Comedy in Deutschland, ein trauriges Kapitel.....

B

beribert

Guest
Ein sehr guter Kommentar dazu von Stefan Niggemeier von Spiegel-Online. Da braucht man eigentlich gar nicht mehr viel dazu sagen:http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,394111,00.html

Höchstens ein persönliches Wort von mir, nämlich dass mir die deutsche Comedy am A. vorbei geht. Es wäre schön, wenn das noch mehr Leuten so ginge. :frown: :frown:

Für faule User hier noch mein Lieblingsabschnitt aus dem Text (über Atze Schröder):

Es ist, als wäre eine einzige Sketchfigur von Diether Krebs zum Leben erweckt worden, oder genauer: als sei ein armer Komiker in einer einzigen Rolle erstarrt und nun für immer in ihr gefangen. Daß sich diese Figur nun schon seit fast zehn Jahren im Fernsehen herumtreibt und einfach nicht wieder weggehen will, wäre schon beunruhigend genug. Viel schlimmer aber ist: Unser Fernsehen ist plötzlich voll von solchen eindimensionalen Kunstfiguren.
Und hier noch der traurige Schluß:
Am vollständigsten verschwimmen die Grenzen zwischen Rolle und Darsteller in der "Schillerstraße". Wenn der Schauspieler Tetje Mierendorf als Nachbar von Cordula Stratmann einzieht, ist zwar dem Zuschauer klar, daß es sich nicht um eine echte Wohnung, also auch nicht um einen echten Nachbarn handelt. Aber niemand würde auf die Idee kommen, Tetje einen Rollennamen zu geben. Tetje heißt Tetje, wie sonst. Und er ist, wie alle anderen in der "Schillerstraße", so, wie er immer ist, wenn er im Fernsehen ist. Das ist praktisch, auf diese Art sparen sich die Macher Schminke und Verkleidung und das Erfinden und Etablieren von Charakteren, und der Zuschauer weiß trotzdem in der gleichen Sekunde, in der "Maddin" die Bühne betritt, mit was für einer Art Typ er es hier zu tun hat - und versteht alle Witze, die die anderen auf der Bühne über ihn machen.

Das funktioniert wunderbar - und ist auf Dauer unerträglich. Der Witz all der Maddins und Atze Schröders beruht darauf, daß man immer weiß, was kommt.

Vielleicht darf man den Komikern diese Penetranz nicht vorwerfen. Vielleicht ist sie die einzige Möglichkeit, heute überhaupt aufzufallen und Erfolg zu haben. Tragisch ist nur, daß das Fernsehen auch aus denen eindimensionale Karikaturen zu machen scheint, auf deren Vielseitigkeit man einmal gehofft hatte. Es muß einmal einen Zeitpunkt gegeben haben, zu dem Barbara Schöneberger nicht nur als schrille, laute Parodie einer intelligenten, aber sehr anzüglichen schönen blonden Frau im Fernsehen zu sehen war. Man erinnert sich nur kaum noch daran.
 
beribert schrieb:
Höchstens ein persönliches Wort von mir, nämlich dass mir die deutsche Comedy am A. vorbei geht. Es wäre schön, wenn das noch mehr Leuten so ginge. :frown: :frown:
So pauschal formuliert, ist meine Antwort: Nein, mir geht es nicht so.

Es gibt auch heute durchaus deutsche Comedy aus den verschiedensten Bereichen, die ich lustig und gut finde: Beispielshaft genannt wären da "Harald Schmidt", "Dittsche", "Stromberg", "Die dreisten Drei", "Bewegte Männer", "Nightwash" und im gewissen Sinne auch "Zimmer frei"... :spitze:

Das Vieles auch nicht unbedingt meinen Geschmack trifft, steht dabei natürlich außer Frage.
 

Flash

Bienenkönigin
Atze Schröder find ich auch ätzend, weil (meiner Meinung nach) überhaupt nicht witzig. Aber Schillerstraße ist für mich Kult und Pflichttermin. :spitze:

Ich find auch nix Schlimmes dran, wenn Comedians immer die gleiche Schiene fahren ohne sich groß zu verkleiden. Das ist doch meiner Meinung nach mehr Sache von Schauspielern, die immer wieder in neue Rollen und Charaktere schlüpfen, oder ? :gruebel: Solange man über einen Comedian lachen kann, warum sollte er sich groß verändern ? :zucken:
 
B

beribert

Guest
lachi83 schrieb:
So pauschal formuliert, ist meine Antwort: Nein, mir geht es nicht so.

Es gibt auch heute durchaus deutsche Comedy aus den verschiedensten Bereichen, die ich lustig und gut finde: Beispielshaft genannt wären da "Harald Schmidt", "Dittsche", "Stromberg", "Die dreisten Drei", "Bewegte Männer", "Nightwash" und im gewissen Sinne auch "Zimmer frei"... :spitze:

Das Vieles auch nicht unbedingt meinen Geschmack trifft, steht dabei natürlich außer Frage.
Zimmer frei und Harald Schmidt sind ja nicht wirklich Comedysendungen, allerdings schon nicht schlecht. Sicherlich gute Formate, auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, wieso Schmidt plötzlich wieder lausige Gäste in die Show einlädt.

Dann gibt es noch mit Abstrichen Kalkofe und Pastewka. Auch Olli Dittrich als Ditsche kann man noch durchgehen lassen.

Den Rest kann man aber getrost in die Tonne kloppen.

Kabarettmässig, sieht es kaum besser aus. Schramm, Richling, Pispers, Deutschmann in Deutschland und Hader, Dorfer und mit Abstrichen Düringer in Österreich, kann man da als gute Leute nennen. :spitze:

Danach vernebeln einem Leute wie Bruno Jonas, Frank Lüdecke oder sogar ein Ottfried Fischer die kabarettistischen Sinne. Ein Wort zu diesen Protagonisten reicht: UNERTRÄGLICH :frown:
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
atze schröder war mal originell,ist mittlerweile aber eigentlich zur schlechten karrikatur seiner selbst degeneriert,bei schillerstr.hab ich zweimal den versuch gemacht,mir eine folge anzuschauen,und bin kläglich gescheitert.es ist mir ABSOLUT RÄTSELHAFT was an diesem völlig belang-inhalts,und humorlosen deppen-getue auch nur im entferntesten ansehenswert sein soll.um ehrlich zu sein erfordert es meine volle toleranz und liberalität,schillerstr.-fans NICHT für unterbelichtete aliens zu halten,bei denen sich "humor" auf einem anderen,mir niemals zugänglichen, planeten,abspielt.

deswegen in üblich germanischem kulturpessimismus,gleich alles schlecht zu finden,und/oder niederzumachen,was sich komisches im deutschen TV abspielt,geht an der realität vorbei.
lachi hat dafür ein paar treffende beispiele genannt. :spitze:
 
beribert schrieb:
Seine besten Jahre hat er aber auch schon lange hinter sich.... LEIDER!!!!

Bei "Total Normal" war er wirklich gut..................
Als Horst Schlämmer bei "Hape trifft!" finde ich ihn auch heute noch hochgradig komisch... :mahnen:
 
B

beribert

Guest
Glavovic schrieb:
deswegen in üblich germanischem kulturpessimismus,gleich alles schlecht zu finden,und/oder niederzumachen,was sich komisches im deutschen TV abspielt,geht an der realität vorbei.
lachi hat dafür ein paar treffende beispiele genannt. :spitze:
Das meiste ist aber schlecht. Und wenn das germanischer Kulturpessimismus ist, dagegen kann ich auch nichts machen. Im spanischen Fernsehen ist es allerdings noch eine Spur schlechter. Da beruhigt mich dann doch immer.

Allerdings gibt es in England und den USA auch andere Beispiele für gute Comedyshows im Fernsehen. Gar nicht mal so wenige. Und das macht mich dann wiederum traurig.
 

Norben

Weltenbummler
Hmm , ich kann die Meinung nicht ganz teilen.
Mir fallen da noch ein paar mehr ein die ich immer wieder gerne sehe.

Zum Bleistift Mittermeier , Nuhr und Mario Barth.

Atze Schröder ist , da stimme ich überein , mal lustiger gewesen und hat in letzter Zeit stark nachgelassen.

Aber im großen und ganzen sehe ich die Entwicklung nicht wirklich negativ in der deutschen Comedyszene.
 
beribert schrieb:
Die Sendung habe ich noch gar nie gesehen!!! :zucken:
"Hape trifft!"

Seit Frühjahr 2005 moderiert Kerkeling die von Günther Jauchs Produktionsfirma i&u TV produzierte Show "Hape trifft!", die bei RTL saisonal (bisher eine Staffel im Frühjahr, eine im Herbst) ausgestrahlt wird. Darin trifft er auf viele nationale sowie internationale Stars und verkleidet sich z.B. als rasender Reporter "Horst Schlämmer", als Schwabe "Siggi Schwäbli" oder als holländische Paartherapeutin "Efje van Dampen". Die Show wird im NOB Studio 8 in Hürth bei Köln produziert.

Horst Schlämmer

Unter dem Motto "Immer janz discht dran und knallhart nachjefracht" tritt Schlämmer als stellvertretender Leiter des fiktiven Grevenbroicher Tagblatts auf. Bekleidet mit einem grauen Trenchcoat und mit einer kleinen schwarzen Männerhandtasche am Arm führt er Interviews auf realen Veranstaltungen durch, wie zum Beispiel zur Bundestagswahl.

In der Show von Harald Schmidt in der ARD erläuterte Kerkeling seine Vorgehensweise. So gieße er sich vor den Schlämmer-Interviews immer einige Tropfen Doornkaat über den Mantel. Dies erziele den Effekt, dass die Interviewpartner von einem Alkohol-Problem bei ihrem sehr echt wirkenden Gegenüber ausgingen und daraufhin wohlwollend Antwort gäben.

Bekannte Redewendungen von Schlämmer sind die Sätze "Weisst' Bescheid" oder "Wisster Bescheid", sowie "Macht eusch nit verrückt!" und "Schätzelein" (bei weiblichen Interviewpartnern).

Des Weiteren geht Schlämmer davon aus, er sei ein Sexsymbol. Darum versucht er immer, den weiblichen Interviewpartner zu küssen.

Schlämmer ist auch beim Fotoshooting für den "Bravoboy des Jahres" als Eminem Schlämmer zu sehen, dann mit einer Kettensäge und Jeans.

Quelle: wikipedia

hape_hunzi_b.jpg
 
Norben schrieb:
Hmm , ich kann die Meinung nicht ganz teilen.
Mir fallen da noch ein paar mehr ein die ich immer wieder gerne sehe.

Zum Bleistift Mittermeier , Nuhr und Mario Barth.

Atze Schröder ist , da stimme ich überein , mal lustiger gewesen und hat in letzter Zeit stark nachgelassen.

Aber im großen und ganzen sehe ich die Entwicklung nicht wirklich negativ in der deutschen Comedyszene.

Mittermeier und Nuhr sind für mich auch Kult... :spitze: Mario Barth, naja es geht so...

Atze Schröder kann ich mir nicht antun, ebensowenig wie in letzter Zeit Rüdiger Hoffmann! :frown:
 
Natuerlich gibts es Sendungen im deutschen Fernsehen mit deutschen Aktueren worueber man lachen kann....wenn man nichts aus dem Ausland mitbekommt.

Fast jeder, der regelmaessig englisches oder amerikanisches Fernsehen sieht ist der Meinung, dass es dort bessere Comedyshows gibt.

Dem deutschen Fernsehen fehlt es an Originalitaet...


mfg Werdna
 
Werdna schrieb:
Natuerlich gibts es Sendungen im deutschen Fernsehen mit deutschen Aktueren worueber man lachen kann....wenn man nichts aus dem Ausland mitbekommt.
Wer sagt das? Als wenn ich nicht mehr bei den oben vom mir genannten Sendungen lachen könnte, wenn ich mehr aus dem Ausland mitbekommen würde... :suspekt:

Fast jeder, der regelmaessig englisches oder amerikanisches Fernsehen sieht ist der Meinung, dass es dort bessere Comedyshows gibt.
Und? Was soll uns das jetzt sagen? Ist das nicht total egal? Mir zumindest schon. Ich sehe weder englisches noch amerikanisches Fernsehen regelmäßig, allein schon der Sprache wegen. Und selbst wenn wäre ich nicht gleich ein Jeder.

Dem deutschen Fernsehen fehlt es an Originalitaet...
Durchaus möglich. Ich kann es nicht beurteilen, dazu fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten. Jedoch denke ich, dass es hierzulande eine große Vielfalt gibt, bei dem sich ein Jeder stets das Richtige rauspicken kann. Natürlich gibt es auch sehr viel Müll, nur den gibt es wohl in den USA und in England genauso, und gezwungen, sich diesen anzutun, wird sicherlich keiner.
 
Zuletzt bearbeitet:

AIRwin

The boss keeps rockin´
Ich oute mich... Ich finde Atze Schröder klasse und habe ihn 2003 (oder wars 2004?) sogar live gesehen. Herbert Knebel trifft auch meinen Humor und Stromberg halte ich für die beste Comedy-Unterhaltung seit langem...

Vielleicht bin ich aber auch nicht gebildet genug um all diesen Schrott zu verdammen... :floet:
 

muffy1971

RodalBär
ich zähl mal auf was ich gut finde:

dittsche

zimmer frei, meistens jedenfalls

genial daneben

schillerstraße mittlerweile mit abstrichen da es mir alles getürkt vor kommt

harald schmidt

richtig nervig sind die 100 nervigstens irgendwas sendungen auf pro 7 total gestellte diskussionen

comedians: nuhr, pastewka geht noch

gar net geht: ingo appelt :kotzen: pocher, und mittlerweile langweilt mich der raab auch
 

Glavovic

Bekanntes Mitglied
Werdna schrieb:
Fast jeder, der regelmaessig englisches oder amerikanisches Fernsehen sieht ist der Meinung, dass es dort bessere Comedyshows gibt.
vor allem sind die angelsachsen SELBST der ansicht,dass sie den humor erfunden haben. :mahnen:

anglo-bzw.amerikanophil(jedenfalls was tv-humor anbelangt),wie wir sind,lassen wir sie gerne in diesem glauben. :zwinker3:
 
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