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Schuldenberg wächst auf 800 Millionen
Nürnberg/Frankfurt - Die 36 Profi-Klubs der ersten und zweiten Bundesliga sitzen trotz eines Rekord-Umsatzes von insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro auf einem immer höheren Schuldenberg.
Nach Berechnungen des "kicker" belaufen sich die gesamten Verbindlichkeiten derzeit auf etwa 800 Millionen Euro. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wollte sich dazu zunächst nicht äußern.
Zuletzt hatte sich der Schuldenstand der Vereine bereits von 600 Millionen per 30. Juni 2002 auf 700 Millionen Euro per 30. Juni 2003 erhöht.
Inzwischen steuert die Liga laut "kicker" sogar auf die Schallmauer von einer Milliarde Euro zu - angesichts der prognostizierten 68,8 Millionen Euro Verlust in Dortmund per 30. Juni 2005 oder dem operativen Verlust in Höhe von 17 Millionen Euro per 31. Dezember 2004 bei Schalke 04.
Liga-Präsident Werner Hackmann hatte allerdings schon Ende des vergangenen Jahres vor Panikmache gewarnt. Es sei irreführend, die Höhe der Verbindlichkeiten isoliert zu betrachten.
Schließlich lägen die Vermögenswerte weitaus höher als die Verschuldung: "Die Bundesliga verfügt über ein solides Nettovermögen."
Dennoch bastelt die DFL derzeit für die kommende Saison an einer Reform des Lizenzierungsverfahrens, das eigentlich in Europa als vorbildlich gilt.
"Der Arbeitskreis Finanzen hat sich mit dem Thema befasst und wird dem Vorstand Änderungen vorschlagen. Was genau geändert wird, dazu möchte ich noch keine Stellung nehmen", sagte Hackmann in "Sport-Bild".
Karlheinz Küting, Wirtschaftsprofessor an der Universität des Saarlandes, kritisierte im "kicker", dass das jetztige Verfahren "an vielen Wirklichkeiten" vorbeigehe.
"Obwohl die Vereine lupenreine Konzerne sind, gerade Schalke mit 16 Gesellschaften, dürfen sie der DFL Bilanzen vorlegen wie zu Turnvater Jahns Zeiten. Solange die DFL nicht Konzernbilanzen fordert, sind die Abschlüsse das Papier nicht wert, auf dem sie stehen", sagte Küting.
Trotz erneut gestiegener Zuschauereinnahmen und einem Zuwachs im Sponsoring- und Marketingbereich wiesen viele Vereine im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 Verluste aus.
Selbst Branchenkrösus Bayern München verbuchte ein ungewohntes Minus von 3,4 Millionen Euro. Der deutsche Rekordmeister verfügt jedoch über 150,5 Millionen Euro Eigenkapital.
Hertha (18,26 Millionen), Stuttgart (8,26), Kaiserslautern (6,9) oder Nürnberg (2,3) mussten ebenfalls rote Zahlen schreiben.
Für alarmierende Nachrichten sorgten zuletzt jedoch die Revierklubs Borussia Dortmund und Schalke 04. Der BVB musste angesichts von 27,2 Millionen Euro Verlust im zweiten Halbjahr 2004 einen existenzbedrohenden Liquiditäts-Engpass einräumen.
Sollte die außerordentliche Versammlung der Fondanleger Mitte März dem Sanierungs-Konzept nicht zustimmen, droht der Borussia, die mit insgesamt 98 Millionen Euro verschuldet ist, sogar der Lizenzentzug.
Auch Schalke schrieb im Jahr 2004 bei rund 94 Millionen Euro Umsatz einen Verlust von 17 Millionen Euro. Damit wären die Königsblauen mit Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt knapp 110 Millionen Euro derzeit der am höchsten verschuldete Bundesliga-Klub. Schalke muss seine Zahlen, anders als der börsennotierte BVB, nicht publizieren.
Vor dieser Saison hatten alle 36 Vereine die Profi-Lizenz erhalten, einige davon nur unter Auflagen. Derzeit kann die DFL allerdings lediglich prüfen, ob die Liquidität eines Klubs dafür ausreicht, die anstehende Spielzeit zu überstehen.
Die Vermögenssituation darf sie dagegen nicht unter die Lupe nehmen - das ist den Aufsichtsräten oder Mitgliederversammlungen der Klubs vorbehalten.
Quelle: S1
Nürnberg/Frankfurt - Die 36 Profi-Klubs der ersten und zweiten Bundesliga sitzen trotz eines Rekord-Umsatzes von insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro auf einem immer höheren Schuldenberg.
Nach Berechnungen des "kicker" belaufen sich die gesamten Verbindlichkeiten derzeit auf etwa 800 Millionen Euro. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wollte sich dazu zunächst nicht äußern.
Zuletzt hatte sich der Schuldenstand der Vereine bereits von 600 Millionen per 30. Juni 2002 auf 700 Millionen Euro per 30. Juni 2003 erhöht.
Inzwischen steuert die Liga laut "kicker" sogar auf die Schallmauer von einer Milliarde Euro zu - angesichts der prognostizierten 68,8 Millionen Euro Verlust in Dortmund per 30. Juni 2005 oder dem operativen Verlust in Höhe von 17 Millionen Euro per 31. Dezember 2004 bei Schalke 04.
Liga-Präsident Werner Hackmann hatte allerdings schon Ende des vergangenen Jahres vor Panikmache gewarnt. Es sei irreführend, die Höhe der Verbindlichkeiten isoliert zu betrachten.
Schließlich lägen die Vermögenswerte weitaus höher als die Verschuldung: "Die Bundesliga verfügt über ein solides Nettovermögen."
Dennoch bastelt die DFL derzeit für die kommende Saison an einer Reform des Lizenzierungsverfahrens, das eigentlich in Europa als vorbildlich gilt.
"Der Arbeitskreis Finanzen hat sich mit dem Thema befasst und wird dem Vorstand Änderungen vorschlagen. Was genau geändert wird, dazu möchte ich noch keine Stellung nehmen", sagte Hackmann in "Sport-Bild".
Karlheinz Küting, Wirtschaftsprofessor an der Universität des Saarlandes, kritisierte im "kicker", dass das jetztige Verfahren "an vielen Wirklichkeiten" vorbeigehe.
"Obwohl die Vereine lupenreine Konzerne sind, gerade Schalke mit 16 Gesellschaften, dürfen sie der DFL Bilanzen vorlegen wie zu Turnvater Jahns Zeiten. Solange die DFL nicht Konzernbilanzen fordert, sind die Abschlüsse das Papier nicht wert, auf dem sie stehen", sagte Küting.
Trotz erneut gestiegener Zuschauereinnahmen und einem Zuwachs im Sponsoring- und Marketingbereich wiesen viele Vereine im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 Verluste aus.
Selbst Branchenkrösus Bayern München verbuchte ein ungewohntes Minus von 3,4 Millionen Euro. Der deutsche Rekordmeister verfügt jedoch über 150,5 Millionen Euro Eigenkapital.
Hertha (18,26 Millionen), Stuttgart (8,26), Kaiserslautern (6,9) oder Nürnberg (2,3) mussten ebenfalls rote Zahlen schreiben.
Für alarmierende Nachrichten sorgten zuletzt jedoch die Revierklubs Borussia Dortmund und Schalke 04. Der BVB musste angesichts von 27,2 Millionen Euro Verlust im zweiten Halbjahr 2004 einen existenzbedrohenden Liquiditäts-Engpass einräumen.
Sollte die außerordentliche Versammlung der Fondanleger Mitte März dem Sanierungs-Konzept nicht zustimmen, droht der Borussia, die mit insgesamt 98 Millionen Euro verschuldet ist, sogar der Lizenzentzug.
Auch Schalke schrieb im Jahr 2004 bei rund 94 Millionen Euro Umsatz einen Verlust von 17 Millionen Euro. Damit wären die Königsblauen mit Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt knapp 110 Millionen Euro derzeit der am höchsten verschuldete Bundesliga-Klub. Schalke muss seine Zahlen, anders als der börsennotierte BVB, nicht publizieren.
Vor dieser Saison hatten alle 36 Vereine die Profi-Lizenz erhalten, einige davon nur unter Auflagen. Derzeit kann die DFL allerdings lediglich prüfen, ob die Liquidität eines Klubs dafür ausreicht, die anstehende Spielzeit zu überstehen.
Die Vermögenssituation darf sie dagegen nicht unter die Lupe nehmen - das ist den Aufsichtsräten oder Mitgliederversammlungen der Klubs vorbehalten.
Quelle: S1