Jara: UI-Cup heißt das neue Ziel
FUSSBALL: FCK korrigiert Zielsetzung - Jara will in der Pfalz bleiben
KAISERSLAUTERN (zkk). Kurskorrektur: Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern will über den Umweg des UI-Cups zurück nach Europa. Trainer Kurt Jara hat das 40-Punkte-Saisonziel vor dem Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) bei Hertha BSC Berlin neu definiert, nach oben korrigiert.
„Unser Ziel muss UI-Cup heißen", erklärte Jara der Mannschaft am Donnerstag. 32 Punkte hat der FCK. Bliebe er beim 40-Punkte-Ziel, hieße das, sich mit acht Punkten aus elf Spielen zu bescheiden. „Das ist mir ein bisschen wenig", begründet Jara die Neuorientierung: „Der UI-Cup ist ein sehr kurzer Weg nach Europa. Das sind gerade sechs Spiele und dazu noch eine gute Vorbereitung." Platz 7 oder 8 würde den FCK in den UI-Cup bringen.
Die Mannschaft, versichert Kapitän Timo Wenzel, akzeptiert die Zielsetzung, empfindet sie als realistisch und findet die Neuausrichtung gut: „Ich habe mit dem VfB Stuttgart zweimal den UI-Cup gewonnen, zweimal so den UEFA-Cup erreicht. Für dieses Ziel opfere ich gerne zwei, drei Tage Urlaub."
Die Verpflichtung von Ervin Skela, einem Kandidaten von seiner Wunschliste, wertet Kurt Jara als Zeichen der Lauterer Klub-Führung - und hofft, dass seine Vertragsverlängerung spätestens kurz nach Ostern unter Dach und Fach sein wird. Vorher hat der FCK die Lizenzierung durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) zu schultern. „Wir wollen die Lizenz - ohne Auflagen", verkündet René C. Jäggi, der Vorstandsvorsitzende. „Ich würde sehr gerne hier bleiben", legte Kurt Jara gestern ein klares Bekenntnis zum FCK ab. Er sieht das ernsthafte Bemühen der Verantwortlichen, seine Personalwünsche zu realisieren. „Alle Wünsche eines Trainers lassen sich nie verwirklichen. Das ist wie bei einem Kind zu Weihnachten. Das wünscht sich immer auch sehr viel ..." Es sei nun an Jäggi, die Zahlen des neuen Kontrakts in einem Gespräch mit dem Vertrauten Jaras, einem Rechtsanwalt, festzuklopfen.
Eine rasche Klärung ist auch in Jaras Interesse, der in seiner Heimat Unruhe durch eine „Kicker"-Meldung keimen sieht. Darin wurde spekuliert, der 54-Jährige lasse sich im Poker mit dem FCK Zeit, um nach einem nahen Scheitern Österreichs in der WM-Qualifikation Nationaltrainer zu werden. „In Österreich hat das für Aufruhr gesorgt. Es waren über 20 Telefonate nötig, um das zu klären. Auch mit meinem alten Freund Hans Krankl, um ihn zu beruhigen", schilderte Jara.
Heute wird in Kaiserslautern trainiert, am Nachmittag fliegt der Kader nach Berlin. Kann Lucien Mettomo spielen, übernimmt er in der Innenverteidigung den Part des gesperrten Ingo Hertzsch. Muss Mettomo passen, rückt Hervé Lembi von rechts nach innen und Dimitrios Grammozis verteidigt außen. Er ist aber auch ein Anwärter auf den durch Marco Engelhardts Gelb-Sperre freien Arbeitsplatz im Mittelfeld.
Ciriaco Sforza legte gestern wegen seiner Knieprobleme vorsichtshalber eine Pause ein. Ein Anwärter auf einen Platz in der Mannschaft ist Ferydoon Zandi. Für ihn ging der Rückrundenstart sprichwörtlich ins Auge: Erst kam er wegen Kortisonbehandlung des lädierten Auges aus der Mannschaft, weil das Mittel auf der Dopingliste steht. Dann war die Mannschaft ohne ihn erfolgreich, dann spielte er schlecht und saß auf der Bank - Zandi muss sich seinen Platz neu erobern.
„Es kommen jedes Jahr neue Spieler zu einem Verein", mag sich Zandi durch die Verpflichtung Skelas nicht aus dem Takt bringen lassen. „Während der Saison gibt es Höhen und Tiefen. Ich bin derzeit in einem Tief. Es ist eine Momentaufnahme, die für mich ein bisschen problematisch ist. Ich werde da aber wieder raus kommen", sinniert der 25-Jährige.
Der Trainer kennt und anerkennt seine Qualitäten. Skela werde nicht automatisch spielen, es sei an Zandi, an seine Leistung anzuknüpfen. Und dann gebe es auch noch den gerade 19 Jahre alten Jurgen Gjasula.
„Ich habe auch in schlechten Spielen meine Torchancen gehabt. Ich weiß, dass ich die Qualität besitze. Das Ganze ist auch eine Kopfsache, weil ich nicht spiele", sagt der iranische Nationalspieler. Dass sein Tief beim FCK parallel zum Debüt für den Iran kam, nennt Zandi Zufall: „Ich habe nicht gut gespielt. Aber meine Torgefährlichkeit war immer da, meine Spielweise ist eben auch mit viel Risiko behaftet."
ron.de