschen Sprache mächtig wurden, sondern durch das allgemeine Miteinander. Insofern musst Du Dir schon eingestehen, dass man sich als Ausländer in Deutschland nicht damit rechtfertigen kann, dass man aus mangelnder Zeit und fehlendem Zutrauen der Deutschen gegenüber euereins nicht an die deutsche Sprache herangeführt werden kann.

Hesse
Ich kritisiere NICHT Dich wegen irgendeiner Haltung gebenüber Ausländern (also sei da einmal ganz beruhigt)...sondern kritisiere den INHALT des Threads, der an kultureller Ignoranz nur so überläuft...

In Deiner Antwort, steckt bestimmt sehr viel richtiges, doch übersiehst Du einen sehr wichtigen Faktor:

Der Grundgedanke den jeder Ausländer (oder die grosse Mehrheit) bei seiner Einreise in das Gastgeberland hat ist (oder war)...
...irgendwann einmal wieder heimzukehren...
Nomalerweise sogar so schnell wie möglich (der Plan meiner Eltern war zB. 2 Jahre Deutschland...und daraus wurden dann 43 Jahre (!!!) - vor allem wegen der Kinder und Thema Bildung...)

Wenn ich das Thema auf den "Döner-Mann" dieses Threads reduziere:
...solle man sich zum Einen fragen, wann der gute Mann nach Deutschland gezogen ist...dann...
...wieviel Deutsch er lernen konnte (vor allem wenn er, wie Du angibst...von 10-23Uhr in der Döner-Bude steckt)

Zum Anderen, solltest Du den bei Einreise vorhandenen Bildungsgrad berücksichtigen den die 60er und 70er-Ausländer-Generationen hatten die Deutschland besuchten...sprich...schulische Ausbildung...die bei mehr wie einem "nicht vorhanden", bzw. "mangelhaft vorhanden" war (ich kannte in Deutschland eine Menge Bekannte, welche sogar "Analphabeten" waren - Und die sollen Deutsch lernen wenn sie noch nicht mal die eigene Sprache richtig beherrschen?).

Es ist eine Tatsache, daß das "Indianer-Deutsch" durch Reden erlernt wird...und daß Ausländer dieses "Indianer-Deutsch" dann in ihrem Umfang in schriftlicher Form umsetzen....Da steckt nichts anderes dahinter....als mangelnde Sprachkenntniss...


Genau die gleiche Situation wie damals in D, erlebt man heute in ESP, mit den Einwanderern aus Nord-Afrika...Exakt die gleiche. In Konstrast dazu, die Einwanderer aus Latein-Amerika, welche evtl. den gleichen Bildungsgrad wie der Nord-Afrikaner haben...doch alleine schon durch die Sprache...enorme Vorteile.

Ich finde es jedenfalls wunderbar (für mich)...die Geschichte erneut sehen zu können...und aus einer vollkommen Anderen Perspektive...

Beispiel:
Als ich meine Wohnung in Madrid vermieten wollte (letztes Jahr) und ein Schild am Balkon aushing, meldeten sich sogleich 2 Nachbarn (der älteren Generation) und sagten:
"Du vermietest die Wohnung?....Aber bitte nicht an Ausländer...Die sind so laut und machen so viele Probleme..."
Meinen Blick und Antwort auf ein solches Argument kannst Du Dir ja vostellen... :floet:
Ach ja...vermietet habe ich sie dann an 2 dominikanische Frauen (Cousinen)mit 2 Kindern...von denen ich einer gerade mit den Papieren helfe damit sie ihren Ehemann nach Spanien bringen kann...

Zurückkehrend zum Ausgangsthema:
Das Thema "Ausländer" ist weitaus komplexer als das wir es in diesem Forum (oder in diesem Thread) abhandeln könnten.
Nur um es Dir ein wenig einfacher mit dem Verständnis der Sprachproblematik zu machen....Frage:
¿Wieviele Deiner ausländischen Freunde ist die 1. Einwanderer-Generation der jeweiligen Familie?
¿Könnte es nicht sein daß es sich bei einem Großteil dieser schon um die 2. Generation handelt? (so wie Ich - sprich, deutsche Schule, Ausbildung, etc.)

Mal schauen was Du darauf antwortest...Denn ich....hatte ebenfalls sehr viel Umgang mit deutschen Freunden...meine Eltern halt nur sporadischen...

Saludos...
 
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