Das war eine Art Hinrichtung"
Leipzig/Aue - Die Staatsanwaltschaft in Zwickau hat nach dem "Kung-Fu-Tritt" gegen den Zweitliga-Profi Skerdilaid Curri einen Strafantrag gegen den Sünder Hrvoje Vukovic gestellt.
Der Vorstand von Erzgebirge Aue kündigte zudem an, seinen auf der Intensivstation liegenden Spieler Curri beim Stellen einer Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung zu unterstützen und damit für ein Novum im deutschen Fußball zu sorgen.
Zudem wurde der bislang tatenlose Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einem Schreiben aufgefordert, eine Untersuchung gegen den nur mit Gelb bestraften Vukovic durchzuführen.
"Eine Art Hinrichtung"
"Wir sehen in diesem Vorgang eine Art Hinrichtung", erklärte Aues Präsident Uwe Leonhardt: "Der FC Erzgebirge steht Skerdilaid Curri uneingeschränkt zur Seite, sollte dieser Strafanzeige gegen Vukovic stellen."
Curri hatte zuvor eine entsprechende Aktion ohne Zustimmung des Vereins ausgeschlossen: "Ich verklage niemanden, wenn es der Verein nicht tut." Auch eine Zvilklage, um beispielsweise Schadenersatz oder Schmerzensgeld zu fordern, ist offenbar kein Thema.
Curri weiter auf Intensivstation
Der Auer liegt nach dem brutalen Foul von Vukovic im Zweitliga-Punktspiel zwischen Erzgebirge und Burghausen mit zwei gebrochenen Rippen und einem Lungeneinriss weiter auf der Intensivstation der Auer Helios-Klinik.
Weitere Operationen sind nicht nötig. "Ich habe Hoffnung, weil mir die Ärzte gesagt haben, dass die nach dem Foul zusammengefallene Lunge wieder halbwegs ordentlich arbeitet", meinte der 28-Jährige.
Schwere Vorwürfe gegen Vukovic
Curri erhob schwere Vorwürfe: "Ich habe mir die Fernsehbilder angeschaut und gesehen, dass er es absichtlich gemacht hat", sagte der Albaner von Zweitligist Erzgebirge Aue am Dienstag.
"Zum Glück habe ich mein Gesicht instinktiv weggedreht, ansonsten hätte auch alles Aus sein können. Ich weiß nicht, was sich dieser Mensch nur gedacht hat", so Curri, der frühestens zu Beginn nächsten Jahres auf den Fußballplatz zurückkehren kann.
Vukovic bereut den "Kung-Fu-Tritt"
Sünder Vukovic musste am Montag vom Training freigestellt werden und kündigte an, sein Opfer in der Klinik besuchen zu wollen. "Mir tut das schrecklich Leid, ich wollte ihn nicht verletzen. Solche unglücklichen Sachen passieren im Fußball."
Der angekündigte Besuch bei Curri in der Klinik kann den Schaden wohl nicht mehr begrenzen. "Das soll er selbst entscheiden. Wenn er das Foul wirklich ohne Absicht gemacht hat, kann er gern kommen", meinte Curri.
"Ansonsten stehe ich vielleicht irgendwann früh auf und fahre in Richtung Burghausen. Es gibt noch eine andere Sprache als Fußball."
Rückkehr auf den Fußballplatz nicht vor Januar
Curris Rückkehr in die 2. Liga ist frühestens zu Beginn des nächsten Jahres zu erwarten: "Ich tue alles dafür, so schnell wie möglich wieder aus diesem Krankenhaus herauszukommen. Vielleicht kann ich ja im Januar wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen."
Zuvor werden wohl die Gerichte über die Strafe für Vukovic entscheiden.
"Ansonsten stehe ich vielleicht irgendwann früh auf und fahre in Richtung Burghausen. Es gibt noch eine andere Sprache als Fußball."