ich nehme an, die meisten schwarz arbeitenden Friseure sind nicht im Verband organisiert
Nur um das noch mal klarstellen: ich wollte keine Friseure „anpissen“, mich über die mokieren oder was auch immer. Sondern es war auf diesen Verband, dessen Vorstand sich imho unnötigerweise so in die Öffentlichkeit brachte, bezogen. Der meint sich auf Kosten von Fußballprofis wichtig machen zu können. Lenkt aber auf den Blick auf nach wie vor weit verbreitete Schwarzarbeit in dem Gewerbe.
Branchenverbände sind nun mal Lobbyorganisationen. Ob damit nun jedes zahlende Verbandsmitglied und auch jedes Nichtmitglied aus der Branche einverstanden ist, oder nicht.
Dass davon abgesehen (natürlich nur in Einzelfällen) auch regulär im Friseurgewerbe Beschäftigte (wo der Inhaber evtl. Verbandsmitglied ist) und auch InhaberInnen teilweise schwarz arbeiten, wird wohl fast jeder auch aus dem eigenen Bekanntenkreis. Ich kenne selber mehrere, die seit Jahren „im Freundeskreis“ frisieren und nehme mal an, dass fast jeder auch welche im Bekanntenkreis hat.
Btw:
Ein beispielhaftes Bild von Fußballprofis passte imho ohnehin nicht wirklich zu den Äußerungen des Verbandsvogels. Die dort abgebildeten „Rasurkünste“ bekommen u.a. auch meine Frau und meine Tochter völlig problemlos hin, ohne jemals irgendeine Art von Schulung in dem Bereich gehabt zu haben. Dass es viele gibt, welche die Haare auf professionelle Weise schön haben, ist klar. Genauso wie im Rest der Bevölkerung. Jenes Bild fand ich aber halt nicht zum Bericht passend.
Wenn Dir als Arbeitgeber der Betrieb über Monate geschlossen wird, Du Auflagen bekommst, die Dir kein Mensch bezahlt, und dann siehst, dass eben die Leute ihre Geschäfte machen, die das Geschäft illegal und auf Hygiene-Vorschriften pfeifend betreiben, dann bekommst Du schlicht und einfach das Kotzen.
Siehe oben
Ich wollte wie gesagt keineswegs Friseure an sich angehen und mir ist völlig klar, in was für einer Situation solche und diverse andere Unternehmer sich befinden. Selber bin ich auch Unternehmer, der nicht „nur“ mit allerlei und internationalen Auswirkungen durch Corona umgehen muss, sondern seit Jahren in meinem Bereich auch mit permanenten Knüppeln wie Sanktionen, Strafzöllen, „Klimaverschlechterungen“ und sonstigen Erschwernissen aus allen Richtungen der Politik und sich häufig ändernden Rahmenbedingungen.
Ich jammere darüber nicht und habe es mir ja auch selber ausgesucht. Da ich fast ausschließlich für Unternehmenskunden tätig bin, kenne ich halt auch die Sicht und Probleme vieler anderer Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Wir haben wie manchmal geschrieben in der Familie auch ein von meinem Urgroßvater gegründetes Sport- und Spielwarengeschäft, was zusätzlich zu all den bekannten jahrelangen Kämpfen um verbliebene Nischen gegen Amazon und Co sowie Discounter, seit dem Frühjahr 2020 etlichen teils auch absurden Beschränkungen und Zwangsschließungen unterworfen ist und von den versprochenen Staatshilfen auch nur einen Teil gesehen hat. Während z.b. auch Discounter während der Zwangsschließungen munter im Ladenverkauf Artikel aus deren Sortimentsbereich verkaufen durften und dürfen.
Dass es etwas anderes ist, als Leute, die mit gesicherten Gehalt (sofern sie nicht in einem der Bereiche arbeiten, wo nicht nur Kurzarbeit, sondern auch Entlassungen zur Debatte stehen), Lohnfortzahlung bei Urlaub und Krankheit etc. von ihrem Sofa in manchen Fällen nahezu kritiklos alles als sinnvoll begrüßen, was von der Regierung kommt, ist mir mithin klar.
Geht jetzt weit ins Sport-OT. Der Aufhänger war aber ja der hier von Morali verlinkte Artikel.