Der MUCKI91-Geburtstagsfred ...

mucki91

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Nochmals Dankeschön an alle Gratulanten und Gratulateusen :zahn:

Der Tag war angenehm und besinnlich..... hier ein artikel, der nochmal die herkunft meines nicks erklärt und mich heute früh ziemlich aus der bahn geworfen hat.... greetz from cologne


Erinnerungen an Maurice "Mucki" Banach
Münster-Berg Fidel. Ein Schulhof in der Vorstadt, irgendwann im Jahr 1977. Als Jungs kickten wir hier jeden Tag von drei Uhr nachmittags bis es dunkel wurde auf hartem Asphalt. Mein bester Freund war damals ein begnadeter Fußballer, also nahm er mich mit. Noch talentierter war jedoch ein dunkelhäutiger Bursche, den alle nur Mucki nannten. Der Kosename klang zugleich ehrfurchts- und liebevoll. Uns trennten damals Welten. Er wurde immer als Erster in eine Mannschaft gewählt, ich als Letzter. Er galt als Supertechniker, ich war ein Anti-Fußballer. Ich besaß enormen Respekt vor Maurice Banach, denn er war der absolute Star in unserer Straße. Er wirkte irgendwie unnahbar – durch seine irren Dribbelkünste, sein Selbstbewusstsein, seine dunkle Haut, sein krauses Haar.

Irgendwann verlor ich ihn aus den Augen. Beim Kick auf dem Pausenhof war er längst nicht mehr dabei, er trainierte jetzt unter professioneller Anleitung – auf Asche. Bis zur C-Jugend beim damaligen Oberligisten Preußen Münster, danach bei Borussia Dortmund. Eines Tages schlug ich den kicker auf und entdeckte mit Erstaunen einen Artikel über Mucki. Darin stand, dass er täglich mit dem Moped zum Münsteraner Bahnhof fuhr und dann mit dem Zug nach Dortmund zum B-Jugend-Training. Mit 17 erhielt er einen Profivertrag in Dortmund und durfte fortan neben Frank Mill und Norbert Dickel stürmen. Beim BVB kam er jedoch nur auf 14 Bundesligaeinsätze und zwei Tore. Daher wechselte er zum Reviernachbarn Wattenscheid 09 in die zweite Liga. Hier klappte es besser. Mucki bildete mit dem Ex-Preußen Uwe Tschiskale ein kongeniales Sturmduo und wurde 1990 mit 22 Treffern Torschützenkönig in der zweiten Liga.

Anschließend wechselte Mucki Banach zurück in die Eliteklasse zum 1. FC Köln, wo er sich unter Trainer Jörg Berger schnell eingewöhnte. Bei den Geißböcken kam er auf insgesamt 49 Einsätze und 24 Tore. Er hatte einen besonderen Torriecher, das zeichnete ihn aus. Wir, seine Fans aus Westfalen, seine alten Freunde, seine ehemaligen Nachbarn und Mannschaftskameraden vom SCP waren schon sehr stolz auf „unser Eigengewächs“ aus der münsterschen Provinz. Man spürte die Bewunderung überall. Einer, der mit uns auf Garagentore gekickt hatte, war drauf und dran, ein Großer in der Bundesliga zu werden. Das war was! Das rockte! Das hatte etwas Einmaliges, Spannendes und Wertvolles, auch wenn ich Mucki nicht unbedingt nahe stand und in all den Jugendjahren kaum zwei Sätze mit ihm geredet hatte. Leider.

Er wollte immer Bundesligaprofi werden und hat alles dafür getan. Das gefiel mir; das imponiert mir bis heute. Für mich war es wahnsinnig interessant, seinen Werdegang genauestens zu verfolgen. Schließlich wollte ich Sportjournalist werden und über Emporkömmlinge wie ihn schreiben. Also reifte in mir die Vorstellung, Mucki irgendwann einmal wiederzutreffen. Aber ich war damals noch nicht so weit. Ich hatte noch nicht mal mit dem Studium begonnen. Er hingegen klopfte bereits an das Tor zur Nationalmannschaft.

Das tragische Unglück kam plötzlich und unerwartet. In der Saison 1991/92 hatte er bereits zehn Tore erzielt und gehörte zu den besten Stürmern in Deutschland, als er jäh aus dem Leben gerissen wurde. An einem grauen Sonntagmorgen im November 1991 verunglückte Mucki auf der Autobahn tödlich. Er war auf dem Weg zum Training. Bei Remscheid geriet er mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Brückenpfeiler und war sofort tot. Sein Fahrzeug brannte völlig aus. Fußball-Deutschland war geschockt. Besonders groß war das Entsetzen bei den FC-Fans und uns, den Menschen in seiner Heimatstadt Münster. Mucki hinterließ seine Ehefrau Claudia und zwei Söhne im Alter von damals drei Jahren und neun Monaten. Mir läuft es noch heute eiskalt den Rücken herunter, wenn ich an die Umstände seines Todes denke.

Auch heute, fast anderthalb Jahrzehnte später, bin ich noch sehr traurig, dass dieser Klasse-Fußballer nicht mehr da ist. Mit ihm ist auch mein bescheidener Traum gestorben: Wie gerne hätte ich ihn einmal besucht. „Hallo Mucki“, hätte ich gesagt, „lass’ uns eine kleine Geschichte für die Zeitung über Dich machen. Nach dem Motto „Vom Straßenfußballer zum Bundesligaprofi“ oder „15 Jahre nach der Schulzeit: Reporter trifft Stürmer“. "Wer ich denn eigentlich sei", hätte er dann sicher gefragt. Meine Antwort hätte ihn verdutzt: „Ich bin wie Du am Rincklakeweg aufgewachsen, nur ein paar Häuser weiter. Wir haben als zehnjährige Jungs fast jeden Tag zusammen gepölt. Du weißt schon: Damals. Auf dem Schulhof. In Berg Fidel.“
 

Ibrox

Torwächter
Erstmal nachträglich HAPPY BIRTHDAY! :birthday: Keine Ahnung, wie ich das gestern übersehen konnte, vielleicht werde ich alt! :suspekt:

Bei Banach fällt mir ein Artikel ein, auf den ich bei meiner Suche nach KSC-Fundstücken hängengeblieben bin - und zwar auf www.spitzenkick.de:
(*09.10.1967 - 17.11.1991) - Spitzname: "Mucki". Banach begann seine Karriere beim damaligen Oberligisten Preußen Münster, wechselte aber schon sehr bald über den Umweg Wattenscheid in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Dort konnte er aber zunächst nicht richtig Fuß fassen und er suchte daraufhin sein Glück beim 1. FC Köln, wo er sich zu einem der besten deutschen Stürmer in der Eliteklasse mauserte. Banach markierte in 39 Spielen 24 Treffer und war schon dick in Berti Vogts' Notizblock angestrichen, als er wohl plötzlich anfing überheblich zu werden und sich für schnelle Autos zu interessieren begann. Im Winter 1991 raste Banach auf dem Rückweg ins Training, von seinen Eltern aus Münster kommend, mit seinem Auto auf der Autobahn in einen Brückenpfeiler und verunglückte dabei tödlich. Eine große Karriere war damit beendet, bevor sie richtig angefangen hatte. Etwas makaber gestalten sich dabei die "letzten Worte" von Mucki Banach, die auf Internet-Witzeseiten kursieren: "Scheiße - Schon wieder Pfosten!"

:zwinker3:
 

mucki91

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@ ibrox... über die witze kann, konnte und werde ich nie lachen können... nix für ungut... hab deinen smilie zwar gesehen, aber nicht registriert... danke für die glückwünsche
 
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