Über Philipp Degen (21, FC Basel, Vertrag bis 2005) äußerte sich Chapuisat am Mittwoch ausführlich und kompetent. Der vom BVB umworbene Außenverteidiger habe "eine große Zukunft vor sich", sein Potenzial sei "hervorragend", seine Offensiv- Qualitäten "exzellent". Nur in der Rückwärtsbewegung müsse er sich verbessern, "Degen", urteilt Chapuisat, "braucht ein bisschen Zeit."
Seit dem 17. Februar, als Deutschlands U 21 die Schweizer Nachwuchself in Bielefeld mit 1:0 bezwang, ist Dortmund auf Degens Spur. Der robuste Fußballer (1,84 m/81 kg) lieferte eine glänzende Vorstellung auf der Alm ab (kicker-Note 2,5) und landete im Notizbuch von Michael Zorc. Einen Drei-Jahres-Vertrag ab 1. Juli soll der Sportmanager dem ablösefreien Profi angeboten haben, das Ja-Wort steht freilich noch aus. "Wir haben bisher nichts unterschrieben", beteuert Berater Heinz Gruler, "wir werden auch noch ein Gespräch mit Basel haben." Bis 2007 wollen sie Degens Kontrakt dort verlängern, ungeachtet der Konkurrenz, die auch aus Italien kommt, wie Gruler gegenüber dem kicker eher beiläufig erwähnte.
Degen könnte den Brasilianer Evanilson (29) beerben, seit fünf Jahren "Amtsinhaber" der Position hinten rechts. Er konnte seine defensiven Defizite nie abstellen - weswegen Borussia die Option (zwei Jahre) auf eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages womöglich nicht ziehen wird.
Neu geregelt werden soll die Zusammenarbeit mit Christoph Metzelder (23, Vertrag läuft aus). Zorc und Spieler-Berater Jörg Neubauer tüfteln derzeit einen Vertrag aus, in dem "beide Seiten darauf bedacht sind, Risiken zu minimieren" (Metzelder). Durch seine nunmehr 18 Monate währende Verletzung hätten sich "gewisse Dinge verschoben", sagt der Manndecker, Vereine wie Manchester United oder Real Madrid, die sich einst um ihn bemühten, seien nach dieser ungewöhnlich langen Pause "nicht mehr interessant".
Also weiter Dortmund, wo Metzelder nach zwei Achillessehnen- Operationen und zäher Rehabilitation das Umfeld erwartet, das er für "eine sehr lange Eingewöhnungsphase" benötigt. Wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist noch offen. Die Hoffnung nach "immer besseren Untersuchungsergebnissen" wächst. Nur noch "zehn bis 20 Prozent" fehlen, "um wieder schmerzfrei zu sein". Dieser Zeitpunkt könne "in ein paar Tagen" erreicht sein, "vielleicht auch erst in zwei, drei Monaten".
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