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von: www.kicker.de
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Vergangene Saison standen am Ende mit 52 erzielten Treffern für den VfB Stuttgart die wenigsten aller Spitzenteams zu Buche, mit nur 24 Gegentoren allerdings auch der Top-Wert in der Defensivarbeit. Alle anderen hatten mindestens 15 Treffer mehr kassiert.
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Mit 884 Minuten ohne Gegentor hatte Timo Hildebrand saisonübergreifend einen einzigartigen Rekord aufgestellt, "wer weiß, ob das noch jemals eine Mannschaft schafft", sagt Hildebrand heute zu Recht.
Verkehrte Welt beim VfB: Nach drei Spielen unter Matthias Sammer hat sich die Statistik auf beiden Seiten erheblich verändert. Normalisiert? Fünf Gegentreffern stehen acht eigene Tore gegen- über. "Es kann sein, dass wir ein bisschen riskanter spielen", mutmaßt Kevin Kuranyi, "das ist gut für uns Stürmer, da fallen mehr Tore." Sammer will nur von einer "Tendenz" sprechen, "mehr nicht. Vorne dürfen wir weiter so viele Tore machen. Die Abwehrarbeit aber muss besser werden. Keine Frage". Auch Zvonimir Soldo kritisiert die Defensivarbeit: "Wir lassen momentan zu viele Chancen zu. Wie in Kaiserslautern in der ersten Minute der zweiten Halbzeit. So etwas müssen wir unbedingt abstellen."
Sicher hängt die schwächere Abwehrleistung mit dem Abgang von Marcelo Bordon zusammen. Der Kommandogeber, Defensivchef mit Ausstrahlung in der vergangenen Spielzeit, agiert seit Saisonstart in Schalke. "So ein Klassemann kann nicht so einfach ersetzt werden, aber auch bei ihm und Fernando Meira hat's gedauert, bis die beiden eingespielt waren", sagt Andreas Hinkel. Sammer nervt das Thema Bordon und stellt fest, dass "auch Schalke Gegentore kassiert", genau vier bisher, es gehe eben darum, dass sich die gesamte Defensive einspiele - hier wie dort. Timo Hildebrand ergänzt, dass das Problem ganz einfach erklärbar sei: "Wir brauchen einfach Zeit. Wir haben neue Innenverteidiger. Ich mache mir da gar keine Sorgen."
Pech ist freilich, dass nun Fernando Meira (Kreuzbandanriss) länger ausfällt. Gut, dass Matthieu Delpierre beim Test in Merseburg (17:0) sein Comeback gab. "Er hat sehr gute Fähigkeiten", lobt Sammer, sieht den Neuzugang jedoch durch seine Verletzungen "völlig aus dem Rhythmus". Wenn er den wiederfindet, ist er die erhoffte Konkurrenz für Babbel/Stranzl, die weiterhin des Trainers Vertrauen genießen.
Martin Messerer