Serie der klaren Siege fortgesetzt
FC Carl Zeiss Jena gegen BSV Eintracht Sondershausen 6:0 (5:0) - Drei Tore von Ziegner
Jena (OTZ/P. Palitzsch). Jena kontra Sondershausen, auch vorgestern alles wie gehabt.
Mit einem 6:0-Erfolg zum Auftakt der Oberliga-Rückrunde setzten die Jenaer Fußballer gegen die Elf vom "Göldner" die Serie klarer Siege fort. Achter Oberligavergleich, achter Sieg bei insgesamt 34:0 Toren, das ist nur schwerlich zu toppen.
Das halbe Dutzend vom Sonnabend sahen auf bestens präpariertem Spielfeld leider nur 1765 Zuschauer. Nur gegen Dresden-Nord (1527) und Eilenburg (1706) kamen weniger.
Von Beginn an ließ der Tabellenführer keinerlei Zweifel über sein Vorhaben, eine schnelle Entscheidung herbei zuführen, aufkommen. Zugang Endres war dabei im Pech bei seinem Kopfball an die Latte nach Mauls Kopfballvorlage. Kapitän Torsten Ziegner, später mit der 5. Gelben Karte bedacht und so am Freitag gegen den VfB 09 Pößneck nur Zuschauer, eröffnete mit einem 22-m-Freistoß ins linke obere Eck den Torreigen. Trotz einiger Glanzparaden des Sondershausener Keepers Greschke wurde das Torkonto weiter aufgestockt.
2:0 durch Ziegner per Foulelfmeter nach Rustlers Foul an Endres bei dessen Dribbling im Strafraum; 3:0 durch Maul mit Kopfball nach Schmidts Ecke (28.); 4:0 erneut Maul mit einem Kopfball-Aufsetzer nach Ecke von Manai; 5:0 Ziegner per Foulelfmeter nach Gerschewskis Foul an Maul und 6:0 Hähnge mit seinem 16. Saisontreffer per Lupfer aus Nahdistanz im Nachschuss nach Vorarbeit Mauls.
Die Gäste, die gegen Jenaer Standards sehr anfällig waren, hatten eigentlich nur bei Caspars Abseitstor (13.), dem von Kraus pariertem Flachschuss aufs kurze Eck des später des Feldes verwiesenen Klaus (41.) und bei dem von Ziegner aus dem Eck geköpften Freistoß Wehrmanns (73.) Chancen zu vermelden.
Danach war Jena bei Hartwigs 20-m-Flachschuss an den Pfosten sogar dem 7:0 nahe.
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Neue Gesichter auf den neuen Spielerbänken
Torhüterfrage: Sturm im Wasserglas
Jena (OTZ). Herrliches Fußballwetter, ein Kantersieg, etliche Premieren, aber nur eine dürftige Kulisse. "Die kurzfristige Ansetzung der Spiele, der Beginn der Winterferien und Fasching haben uns die nur 1756 Besucher beschert. Die Leistung der Mannschaft hätte sicherlich eine größere Kulisse verdient", sagte FC-Präsident Rainer Zipfel.
Beide Mannschaften weihten die neuen Spielerbänke ein, die das Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn dem Klub gesponsert hatte. Die vorherigen waren einem Sturm zum Opfer gefallen.
Mit dem drangvollen Manuel Endres, dem agilen Ronny Thielemann und dem eingewechselten Sven Hartwig gaben drei der vier Zugänge einen recht gelungenen Pflichtspieleinstand. Der Vierte, Torhüter Kenneth Kronholm, hätte zwar nicht gespielt, da Daniel Kraus die Nummer eins ist, saß aber auch nicht auf der Bank. Kronholm hatte sich vor einigen Tagen am Knie verletzt. Mancher im Abbe-Stadion hatte nun gedacht, dass Boris Jovanovic auf der Bank sitzt. Doch stattdessen beorderte Trainer Heiko Weber den jungen Jens Roß auf die neue Bank. Für den 20-Jährigen aus der Zweiten war dies das erste Mal in einem Pflichtspiel der Fall.
"Jovanovic gehört zur zweiten Mannschaft", sagte Zipfel und Weber ergänzte: "Es ist bekannt, dass wir mit ihm in der ersten Halbserie nicht zufrieden waren und er sich einen neuen Verein suchen kann." Die Verletzung von Kronholm hat sich mittlerweile als nicht so schwerwiegend herausgestellt. Trotzdem gab es unmittelbar vor Transferschluss deswegen noch Telefonate zwischen Jena und Pößneck.
So sollte der frühere Jenaer und jetzige VfB-Keeper Okrucky nach Jena kommen und Jovanovic nach Pößneck wechseln. Angeblich sei der Tausch daran gescheitert, dass Jovanovic nicht mitmachen wollte.
"Dazu möchte ich mich nicht äußern. Auf keinen Fall hat es etwas mit einer Geringschätzung dieses Vereins zu tun", sagte Jovanovic gestern der OTZ ohne nähere Angaben zu machen. Das Thema hat sich ohnehin erledigt, wobei nicht in jedem Fall klar war, ob Okrucky überhaupt bei dieser Sache mitgespielt hätte. Brisanz erhielt diese Geschichte insofern, da sich beide Teams am Freitag (19.30 Uhr) im "Stadtwerke-Duell" gegenüber stehen.
Spannung ist angesagt, denn in den letzten drei Begegnungen reichte es für den Favoriten jeweils nur zu einem Remis.
Für Olaf Holetschek kommt das Derby eine Woche zu zeitig. Der Routinier ist aber zuversichtlich, am Sonnabend darauf beim FC Sachsen wieder zum Kader zu gehören. Für Präsident Zipfel sind die nächsten beiden Spiele Standortbestimmung. "Gewinnen wir sie, dann werde ich mich zu einer Prognose über die Meisterschaft äußern."