Den Teufelskreis durchbrechen
FUSSBALL: Christian Timm sucht beim FCK wieder einmal den Anschluss
KAISERSLAUTERN (cka). Die Schlagzeilen gehören in diesen Tagen eher Ciriaco Sforza und Ioannis Amanatidis, körperlich weiter als die Hoffnungsträger ist aber wahrscheinlich ein anderer, der wie die beiden im Testspiel gegen Guimaraes heute vor einer Woche sein Comeback beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern feierte: Christian Timm.
Um den ehemaligen Kölner, der zu seiner besten Zeit auf dem Weg zum Nationalspieler war, ist es in der Pfalz sehr still geworden. Der 25-Jährige hat in seinen gut zwei Jahren bei den ¸¸Roten Teufeln" die medizinische Abteilung mehr auf Trab gehalten als viele andere während der gesamten Karriere. Vielleicht gelingt es dem Offensivmann dieses Mal, aus dem Teufelskreis auszubrechen. ¸¸Ich fühle mich sehr gut im Moment", sagt Timm, der nach zwei Umzügen mittlerweile am Stadtrand von Kaiserslautern lebt. Der letzte Bundesliga-Einsatz, in der vergangenen Spielzeit waren es insgesamt sechs (ein Tor gegen den HSV), liegt fast ein Jahr zurück. Am 2. November beim 0:0 des FCK gegen Leverkusen auf dem Betzenberg war der schnelle Mann für José Dominguez in der zweiten Halbzeit eingewechselt worden. Danach hatte er mit Achillessehnen-Problemen zu kämpfen, im April diesen Jahres legte ihn eine Menikus-Operation auf Eis und danach, erzählt er, ¸¸hat sich auch noch der Knochen entzündet".
Seit rund zwei Monaten trainiert er jetzt wieder mit der Mannschaft und hat sich laut Trainer Kurt Jara einen Einsatz im Testspiel gegen Guimaraes (2:0) heute vor einer Woche ¸¸verdient". In der zweiten Halbzeit stürmte Timm an der Seite eines seiner besten Freunde im Team, Selim Teber. Zufrieden? ¸¸Nicht so ganz, aber es war ein guter Anfang", meint Timm, der bissig in die Zweikämpfe ging, weil er den Kopf frei und keine Angst mehr vor Verletzungen hat. Mit dem Training sei eine solche Partie nicht vergleichbar. ¸¸Wenn man den Ball hat, bewegt sich um einen rum alles viel schneller", schildert der 25-Jährige seine Eindrücke. Gut für ihn, dass er einen Gang mehr hat als viele seiner Kollegen, wie er in dem Test eindrucksvoll bewies, als er einen Ball erlief, der dabei war, ins Aus zu trudeln. ¸¸Da hat er den Turbo eingeschaltet", kommentierte Jara die Szene mit Zufriedenheit. Ein Raunen war durchs Publikum gegangen. Dass um jeden Ball gekämpft wird, wollen die Fans der ¸¸Roten Teufel" sehen.
Vom Trainer sieht sich Timm, um den sich auch Ex-Trainer Erik Gerets bemüht hatte, gestärkt. ¸¸Er gibt mir die Bestätigung, dass ich gut trainiere", sieht der Problem-Fall sich moralisch unterstützt, zumal er bestens weiß, dass manchem der Geduldsfaden mit ihm längst gerissen ist. Aber die Zeiten, in denen er wegen seiner Blessuren ¸¸selbst total am Boden war", will er endlich hinter sich lassen.
Wohl fühlt sich Timm, dessen Vertrag 2005 ausläuft, auf den Außen-Positionen, seine große Stärke, die Schnelligkeit, kann er ausspielen, ¸¸wenn wir kontern". Die Seite ist dabei fast egal, weil er beidfüßig ist: ¸¸Auf der linken Seite habe ich in Köln mehr Tore geschossen." Als großes Plus seines Teams sieht er die gute Kameradschaft, ¸¸das kenne ich aus Köln. Wenn man sich gut versteht, dann klappt"s auch auf dem Spielfeld viel besser."
ron.de