Bündnis ProFans fordert DFB zu WM-Verzicht auf

Forentroll

Zyniker
Damit wollte ich eigentlich ausdrücken, dass man besser die WM gar nicht erst an solche Länder vergeben würde statt, wenn es zu spät ist, zu boykottieren.
Wobei der DFB hier natürlich auch nur im Rahmen seiner Stimmrechte agieren kann. Generell halte ich relativ wenig davon, politische Konflikte über gegenseitige Boykotte von Sportveranstaltungen auszutragen, das war schon 1980 und 1984 nicht sonderlich sinnvoll und führt nu zu sportlich wertlosen Veranstaltungen.
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Wobei der DFB hier natürlich auch nur im Rahmen seiner Stimmrechte agieren kann. Generell halte ich relativ wenig davon, politische Konflikte über gegenseitige Boykotte von Sportveranstaltungen auszutragen, das war schon 1980 und 1984 nicht sonderlich sinnvoll und führt nu zu sportlich wertlosen Veranstaltungen.
Wobei das in katar nochmal ne andere Komponente hat. Wenn es tatsächlich stimmen sollte, dwas der Guardian neulich berichtet hat, dann klebt jedem Teilnehmer der WM zumindest indirekt Blut an den Händen.

 

Forentroll

Zyniker
Wobei das in katar nochmal ne andere Komponente hat. Wenn es tatsächlich stimmen sollte, dwas der Guardian neulich berichtet hat, dann klebt jedem Teilnehmer der WM zumindest indirekt Blut an den Händen.

Das sehe ich anders, denn ich kann mich mit dem Konzept der "Kontaktschuld" nicht anfreunden.

Oder siehst du Blut an den Händen aller, die je im Berliner Olympiastadion gepielt haben, weil bei dessen Bau irgendwo in der Lieferkette seinerzeit KZ-Häfltinge involviert waren?
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Das sehe ich anders, denn ich kann mich mit dem Konzept der "Kontaktschuld" nicht anfreunden.

Oder siehst du Blut an den Händen aller, die je im Berliner Olympiastadion gepielt haben, weil bei dessen Bau irgendwo in der Lieferkette seinerzeit KZ-Häfltinge involviert waren?
Die Stadien werden für die WM gebaut.Es besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen der WM 2022 und den Toten auf den Baustellen. Wer den nicht sehen will, ignoriert ihn halt und tritt dort an, ohne das zu thematisieren. Oder macht sogar noch Propaganda für diesen Staat und kassiert dafür Sponsorengelder.
 

Forentroll

Zyniker
Die Stadien werden für die WM gebaut.Es besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen der WM 2022 und den Toten auf den Baustellen. Wer den nicht sehen will, ignoriert ihn halt und tritt dort an, ohne das zu thematisieren. Oder macht sogar noch Propaganda für diesen Staat und kassiert dafür Sponsorengelder.
Es lebe der Doppelstandard. Dabei hatte ich vor Kurzem noch Anlass, dich an anderer Stelle für Konsequenz zu loben. Schade.
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Es lebe der Doppelstandard. Dabei hatte ich vor Kurzem noch Anlass, dich an anderer Stelle für Konsequenz zu loben. Schade.
Welcher Doppelstandard? Für welche Sportstätten sind denn in den vergangenen Jahren noch mehrere Tausend Menschen gestorben?

Es gäbe gute Gründe auch andere Sportereignisse zu boykottieren, die in Staaten stattfinden, die Menschenrechte mit Füssen treten.Aber sag mir bitte, wo ausser in Katar diese Mussstände so unmittelbar mit dem Bau der Sportstätten zusammenhängen.
 

The_Great_VfB

bite niecht närven Dancke
Welcher Doppelstandard? Für welche Sportstätten sind denn in den vergangenen Jahren noch mehrere Tausend Menschen gestorben?

Es gäbe gute Gründe auch andere Sportereignisse zu boykottieren, die in Staaten stattfinden, die Menschenrechte mit Füssen treten.Aber sag mir bitte, wo ausser in Katar diese Mussstände so unmittelbar mit dem Bau der Sportstätten zusammenhängen.
in Bericht stand was von 80% Tode wegen Herz- und Lungenerkrankungen. Hier müsste noch der Beweis erbracht werden, dass dies im Zusammenhang mit dem Bau der Infrastruktur zusammenhängt.
 

Max_Mustermann

Bekanntes Mitglied
FIFA-Präsident Gianni Infantino dementierte am Freitag die Zahlen des "Guardian". Er nannte unter Verweis auf katarische Behörden drei verstorbene Menschen auf WM-Baustellen seit 2014. 34 weitere Menschen, die an den WM-Baustellen tätig waren, seien "ohne Zusammenhang mit ihrer Arbeit" gestorben.

Infantino


Wenn Infantino bewußt gelogen hat, sollte man ihn auf eine Baustelle zum Arbeiten nach Katar schicken.
 

Forumskollege04

YouTuber und Schalke-Sympathisant.
Ich hatte es hier irgendwo schonmal erwähnt, die nächste WM findet für mich 2026 statt.

Ich werde mir kein einziges Spiel ansehen welches mit der WM in Katar im Zusammenhang steht und generell Berichterstattungen davon meiden.

Ich freue mich wenn es noch mehr gibt die auf diesen Zug aufspringen. Bin aber nicht so naiv zu glauben dass genug Leute mitmachen als dass so eine Aktion wirklich Gehör finden würde.
 

gary

Bekanntes Mitglied
in Bericht stand was von 80% Tode wegen Herz- und Lungenerkrankungen. Hier müsste noch der Beweis erbracht werden, dass dies im Zusammenhang mit dem Bau der Infrastruktur zusammenhängt.

Wenn man sich das mal etwas genauer anschaut, gibt es so einiges, was sowohl in Bezug auf Katar an sich, als auch jenen Guardian-Bericht hinterfragen kann.
Mit Statistiken wird gerade im Laufe des letzten Jahres Politik gemacht und werden tiefgreifende Maßnahmen begründet, obwohl die Statistiken teilweise sehr schlampig geführt und keineswegs immer belastbar sind. Von Gewichtungsaspekten etc abgesehen.

Bzgl. Katar scheint bei diversen Usern hier und anderswo die Todeszahl von um die 6.500 im direkten Zusammenhang mit WM-Baustellen als Fakt in Stein gemeißelt zu sein. Der Guardian hat es so aus von Katar selbst geführten Statistiken interpretiert und das über Medien- und soziale Netzwerke rasch verbreitet wird. Damit ist es -ähnlich wie bei anderen Themen- für die meisten Fakt, der nicht weiter hinterfragt werden braucht. Sondern nur noch Gegenmaßnahmen wie Boykotte, Sanktionen usw.

Es gibt aber tatsächlich eine ganze Reihe weiterer Fragen, die zu einer seriösen Debatte dazugehören.
Als wahllosen, winzigen Ausschnitt möglicher Fragen: Unternehmen aus welchen Ländern sind in erheblichen Umfang an Katar-Projekten beteiligt und verdienen daran? In welchen Ländern, sind solche Unternehmen sonst noch tätig und sind Verhältnisse für Wanderarbeiter bei WM-Projekten tatsächlich so anders, als bei anderen Projekten in Ländern außerhalb "unserer Wertewelt" (wo oft die Konzernsitze beteiligter Unternehmen sind)?

In Katar soll es rund 1,6 Millionen Wanderarbeiten geben, in Spitzenzeiten der WM-Projekte über 2,3 Millionen. Wieso haben diese Leute ihre Heimat verlassen, um unter untermenschlichen Bedingungen (die sie mindestens erahnen können) in der Wüstenhitze zu knechten? Sind die Bedingungen und Löhne(sofern sie dort überhaupt Arbeit finden) in ihrer Heimat vielleicht noch schlechter, dass sie derartiges auf sich nehmen?
Müsste man im Umkehrschluss nicht zumindest unterschwellig bedenken, dass zigtausende temporäre Jobs durch die Projekte geschaffen wurden? So mies die Bedingungen auch sind, aber es scheint für viele immer noch besser zu sein, als gar kein Job.

Von den Wanderarbeiten im Land sind wiederum längst nicht alle bei WM-Projekten beschäftigt. Es wird aber jeder Tote auf die WM geschoben. Auf die ganzen anderen tollen Bauten, Tourismusanlagen etc. unter anderem in der Region habe ich schon mal hingewiesen. Zumindest in Dubai war ich auch schon selber in 2 verschiedenen Jahren. Auch dort wäre der ganze Protz ohne ein umfassendes Wanderarbeitersystem und auch viele beteiligte namhafte Unternehmen aus dem Westen nicht möglich.

Wenn man sich mal die Sterberaten in Indien oder Bangladesch anschaut, dann sind die im Vergleich zu Industrieländern sehr hoch. Die Lebenserwartung wiederum niedrig. Wenn schon, dann müsste man Demographie und Sterberaten in den Heimatländern auch irgendwo in Relation zu den in Spitzenzeiten über 2,3 Mio Wanderarbeitern bedenken. Auch, weil der größte Teil der Todesfälle angeblich "natürliche" Todesursachen hat. Wie auch immer die dokumentiert wurden.

Und bevor jemand wieder auf diesen Holzweg kommt: nein, ich beschönige Verhältnisse in Katar und vielen anderen Ländern mitnichten und unterstütze diese auch nicht. Alleine schon bei den Wanderarbeitersystemen gibt es aber auch nicht immer nur die eine westliche Gewerkschaftersicht. Die meisten Wanderarbeiter machen das freiwillig und müssen sich teils sogar gegen viele andere Mitbewerber durchsetzen, Wie übrigens auch durch Corona teilweise aufgezeigt wurde. Wo plötzlich Millionen Wanderarbeiter weltweit komplett ohne Arbeit dastanden und auch von "westlichen Gewerkschaftern" beklagt wurde, dass es auf Baustellen, in Fabriken (wo vielfach halt immer noch für westliche Vorzeigeunternehmen produziert wird, ohne dass es die Kunden stört) etc hoffentlich bald wieder im üblichen Betrieb weitergehe.
 

Werderforever

Bekanntes Mitglied
Und bevor jemand wieder auf diesen Holzweg kommt: nein, ich beschönige Verhältnisse in Katar und vielen anderen Ländern mitnichten und unterstütze diese auch nicht. Alleine schon bei den Wanderarbeitersystemen gibt es aber auch nicht immer nur die eine westliche Gewerkschaftersicht. Die meisten Wanderarbeiter machen das freiwillig und müssen sich teils sogar gegen viele andere Mitbewerber durchsetzen, Wie übrigens auch durch Corona teilweise aufgezeigt wurde. Wo plötzlich Millionen Wanderarbeiter weltweit komplett ohne Arbeit dastanden und auch von "westlichen Gewerkschaftern" beklagt wurde, dass es auf Baustellen, in Fabriken (wo vielfach halt immer noch für westliche Vorzeigeunternehmen produziert wird, ohne dass es die Kunden stört) etc hoffentlich bald wieder im üblichen Betrieb weitergehe.
Es sind so viele ausländische Arbeite rin Katar, weil viele Staaten in der Nähe bettelarm sind.Und wenn die meisten Arbeiter (was heißt das, 51 prozent wären auch die meisten...) das freiwillig machen, warum müssen sie dann zur Arbeit gezwungen werden?

 
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