Ich find ja auch diesen Abschnitt bezeichnend:
"Man widmete sich nicht etwa dem islamistischen Terror, sondern dem deutschen Rechtsextremismus: NSU statt IS. Statt sich mit der Gegenwart zu konfrontieren, floh man ins historische Gruselkabinett."
Der NSU ist also historisch? Das ging aber fix. Kurz darauf wird noch von "Jahrzehnte zurückliegende Ermittlungen" gesprochen. Ganz so als ob es da gar keinen Prozess gäbe im Jetzt und Hier.
Und warum den einen ihre Gesinnung zum Vorwurf gemacht wird, und als Gegenpol anschließend Komiker anhand ihrer Gesinnung aufgerufen werden und mit Attributen wie "islamkritisch" oder "im Stahlgewitter der Kleinkunst gestählt" (Warum eigentlich nicht gleich: "direkt vom Fronteinsatz auf die Bühne abgezogen! Ein tapferer einsamer Soldat, hart wie Kruppstahl, ein echter Teufelskerl!"?)
Was denn nun eigentlich? Soll Kabarett politisch sein, oder nicht, oder doch nur wenn es einem grad ins eigene Weltbild passt?
Aber am schönsten bleibt ja ohnehin Nuhrs Aussage: "Bei vielen hat sich die Nähe des Islamismus zum Faschismus noch nicht herumgesprochen. Deshalb haben sie Schwierigkeiten, das Geschehen in ihr einfaches Deutungssystem einzupflegen."
Klar...ich meine, das ist natürlich ein viel komplexeres Deutungssystem. Alles Nazis, oder?