Icke
Exil-Berliner
Berlins Fußball verträgt auf Dauer nur einen Erstligisten. Das ist die bittere Erkenntnis für die Hauptstadt. Tasmania, Blau-Weiß, TeBe - alle anderen Ex-Bundesligisten verschwanden in der Versenkung. Auch Union, immerhin Pokalfinalist und Europacup-Teilnehmer 2001, droht nun der Absturz ins Nichts.Die Chronik des Berliner Fußball-Untergangs:
Tasmanias Sturz
1965/66 gab der Klub ein einjähriges Gastspiel in der Bundesliga. Platz 18 mit dem Negativ-Rekord von 14:108 Toren und 8:60 Punkten. "Die Mannschaft hatte ihren Zenit schon überschritten", gesteht der damalige Torwart Hans-Joachim Posinski. Tas überlebte das Abenteuer Bundesliga nicht, ging pleite.1973 wurde Nachfolger SV Tasmania Neukölln gegründet. Auf der Homepage steht mit historischem Stolz: "Schlechtester Bundesligist. In allen Sport-Bundesliga-Sendungen präsent". Der Neubeginn startet ganz unten in der C-Klasse. Inzwischen spielt der Klub als Tasmania Gropiusstadt in der Verbandsliga, liegt dort auf Platz 5 hinter BFC Preußen, Germania 88, Köpenicker SC und Lichterfelder FC. Präsident Detlef Wilde: "Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, gehen kein finanzielles Risiko mehr ein."
TeBes Untergang
Zweimal spielten die Veilchen in der Bundesliga - 1974/75 und 1976/77. Jeweils reichte Platz 17 nicht zum Klassenerhalt. Mit Ex-Bundesligatrainern wie Hermann Gerland und Winni Schäfer träumten die Charlottenburger von der Rückkehr ins Oberhaus. Doch die Großmannssucht von Geldgeber Göttinger Gruppe stürzte TeBe ins Verderben. 2000 Lizenzentzug für die 2. Liga. Abstieg bis in die 4. Liga, Insolvenzverfahren. In der Oberliga kämpft TeBe mit 6 Punkten Rückstand als Fünfter verbissen um den Aufstieg in die Regionalliga.Unmittelbar hinter dem BFC Dynamo, dem einstigen Dauermeister der DDR. Die Bundesliga ist längst in weiter Ferne. Ex-Trainer Rainer Zobel: "Dabei hat Berlin das Potential für 3 Erstligisten."
Blau-Weiß ruiniert
1986/87 spielte BW 90 in der Bundesliga. Platz 18 führte zum sofortigen Abstieg. Es begann ein Sturz ins Bodenlose. Daniel Untermann, 25, leitet die Geschäftsstelle von Rechtsnachfolger SV Blau Weiß (derzeit Platz 9 in der Landesliga, 2. Abteilung): "Falsches Management hat den Verein in den Ruin getrieben. Ein Herr Reuber hat seinem Namen damals alle Ehre gemacht. Auf einmal war das ganze Geld weg. Wobei wir mit den Schulden von damals heute ganz oben mitspielen könnten. Das waren nur 3 Millionen Mark."
Untermann weiß, wie es nach unten geht. Und er prophezeit Union das gleiche Schicksal wie Blau-Weiß, TeBe und Tasmania: "Der Verein wird sang- und klanglos absteigen und verschwinden.Auch wenn ich es ihm nicht wünsche. Ich kenne die Alte Försterei, habe dort mal in der Nähe gewohnt. Die Leute dort sind mit Herzblut dabei. Sie tun mir leid. Aber bei Union wurde eine ganze Menge falsch gemacht."
Ex-Hertha-Torjäger und TeBe-Trainer Theo Gries: "Es wäre schade, wenn Union absteigt. Verlierer ist der Berliner Fußball."
Gestern der nächste Schock: Aus im Berliner Verbandspokal - 0:2 bei TeBe verloren...
Tasmanias Sturz
1965/66 gab der Klub ein einjähriges Gastspiel in der Bundesliga. Platz 18 mit dem Negativ-Rekord von 14:108 Toren und 8:60 Punkten. "Die Mannschaft hatte ihren Zenit schon überschritten", gesteht der damalige Torwart Hans-Joachim Posinski. Tas überlebte das Abenteuer Bundesliga nicht, ging pleite.1973 wurde Nachfolger SV Tasmania Neukölln gegründet. Auf der Homepage steht mit historischem Stolz: "Schlechtester Bundesligist. In allen Sport-Bundesliga-Sendungen präsent". Der Neubeginn startet ganz unten in der C-Klasse. Inzwischen spielt der Klub als Tasmania Gropiusstadt in der Verbandsliga, liegt dort auf Platz 5 hinter BFC Preußen, Germania 88, Köpenicker SC und Lichterfelder FC. Präsident Detlef Wilde: "Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, gehen kein finanzielles Risiko mehr ein."
TeBes Untergang
Zweimal spielten die Veilchen in der Bundesliga - 1974/75 und 1976/77. Jeweils reichte Platz 17 nicht zum Klassenerhalt. Mit Ex-Bundesligatrainern wie Hermann Gerland und Winni Schäfer träumten die Charlottenburger von der Rückkehr ins Oberhaus. Doch die Großmannssucht von Geldgeber Göttinger Gruppe stürzte TeBe ins Verderben. 2000 Lizenzentzug für die 2. Liga. Abstieg bis in die 4. Liga, Insolvenzverfahren. In der Oberliga kämpft TeBe mit 6 Punkten Rückstand als Fünfter verbissen um den Aufstieg in die Regionalliga.Unmittelbar hinter dem BFC Dynamo, dem einstigen Dauermeister der DDR. Die Bundesliga ist längst in weiter Ferne. Ex-Trainer Rainer Zobel: "Dabei hat Berlin das Potential für 3 Erstligisten."
Blau-Weiß ruiniert
1986/87 spielte BW 90 in der Bundesliga. Platz 18 führte zum sofortigen Abstieg. Es begann ein Sturz ins Bodenlose. Daniel Untermann, 25, leitet die Geschäftsstelle von Rechtsnachfolger SV Blau Weiß (derzeit Platz 9 in der Landesliga, 2. Abteilung): "Falsches Management hat den Verein in den Ruin getrieben. Ein Herr Reuber hat seinem Namen damals alle Ehre gemacht. Auf einmal war das ganze Geld weg. Wobei wir mit den Schulden von damals heute ganz oben mitspielen könnten. Das waren nur 3 Millionen Mark."
Untermann weiß, wie es nach unten geht. Und er prophezeit Union das gleiche Schicksal wie Blau-Weiß, TeBe und Tasmania: "Der Verein wird sang- und klanglos absteigen und verschwinden.Auch wenn ich es ihm nicht wünsche. Ich kenne die Alte Försterei, habe dort mal in der Nähe gewohnt. Die Leute dort sind mit Herzblut dabei. Sie tun mir leid. Aber bei Union wurde eine ganze Menge falsch gemacht."
Ex-Hertha-Torjäger und TeBe-Trainer Theo Gries: "Es wäre schade, wenn Union absteigt. Verlierer ist der Berliner Fußball."
Gestern der nächste Schock: Aus im Berliner Verbandspokal - 0:2 bei TeBe verloren...